Mercè Rodoreda

 3,9 Sterne bei 114 Bewertungen
Autor*in von Der Garten über dem Meer, Auf der Plaça del Diamant und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Mercè Rodoreda, die bedeutendste Schriftstellerin der modernen katalanischen Literatur, wurde 1908 in Barcelona geboren. Ihre ersten Bücher erschienen bereits in den dreißiger Jahren, darunter der mit dem Preis Crexells ausgezeichnete Roman, Aloma (1938, dt. Aloma 1991). Dann begann ein fast zwanzigjähriges Schweigen: Mercè Rodoreda ging, wie viele republikanische Katalanen, ins Exil nach Paris, bis sie vor den deutschen Truppen in den unbesetzten Teil Frankreichs floh und schließlich nach Genf zog, wo sie als Übersetzerin für die Unesco arbeitete und wieder zu schreiben begann. Hier entstanden die Romane, die sie berühmt machten: La plaça del Diamant (1962, dt. Auf der Plaça del Diamant 1978) und Mirall trencat (1974, dt. Der zerbrochene Spiegel, 2000). Die Erfahrung des Krieges und besonders des Exils durchzieht thematisch das Werk Mercè Rodoredas. Gegenüber dem Realismus ihrer früheren Bücher bewegen sich die Figuren ihrer letzten Romane und Erzählungen in einer eher phantastischen Welt, und die Sprache gewinnt an metaphorischem Reichtum. Mercè Rodoreda starb 1983 in Girona.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Mercè Rodoreda

Cover des Buches Der Garten über dem Meer (ISBN: 9783833310546)

Der Garten über dem Meer

 (79)
Erschienen am 01.06.2016
Cover des Buches Auf der Plaça del Diamant (ISBN: 9783518467060)

Auf der Plaça del Diamant

 (28)
Erschienen am 11.04.2016
Cover des Buches Weil Krieg ist (ISBN: 9783518419274)

Weil Krieg ist

 (1)
Erschienen am 26.09.2007
Cover des Buches Der Tod und der Frühling (ISBN: 9783518242872)

Der Tod und der Frühling

 (1)
Erschienen am 06.12.2020
Cover des Buches Aloma (ISBN: 9783518241905)

Aloma

 (0)
Erschienen am 02.01.2019
Cover des Buches Der Fluß und das Boot (ISBN: 9783518243077)

Der Fluß und das Boot

 (0)
Erschienen am 03.05.2021
Cover des Buches Der zerbrochene Spiegel (ISBN: 9783518396643)

Der zerbrochene Spiegel

 (0)
Erschienen am 23.10.2000
Cover des Buches Weil Krieg ist (ISBN: 9783518242704)

Weil Krieg ist

 (0)
Erschienen am 20.09.2020

Neue Rezensionen zu Mercè Rodoreda

Cover des Buches Der Garten über dem Meer (Download) (ISBN: 9783864841187)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Der Garten über dem Meer (Download)" von Mercè Rodoreda

Ein spanischer Klassiker, den es sich auf jeden Fall lohnt zu lesen oder zu hören
Gwhynwhyfarvor 10 Monaten

«Ich habe schon immer gerne erfahren, was den Leuten so alles passiert, und das nicht etwa, weil ich neugierig wäre... Eher, weil ich Menschen mag, und die Besitzer dieses Hauses mochte ich sehr.» 


Katalonien in den späten Zwanzigern. Sechs Sommer lang beobachtet der Gärtner eines Herrenhauses über dem Meer das Kommen und Gehen seiner wohlhabenden, jungverheirateten Besitzer Senyoreta Rosamaria und Senyoret Francesc. Im Sommer reisen sie aus Barcelona an, bleiben bis September, Oktober und empfangen ihre Freunde, fahren Wasserski, feiern ausgelassene Partys, haben Affären und sind in ihrer Langeweile zu derben Späßen aufgelegt. Sie leben einen von ihren Bediensteten beneideten Sommernachtstraum. Doch dem Gärtner entgehen die feinen Risse nicht, die sich hinter den Fassaden der Paare auftun. 


«‹Dieser Baum›, sagte ich zu ihm ‹hat viel Leid und viel Freude gesehen. Und er bleibt immer gleich. Jedes seiner sichelförmigen Blätter und jede seiner Kapseln, die aussehen wie Bleilote mit einer samtigen, weinroten Blüte darin, haben mich gelehrt, so zu sein, wie ich bin.›»

Eines Tages taucht ein Mann auf, der am Nachbargrundstück interessiert ist. Senyor Bellom sei einige Zeit in Brasilien gewesen, habe gutes Geld gemacht, wolle seiner Frau Maribel an diesem schönen Fleckchen ein Haus errichten. Der Mann aus Madrid baut sich eine protzige Villa, schöner, größer, exklusiver als die Nachbarn, mit modernen Möbeln und Kunst abgestattet. Hier werden noch extravagantere Feste gefeiert. Was passiert hier gerade?, fragt sich der Gärtner. An einem Tag, als die Gesellschaft unterwegs ist, kommt ein älteres Paar vorbei, das Rosamaria sprechen möchte. Sie suchen nach ihrem Sohn, Eugeni, erzählen dem Gärtner von der unglücklichen Liebesgeschichte zwischen ihm und Rosamaria, die einen anderen heiratete, einen mit Geld; wie ihr Sohn danach das Haus verließ. Nie wieder haben sie etwas von ihm gehört. Eine tragische Geschichte, die den Gärtner berührt. Später findet er heraus, der neue Nachbar ist niemand anderes als Eugeni.


Die deutsche Erstübersetzung erschien 1967. Eine herrliche Geschichte, melancholisch erzählt, die über das dekadente Treiben einer Gruppe Bohemiens berichtet, ein stimmungsvolles Bild der späten 1920er-Jahre in Spanien – das Sommer-dolce-vita. Klatsch und Tratsch unter den Angestellten (Gärtner, Köchin, Zimmermädchen, Stallmeister), eine tragische Liebesgeschichte eingebunden in einen blühenden Sommergarten mit malerischem Blumenmeer. Aber Mercè Rodoreda zeigt auch die Durchlässigkeit sozialer Trennwände; Adel ist längst nicht mehr alles – die Moderne löst diese Trennung auf. Andeutungen zwischen den Zeilen, die manches erahnen lassen, eine spannende Geschichte, die sich immer weiter aufblättert. Der Gärtner erzählt uns von seinen Beobachtungen; einer, der sich aus allem heraushält, verschwiegen ist, seine Pflanzen liebt; der dadurch das volle Vertrauen von allen Hausbewohnern genießt. Selbst die Nachbarn schließen ihn ins Herz. Die spanische Klassengesellschaft aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg wird hier auf den Punkt gebracht. Das als luftige Sommergeschichte inszeniert, ganz ohne erhobenen Zeigefinger; ein Drama, das sich Seite um Seite zuspitzt. Eins dieser Bücher, die man mehrfach lesen wird. Ein spanischer Klassiker, den es sich auf jeden Fall lohnt zu lesen – Empfehlung als Sommerlektüre.



Mercè Rodoreda, geboren 1908 in Barcelona, gilt als die bedeutendste katalanische Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts. Mit 20 veröffentlichte sie erste Kurzgeschichten; die Jahre des Spanischen Bürgerkriegs verbrachte sie im Exil in Frankreich und in der Schweiz, wo sie u. a. ihr Hauptwerk Auf der Plaça del Diamant verfasste, das in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde. Erst in den siebziger Jahren kehrte sie in ihre katalanische Heimat zurück. Mercè Rodoreda starb 1983 in Girona.


Cover des Buches La plaza del diamante. Auf der Placa del Diamant, spanische Ausgabe (ISBN: 9788435018418)
A

Rezension zu "La plaza del diamante. Auf der Placa del Diamant, spanische Ausgabe" von Mercè Rodoreda

Eindrückliche Frauengeschichte
AzulReinavor 3 Jahren

Das Buch ist sehr eindrücklich geschrieben, hat aber einige Elemente, die mich ratlos zurück lassen. Ich konnte mich gut in das Leben der Hauptfigur einfühlen und denke, dass es genau diese Art von Geschichten braucht um zu schätzen, wieviel einfacher doch das Leben heute ist.

Cover des Buches Auf der Plaça del Diamant (ISBN: 9783518467060)
M

Rezension zu "Auf der Plaça del Diamant" von Mercè Rodoreda

Schlechte Übersetzung oder komischer Schreibstil
magicbluevor 3 Jahren

Ich habe das Buch relativ schnell gelesen, es hat mich ein bisschen gefesselt was mit der Hauptperson passiert und genau das hat mich auch durch den Roman gezogen. Das ganze Buch hindurch hatte ich die Hoffnung, dass der Hauptperson endlich mal etwas gutes passiert, aber darauf muss man gewissermassen bis zum Schluss warten. Das ist zwar bei einem Buch, das teils über den spanischen Bürgerkrieg geht nicht so sonderlich verwunderlich, allerdings geht es der Hauptperson ja schon vorher nicht sehr gut. Ich frage mich auch nach wie vor, warum sie ausgerechnet Quimet heiratet, sie mag ihn ja davor eigentlich schon nicht mehr so gerne und das wird dann nach der Heirat auch nicht viel besser.

Trotzdem wird hier ganz gut dargestellt wie der spanische Bürgerkrieg und dessen Nachwirkungen einen einfachen Menschen in Barcelona beeinflussen und das ist sehr interessant zu lesen. Vor allem fand ich auch die Angst, die die Hauptperson hat, dass Quimet ihr Mann noch gar nicht tot ist, sie aber mit ihrem Leben weitergemacht hat und er dann wieder auftauchen könnte, sehr gut beschrieben.

Allerdings muss ich sagen, dass mir der Schreibstil wirklich nicht sonderlich gefallen hat. Auf seine Weise ist er auch ein wenig schwierig zu lesen und nachzuvollziehen. Ob das jetzt von der Autorin so gewollt war (und dann auch richtig übersetzt wurde) oder das daher kommt, dass man einfach nicht tief genug übersetzt hatte und so die grammatikalischen Überbleibsel aus dem Spanischen/Katalanischen mit ins Deutsche übersetzt hat, kann ich nicht sagen. Allerdings glaube ich mittlerweile, dass das Zweitere wohl eher der Fall war und das darf einfach nicht sein. Die Sätze fühlen sich im Deutschen einfach überlang und unglaublich ungewohnt an. Das tut dem Buch einfach sehr unrecht.

Ich bin froh, dass ich das Buch entweder in einem öffentlichen Bücherschrank oder auf einem Flohmarkt gefunden habe.

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