Cover des Buches Die Schwester der Braut (ISBN: 9783442486298)
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Rezension zu Die Schwester der Braut von Melissa Pimentel

EIn Hauch von Romantik?!

von katha_dbno vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Charaktere und SChreibstil sind soweit ansprechend gewesen, aber zwischen Titeln mit einer ähnlichen Idee ragt der Roman nicht heraus.

Rezension

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katha_dbnovor 7 Jahren
Rezension auf Buntes Tintenfässchen

Ich bin mir noch nicht vollkommen sicher, wie ich zu diesem Roman stehen soll. Einerseits haben mich Inhalt, Narration und die meisten Figuren durchaus angesprochen, andererseits gibt es ein paar Punkte, die mich persönlich nicht zufriedenstellen konnten.
Der Handlungsverlauf ist von Anfang an weitgehend klar gewesen, was - wie ich immer wieder betone - an sich nichts Schlechtes ist. Denn genau deshalb habe ich mir den Roman auch herausgesucht. Ich liebe einfach Geschichten, bei denen Liebende nach Jahren der Trennung wieder zueinanderfinden. Für mich hat es etwas Magisches, wenn das geschieht, und (auch wenn das Geschehen natürlich fiktiv ist) lässt selbst mich Zynikerin das an das Schicksal glauben.
Leider hatte ich aber hier (wie bei fast allen Liebesromanen, die ich in letzter Zeit gelesen habe) das Problem, dass die Liebesgeschichte im Ansatz stecken geblieben ist. Mir konnte - trotz wechselnder Perspektiven und Zeitsprüngen - nicht ganz die vermeintlich tiefempfundene Liebe zwischen Ruby und Ethan vermittelt werden. Man möge mich bitte nicht missverstehen: Ich erwarte (und möchte) keineswegs eine Lovestory epischen Ausmaßes mit kitschigen Liebesbekundungen oder Ähnlichem, da mir durchaus bewusst ist, dass das nicht der Realität entspricht (und ich Kitsch verabscheue). Aber dafür, dass ihre Gefühle so viele Jahre der Trennung überdauert haben, wurden sie in manchen Momenten vergleichsweise nüchtern rübergebracht. Der Ethan der Gegenwart erschien mir des Öfteren gleichgültig gegenüber Ruby, was vielleicht den Leser (und Ruby) in die Irre führen sollte, aber es lässt seinen Sinneswandel ziemlich willkürlich erscheinen. Es gab eigentlich kaum Indizien, durch die man auf seine Zuneigung hätte schließen können. Bedeutsame Momente der Zweisamkeit waren ziemlich rar gesät - abgesehen von potenziell verliebten Blicken, die genauso gut als solche fehlinterpretiert worden sein konnten. Der Ethan der Vergangenheit erschien mir dagegen wie ein Softie, was ihn zwar liebenswert und auch ein Stück weit sympathischer gemacht hat, allerdings fehlten mir da ein wenig die Ecken und Kanten. Wahrscheinlich habe ich die beiden Versionen aufgrund ihrer unterschiedlichen Charakterisierungen als distinkte Personen wahrgenommen. Insgesamt fehlte mir also eine gewisse Dynamik zwischen ihm und Ruby im gegenwärtigen Geschehen.
Die gewünschte Romantik musste ich also aus einer anderen Quelle beziehen. Glücklicherweise fand ich mein Vorzeigepärchen in Gestalt von Rubys Vater Alec und ihrer Stiefmutter Candace. Ich muss ehrlich gestehen, dass mich normalerweise Beziehungen zwischen älteren Menschen nicht wirklich ansprechen (wahrscheinlich, weil ich mich noch nicht mit ihnen identifizieren kann), aber die beiden waren einfach zauberhaft zusammen. Ihre Ehe ist alles andere als perfekt und sie sind definitiv nicht immer glücklich, aber ihre Liebe ist bedingungslos und das merkt man.
Abgesehen von den diversen Liebesbeziehungen in verschiedenen Stadien gibt der Plot allerdings auch nicht viel her und ist deshalb - abgesehen von einer einzigen Ausnahme - nicht sonderlich spannend. Im Grunde plätschert das Geschehen vor sich hin und von der bevorstehenden Hochzeit beispielsweise hätte ich gerne mehr mitbekommen.

Fazit

Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, vielleicht war ich nicht in der richtigen Stimmung. Woran auch immer es lag: Der Funke wollte bei mir nicht überspringen. Trotz schöner Erzählweise und netten/sympathischen Charakteren fehlten mir ein paar Highlights in den Persönlichkeiten und im Plot.
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