Meredith Haaf

 3,5 Sterne bei 45 Bewertungen
Autor*in von Wir Alphamädchen, Heult doch und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Meredith Haaf geb. 1983, ist Journalistin und Autorin. Sie studierte Geschichte und Philosophie; schrieb als freie Journalistin u. a. für die ›FAS‹, ›Spiegel Online‹ und ›NEON‹. Seit 2017 ist sie Redakteurin für ›SZ Familie‹ und Autorin für das Feuilleton der ›Süddeutschen Zeitung‹. Sie lebt mit ihrer Familie in München.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Meredith Haaf

Cover des Buches Wir Alphamädchen (ISBN: 9783442373130)

Wir Alphamädchen

 (30)
Erschienen am 08.06.2009
Cover des Buches Heult doch (ISBN: 9783492259514)

Heult doch

 (14)
Erschienen am 14.09.2011
Cover des Buches Streit! (ISBN: 9783423289771)

Streit!

 (1)
Erschienen am 21.09.2018
Cover des Buches Heult doch (ISBN: 9783492981620)

Heult doch

 (0)
Erschienen am 13.10.2014

Neue Rezensionen zu Meredith Haaf

Cover des Buches Streit! (ISBN: 9783423289771)
derMichis avatar

Rezension zu "Streit!" von Meredith Haaf

ja und nein
derMichivor 5 Jahren

Das Thema aufzugreifen ist unvermeidlich. Gestritten wird wirklich viel und das auch nicht immer gut. "Gut" in dem Sinne, dass beide Parteien auch dann etwas von dem Streit haben, wenn man man sich weder in Grund und Boden brüllt noch gezwungen auf ein pseudoharmonisches Ergebnis einigen muss. Unvermeidlich, dass die Autorin zeitgenössische Reizthemen als Ausgangspunkt nimmt und zunächst die deutsche Streitkultur an sich analysiert - sofern existent. Denn es ist schon etwas dran am lange beschworenen Harmoniegedanken, der bloß keinen Unfrieden bringen soll - im Kleinen (Familie und Arbeitsplatz) wie im Großen (Politik und Öffentlichkeit).

Die Dringlichkeit von Haafs "Aufforderung" wird deutlich. Die Verweise auf Philosophen, professionelle Mediatoren, Psychologen und andere Referenzinstanzen macht das Buch allerdings eher zu einer Lektüre für Menschen mit ausreichend Geduld und/oder einem gewissen Bildungshintergrund, die dann tendenziell (aber natürlich keinesfalls immer!) ohnehin schon ein gewisses Problembewusstsein mitbringen. Bei diesem scheinbaren Anspruch wäre es natürlich schön gewesen, auch außerhalb der eigenen Filterblase zu recherchieren und zum Beispiel die Streitkultur in den AStAs der meistens deutschen Hochschulen zu untersuchen, aus denen schon mancher nicht ausreichend Linke wenig höflich hinauskomplimentiert wurde. Und die Aussage, es gebe tendenziell keinen persönlichen linken Hass (S. 244), würde bei einem kritischen Blick in einschlägige Onlinemedien anders ausfallen.

Angenehm ist dagegen die anklingende Selbstkritik. Wie selbst seriöse Beobachter (z.B. der Medienwissenschaftler Uwe Kröger in "Mainstream - Warum wir den Medien nicht mehr trauen") mittlerweile festgestellt haben, kann die scheinbare Deutungshoheit von Medienvertretern (Haaf ist Journalistin) schnell als überheblich, arrogant und politisch vorbelastet (siehe oben) aufgefasst werden - selbst von Nicht-Populisten. Sich selbst zu relativieren kann daher nicht schaden. Grabenkämpfe im eigenen Lager bleiben auch nicht unerwähnt. Trotzdem bleibt es wichtig zu differenzieren, inwiefern die hier vorgestellten Gründe zu streiten den einzelnen angehen und wie man das vorgeschlagene Streitkonzept umsetzt - und, ob überhaupt.

Haaf bringt als Beispiele für ihre eigene Streitlust Fälle aus ihren eigenen Interessensgebieten und aus Diskursen über Feminismus, soziale Gerechtigkeit, Diversität oder Umwelt. Kann man alles gut finden, oder eben darum streiten. In gewisser Weise findet damit aber auch, ob nun beabsichtigt oder nicht, eine Verteidigung der benannten Themen statt, als ob es sich bitteschön dafür besonders lohnt zu streiten und die titelgebende Aufforderung den Leser wenigstens ein bisschen dafür zu interessieren versucht. Liberalismus für alle oder gleich Polizeistaat? Graustufen scheinen nicht vorgesehen zu sein. Leider sind es gerade solche mehr oder weniger subtilen Einflechtungen, wie sie Menschen mit einer Affinität zu politischen Extremen so richtig auf die Palme bringen.

Nützlich sind dagegen die dargelegten Grundlagen eines guten Streits: zuhören, ausreden lassen, seinen Frust nicht gleich rausschreien, Abstand nehmen. Es ist nicht immer einfach, aber es würde Streitenden aller Weltanschauungen, egal für wie wichtig sie sich halten, gut tun, den Gegenüber als Menschen zu sehen, der sich vielleicht genauso aufregt wie man selber und genauso überzeugt ist, recht zu haben. Dann kann vielleicht nicht immer ein gemeinsamer Standpunkt erstritten werden, aber wenigstens eine gewisse Verständigung stattfinden. Und die ist der Anfang von allem.

Damit ist das knallgelbe Streitbuch zwar ein in Teilen guter Beitrag für den engagierten Streit, wird aber vermutlich am wenigsten diejenigen ereichen, die sich von Herzen gerne aufregen. In liberalen Kreisen rennt die Autorin mit ihren Thesen weit offene Türen ein, während sich mancher Wutbürger durch dieses Buch erst richtig bestätigt sehen wird. Schade!

Cover des Buches Wir Alphamädchen (ISBN: 9783455500752)
Revontulets avatar

Rezension zu "Wir Alphamädchen" von Meredith Haaf

Rezension zu "Wir Alphamädchen" von Meredith Haaf
Revontuletvor 11 Jahren

Eine tolles Buch zum Einstieg in den Feminismus.
Ich habe mich bis jetzt nie für eine Feministin gehalten, weil das für mich etwas militantes war, etwas, dass Frauen dazu bringt, sich die Haare abzuschneiden und ihre BHs zu verbrennen.
Aber in diesem Buch geht es um Frauenthemen, die wichtig sind und für die es sich zu kämpfen lohnt. Wichtige Themen wie Verhütung, Vergewaltigung, Arbeitsplätze,... werden angesprochen, und zwar auf eine witzige und leicht verständliche Art.
Ich kann jetzt mit gutem Gewissen behauten, dass ich Feministin bin und trotzdem lebe ich als Frau und mit BH und kann mich des Lebens erfreuen.

Cover des Buches Heult doch (ISBN: 9783492259514)
capkirkis avatar

Rezension zu "Heult doch" von Meredith Haaf

Rezension zu "Heult doch" von Meredith Haaf
capkirkivor 12 Jahren

Meredith Haaf schreibt über ihre Generation, über die gut ausgebildeten 20- bis 30-Jährigen.
Und dies ist keine Ansammlung von rührigen "Wisst ihr noch" - Momenten, sondern ein Appell.
Wacht auf, mischt euch ein, übernehmt Verantwortung, sich auf Facebook über politische Entscheidungen oder gesellschaftliche Missstände aufzuregen, genügt nicht! Werdet erwachsen, wisst, was ihr wert seid, hört auf mit den Pratikas und der Abhängigkeit von den Eltern. Macht was aus eurem Leben, denn eigentlich stehen euch alle Wege offen!

Mehr tun, weniger jammern, so kann man das Buch eigentlich zusammenfassen. Haaf ist entsetzt darüber, wie viele Leute ihrer Generation von Ängsten geleitet werden, Zukunftsängsten, Klimawandel, Arbeitslosigkeit, Bankenkrise, Energiekrise, Angst, das Falsche zu studieren, nicht genug Erfahrung zu sammeln, Angst vor dem Leben nach dem Studium, Angst nicht reinzupassen, Angst reinzupassen, Angst sich nicht abzugrenzen, Angst sich nicht entscheiden zu können, Angst nicht aufzufallen, Angst davor aufzufallen - alles macht Angst und trotzdem tut man nichts dagegen. Statt sich für Veränderungen einzusetzen, blickt der heute 20-30 Jährige lieber auf sein eigenes kleines Leben, bloß keine Konfrontation, bloß kein Streit.. Die Freiheit erschafft eher Probleme als dass sie genutzt wird.

Haaf will ihrer Generation einen Tritt verpassen und nach der Lektüre versteht man auch wieso. Diese Generation scheint ihre Ideale verloren zu haben, wenig wird ohne Hintergedanken getan, hauptsache es tut dem eigenen Lebenslauf gut. Die Gesellschaft spielt nur eine untergeordnete Rolle. Einmal "like" klicken ist Engagement genug. Kein Mut, mehr zu tun.

Ein durchaus lesenswertes Buch!
Haaf schreibt klar und teilweise auch sehr amüsant. Sie zieht wissenschaftliche Studien hinzu, um ihre Thesen zu belegen und trägt ihre Botschaft laut in die Welt hinaus und es wäre der Generation zu wünschen, dass sie darauf hört. Nicht jeder wird sich in dem Buch wiederfinden, sie spricht auch nicht jeden einzeln an. Aber ab und zu entdeckt man dann doch eine Passage, in der man sich wiederentdeckt. Und sollte sowas wie Selbstmitleid aufkommen, genügt ein Blick auf das Cover "Heult doch!"

Ich hatte mir mehr Lösungsansätze erhofft und hätte das Bild vielleicht nicht ganz so düster gezeichnet, denn das kann bei "Betroffenen" schnell zu Trotzreaktionen führen. Auch fand ich es ab und zu irritierend, dass sie ihre Generation in bestimmten Punkten anklagt, dann aber versucht, gewisse Handlungsweisen zu rechtfertigen und zu entschuldigen. Da hätte ich mir mehr Konsequenz gewünscht.

Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen.... lesenswert ist aber allemal.

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 76 Bibliotheken

von 6 Leser*innen aktuell gelesen

Listen mit dem Autor*in

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks