Melodie Rose Winawer

 3,8 Sterne bei 13 Bewertungen

Lebenslauf

Dr. Melodie Rose Winawer ist außerordentliche Professorin für Neurologie an der Columbia Universität in New York. Sie hat über 40 medizinische Artikel und Buchbeiträge geschrieben. "Die Liebenden von Siena" ist ihr Debütroman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Melodie Rose Winawer

Cover des Buches Die Liebenden von Siena (ISBN: 9783548060101)

Die Liebenden von Siena

 (13)
Erschienen am 02.05.2019

Neue Rezensionen zu Melodie Rose Winawer

Cover des Buches Die Liebenden von Siena (ISBN: 9783548060101)
Milena_Sienas avatar

Rezension zu "Die Liebenden von Siena" von Melodie Rose Winawer

Leider nichts für mich
Milena_Sienavor 5 Monaten

Was ich wollte: Eine Geschichte über Siena im 14. Jahrhundert (kurz vor, während und nach der Pest) und eine Frau, die versucht in dieser Zeit zurecht zu kommen und sich in die Stadt und einen Menschen verliebt.


Was ich bekommen habe: Eine Lovestory über zwei "perfekte" Personen, die immer wissen, was zu tun ist und alles können. Beatrice, die Protagonistin, spricht als moderne Amerikanern natürlich das perfekte Italienisch, das man zu der Zeit gesprochen hat. Sie hat schließlich Dante gelesen! Und natürlich wird sie auch sofort als Schreiberin im Hospital angestellt - nach ihrer Anstellung als Neurochirurgin ihr neuer Traumjob. Hilfreich ist auch ihre Gabe, Gedanken zu lesen und die Gefühle von anderen Menschen nachzufühlen. (Übrigens wird es nie aufgeklärt, warum sie so etwas kann und ihr Lover aus dem 14. Jahrhundert stellt das auch nicht in Frage.)

Aus dem Zeitsprung vom 21. ins 14. Jahrhundert haben sich sonst keine Schwierigkeiten ergeben, außer dass ihre Kleidung nicht angemessen war. Achja und die Büroklammer war natürlich etwas schräg...

Insgesamt war mir das Buch leider viel zu rosarot und die Charaktere eindimensional. Das Worldbuilding hat mir nicht gefallen - Details und teilweise auch Charaktere wurden nur erwähnt, wenn sie unmittelbar zur Erklärung einer Situation benötigt wurden. Außerdem waren Dinge plötzlich möglich, die vorher als unmöglich abgestempelt wurden (z. B. hat sie ein Tagebuch, das sie im 21. Jahrhundert in einem Archiv gefunden hat, nicht mit ins 14. Jahrhundert nehmen können. Da war es ja im Besitz von jemand anderem. Briefe, die dann aber zur Entlastung ihres vor Gericht stehenden Lovers führten, blieben ihr beim Zeitsprung aber erhalten).

Von historischer Korrektheit möchte ich gar nicht erst anfangen. Darüber könnte ich in einem fiktiven Roman noch hinwegsehen. Allerdings wurde hier versucht, zu dramatisieren und die großen Florentiner Familien (insbesondere die Medici) für den schweren Verlauf der Pest in Siena verantwortlich zu machen. Die Pest selbst wurde dann aber nur ein paar Seiten lang thematisiert. Viel wichtiger waren die ganzen anderen dramatischen Geschichten, die Beatrice selbstverständlich alle meistern konnte - vom Durchführen schwerer Operationen am Hirn und Geburtshilfe bei falsch herum liegendem Kind bis hin zur Lösung eines juristischen Prozesses im 14. Jahrhundert und Aufklärung der kriminellen Handlungen der Medici.

Cover des Buches Die Liebenden von Siena (ISBN: 9783471351581)
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Rezension zu "Die Liebenden von Siena" von Melodie Rose Winawer

Die Liebenden von Siena
Tigerbaervor 6 Jahren

Mit „Die Liebenden von Siena“ legt die Autorin Melodie Winawer ihr Debüt vor.

Mit seinem Cover und nicht zuletzt mit seinem vielversprechenden Inhalt hat das Buch meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Beatrice Trovato ist Neurochirugin und lebt fast nur für ihren Beruf. Ihren Bruder Benjamin, der sie an Eltern statt aufgezogen hat, hat sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen und als sie seiner Einladung nach Siena endlich folgen will, stirbt er kurz vorher völlig unerwartet.

Um den Nachlass ihres Bruders zu ordnen, ist Beatrices Anwesenheit in Siena erforderlich und dort angekommen begibt sie sich auf Spurensuche, was ihren Bruder kurz vor seinem Tod beschäftigt hat. Der Historiker hat sich besonders für das Siena im 14. Jahrhundert und die Auswirkungen der Pest auf die Geschichte der Stadt interessiert. Auch Beatrice gerät in den Bann der Forschung und stösst bei ihren eigenen Recherchen u. a. auf den Maler Gabriele Accorsi. Als sie dann noch auf einem Kirchenfresko ihr eigenes Gesicht entdeckt, versteht Beatrice die Welt nicht mehr und ganz kompliziert wird es, als sie eines Tages im mittelalterlichen Siena erwacht.
Was erwartet sie in dieser für sie unbekannten Zeit und was macht sie, wenn in wenigen Monaten die Pest ausbricht?

Bei der Grundidee der Handlung denkt man unweigerlich an die mitreißende „Outlander“-Reihe von Diana Gabaldon, wobei man dieser Geschichte mit so einem Vergleich einen eher undankbaren Bärendienst erweist. Ich habe mich bemüht ohne irgendwelche Ansprüche oder Vergleiche im Hinterkopf an „Die Liebenden von Siena“ heranzugehen.

Die Autorin baut im Umfeld historischer Fakten eine interessante Geschichte auf und verbindet dabei geschickt eigene Fiktion mit geschichtlichen Ereignissen. Man spürt im gesamten Buch die gründlichen Recherchen der Autorin und dies kommt besonders in den Details des Schauplatzes Siena schön zum Tragen. So schält sich beim Lesen behutsam das historische Siena mit seiner mittelalterlichen Gesellschaft und deren damaligen Sitten & Gebräuchen aus dem Staub der Buchseiten und nimmt mich gefangen.

Der Handlungsbogen der Geschichte hätte zuweilen sicherlich etwas gestraffter sein können, aber ich bin ganz ehrlich, dass mir das eher gemächliche Tempo, in dem sich die Geschichte entfaltet, gut gefallen hat. Es hat seinen ganz eigenen Reiz, wenn einen die Handlung sanft an die Hand nimmt und man galant durch die Seiten geleitet wird und nicht wie im Rausch durch die Kapitel fliegt, wobei ich letzteres Gefühl natürlich auch liebe ;-)
Und spannend war es natürlich trotzdem ;-)

Für mich war „Die Liebenden von Siena“ ein schöner historischer Roman, der mich gerade mit seinen leisen und etwas gedämpften Erzähltönen bezaubert hat.

Cover des Buches Die Liebenden von Siena (ISBN: 9783471351581)
Klusis avatar

Rezension zu "Die Liebenden von Siena" von Melodie Rose Winawer

Die Liebenden von Siena
Klusivor 6 Jahren

Im Klappentext zum Buch heißt es „Für alle Fans von Outlander“. Dem kann ich bedingt zustimmen, weil es eben in beiden Geschichten um die Reise zwischen den Zeiten geht, und doch ist die Handlung so unterschiedlich, dass man sie kaum vergleichen kann. Daher möchte ich diese Geschichte für sich stehen lassen, denn mir widerstrebt der Gedanke, diesen Debütroman an Diana Gabaldons Weltbestseller zu messen, das wäre ungerecht.

Beatrice Trovato, die Ich-Erzählerin, lebt in New York und arbeitet als Neurochirurgin. Ihr Bruder Ben ist ihre Familie, denn die Eltern sind früh gestorben. Ben beschäftigt sich ebenfalls mit Medizin, allerdings nicht mit dem aktuellen Stand, sondern mit den Gegebenheiten im Mittelalter, genauer gesagt, mit der Verbreitung der Pest. Als ihr Bruder plötzlich stirbt, fliegt Beatrice nach Siena, denn Ben hat ihr dort ein Haus und jede Menge Manuskripte und alte Bücher hinterlassen. Er scheint kurz vor seinem Tod einer brisanten Sache auf der Spur gewesen zu sein. Unwillkürlich vertieft sich Beatrice in die Forschungsergebnisse ihres Bruders. Bei ihren Recherchen entdeckt sie ein Kirchenfresko aus dem 14. Jahrhundert, und der Maler Accorsi hat eine Frau gemalt, in der sie sich selbst wieder erkennt. Beatrice glaubt an einen Zufall. Als sie eines Tages im mittelalterlichen Siena erwacht, ist sie zuerst völlig verwirrt und verzweifelt, aber nach und nach lernt sie Siena und seine Menschen kennen und lieben. Auch Gabriele Accorsi trifft sie und verliebt sich in den Maler. Dieser erwidert ihre Gefühle, aber Beatrice hat immer ihr historisches Wissen im Hinterkopf, dass die Pest in nicht allzu langer Zeit auch in Siena wüten wird. Kann sie sich und die Menschen, die ihr lieb geworden sind, retten?

Beatrice ist eine moderne Frau, die mit beiden Beinen im Berufsleben steht, als ihr diese Zeitreise widerfährt. Man kann ihre Verwirrung und Verzweiflung sehr gut nachvollziehen, als sie erkennt, dass sie plötzlich in einer anderen Zeit gelandet ist. Wie sie sich in der neuen Umgebung zurecht findet, ist von der Autorin lebendig und mit viel Hintergrundwissen zur damaligen Zeit dargestellt. Trotz ihrer misslichen Lage hat Beatrice ihren trockenen Humor nicht verloren, der mich im Verlauf der Geschichte immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Auch die anderen Charaktere sind sehr detailreich und farbig beschrieben, nicht zu vergessen die wunderbaren Schilderungen über die Stadt Siena. Sie haben mich regelrecht in ihren Bann gezogen, und im Geiste bin ich Beatrices Spuren gefolgt, denn Siena ist für mich die schönste und faszinierendste Stadt Italiens. An der Art, wie Melodie Rose Winawer die Menschen und ihre Gebräuche im 14. Jahrhundert und die Atmosphäre dieser mittelalterlichen Stadt beschreibt, erkennt man, dass sich die Autorin sehr ausführlich mit der Geschichte Sienas zu Zeiten der Pest beschäftigt hat. Sie bezieht historische Fakten gekonnt mit in die Handlung ein und verwebt sie glaubwürdig mit ihrer fiktiven Geschichte. Im Anhang geht sie etwas näher darauf ein, welche Personen historisch verbürgt sind und welche sie erfunden hat.
Die Zeitreise-Theorie der Autorin und ihre Ausführung im Roman war meines Erachtens insgesamt schlüssig, auch wenn mancher Zufall, der sich ereignet, etwas konstruiert wirkte. Dies hat der Spannung und dem hohen Unterhaltungswert aber keinen Abbruch getan. Nach einem etwas schleppenden Beginn kommt die Handlung schnell in Fahrt und war für mich dann so verführerisch, dass ich das Buch ab der Hälfte fast in einem Rutsch gelesen habe. Mir hat der Debütroman von Melodie Rose Winawer ausgesprochen gut gefallen, und ich hoffe, bald mehr von der Autorin zu lesen, denn ihr Schreibstil ist sehr mitreißend und gut.

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