Inhaltsangabe: "Amanda Hardy hieß nicht immer Amanda. Früher war sie Andrew. Jetzt hat sie endlich die Operationen hinter sich und ist auch biologisch ein Mädchen. Bei ihrem Vater in Tennessee, wo niemand sie kennt, möchte sie ein neues Leben beginnen. Zunächst scheint das auch zu klappen: Plötzlich gibt es Freundinnen statt Mobbing und bewundernde Blicke von Klassenkameraden. Doch dann verliebt sich Amanda. So richtig. Mit Grant erlebt sie eine wunderschöne Zeit. Er vertraut ihr und eigentlich will Amanda auch ihm vertrauen und ihm von ihrem früheren Leben erzählen. Nur wie? Amanda setzt auf Zeit – ein gefährliches Spiel ..."
Dieses Buch wollte ich schon längst gelesen haben, weil es ein interessantes Thema beinhaltet. Leider landete es auf meinem SuB, aber jetzt im LGBTQIA+-Repräsentation-Monat Juni bei Lovelybooks habe ich es endlich gelesen.
Die Protagonistin Amanda ist eine sympathische Persönlichkeit und sie hat schon eine Odyssee hinter sich, was eigentlich für ein Leben reicht. Als Junge im falschen Körper geboren, weil sie sich eigentlich immer wie ein Mädchen fühlte. Sie mochte nicht die Dinge tun, die normalerweise Jungs mögen, wurde aber von der Gesellschaft nicht akzeptiert, wurde übel gemobbt und so entscheidet sie sich zu einer Geschlechtsumwandlung. Danach zieht sie zu ihrem Vater nach Tennessee um einen Neuanfang zu wagen. Aus Andrew wurde die bildhübsche Amanda und da die Mitschüler an ihrer neuen Schule nichts von ihrer Vergangenheit wissen klappt der Neuanfang eigentlich auch sehr gut. Doch sie verliebt sich in einen Mitschüler, Grant, und er auch in sie. Doch die Vergangenheit steckt in Amanda und ihre Gedanken lassen sich nicht so einfach ausschalten und auch wenn Vertrauen in einer Beziehung das oberste Gebot ist, wieviel will und darf Amanda von sich preisgeben?!
Ich persönlich konnte Amanda`s Gedankengang mit ihrer ganz speziellen Vergangenheit sehr gut nachempfinden und hoffte immer, dass sie ihr Glück finden wird. Trotzdem war in meinem Kopf immer die Frage, wie würdest du reagieren, wenn du so einem Menschen im privaten Leben begegnen würdest. Da ich in der Psychiatrie arbeite habe ich auch mit Transsexuellen oder Nichtbinären zu tun und ich finde es teilweise echt schwierig sie aufzurufen. Wenn eine Frau in die Praxis kommt, die wie ein Mann ausschaut, aber einen weiblichen Namen hat ist es im Arbeitstrubel schon passiert, dass ich diese Patientin mit Herrn angesprochen habe. Und einen Nichtbinären...wie spricht man ihn an, wenn er sich weder als Frau noch als Mann definiert?!? In jedem Fall hat mich dieser Roman dazu inspiriert toleranter mit diesen Menschen umzugehen.
Mit den Szenen in dem Buch über "Star Wars" konnte ich persönlich praktisch nichts anfangen, da ich kein Fan davon bin, aber sowohl die Autorin als auch Amanda lieben "Star Wars". Insofern war es wohl nötig dies einzubauen und im Nachhinein fand ich es auch witzig.
Fazit: Der Roman "Als ich Amanda wurde" hat mir eigentlich echt gut gefallen, wurde er ja auch von einer Transfrau verfasst. Man kann sich eigentlich nicht vorstellen, was diese Menschen, die in einem "falschen Körper" stecken, alles durchmachen müssen. Mir hat der Roman geholfen, hoffentlich in der Zukunft toleranter mit solchen Menschen umzugehen. Es ist ein faszinierendes und gleichzeitig auch erschreckendes Buch. Ich empfehle diesen Roman allen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen wollen und mal die Seite des Betroffenen beleuchten wollen, aber immer mit dem Wissen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt.