Was hatte ich Angst vor diesem Buch, da das Thema echt nicht leicht ist und doch wollte ich es einmal lesen, sonst hätte ich es mir ja nicht gekauft. Jetzt endlich, nach wer weiß wie vielen Jahren auf dem Stapel ungelesener Bücher war es endlich dran und ich habe es nicht bereut, selbst, wenn mich Mendes Geschichte so oft fassungslos und wütend gemacht hat.
Mit einem super leichten und bildlichen Schreibstil hat Mende Nazer, zusammen mit ihrem Co-Autoren Damien Lewis, ihre Lebensgeschichte so packend und nachvollziehbar aufgeschrieben, dass sie mich extrem mitgerissen hat, angefangen von ihrer einfachen, aber liebevollen Kindheit in den Nubabergen, über ihre Verschleppung und Versklavung bis hin zum Kampf für Freiheit und anschließendes Asyl.
Gerade auch die Einblicke in das Leben als Nuba und die vielen schönen Momente in ihrem Dorf haben mich sehr beeindruckt. Doch ebenso eindrücklich erzählt Mende auch von sehr erschreckenden Dingen, wie ihrer eigenen, grausamen Beschneidung, von sexuellem und körperlichem Missbrauch, von Ausnutzung, Angst und Schrecken. Trotzdem merkt man ihr keinerlei Verbitterung an, nur einen starken Willen, Mut und Kämpfergeist.
Alles in allem kann man persönliche Schicksale nicht beurteilen, aber man kann beurteilen, wie diese herübergebracht werden und das ist hier wirklich super gut und eindrücklich gelungen. Mendes Schicksal hat mich sehr berührt und gleichzeitig ist dieses Buch auch noch informativ und aufklärend. Und Mende ist eine super starke Frau.