In einer fernen Zukunft, zwei junge Weltraumreisende finden eine Flaschenpost, die durch die Weiten des Alls treibt und in der der Bericht eines Journalisten über eine Reise zu einem weit von der Erde entfernten Stern beschrieben wird. Der Journalist und zwei Wissenschaftler finden einen bewohnbaren Planeten vor, der der Erde sehr ähnelt und auch Zeichen einer Zivilisation aufweist, wie sie der auf Erde entspricht. Um Kontakt aufzunehmen landen die Drei und treffen auch bald auf die ersten Bewohner.
Pierre Boulle hat seinen Roman bereits 1963 veröffentlicht und bei der Lektüre wird schnell klar, dass das Buch nur in der Grundstory mit den alten Verfilmungen zu tun hat. Das ist allerdings gar nicht schlimm. Boulle beschreibt seine fremde Welt sehr bildhaft, wobei man bei der Sprache schon auch das Alter des Buches merkt. Trotzdem ist die Geschichte äusserst aktuell und visionär und bietet viel Raum zum Nachdenken.
Jeder kennt wahrscheinlich die Story rund um den Planeten, auf dem nicht die Menschen die vorherrschende Spezies sind, sondern die Affen. Mit dieser anderen Realität bekommt der Leser den Spiegel vorgehalten und wird gezwungen sich damit auseinanderzusetzen, wie die "Krone" der Schöpfung mit anderen Lebewesen umgeht. Ich persönlich musste schlucken angesichts der beschriebenen Jagdszenen, bei den im Zoo ausgestellten Menschen, die um Leckerbissen betteln, aber auch ganz besonders bei den Beschreibungen der medizinischen Experimente, die an den Gefangenen durchgeführt werden. Es ist merkwürdig die Dinge, die der Mensch seinen nächsten Verwandten aus wissenschaftlicher Sicht, oder aber aus purer Vergnügungssucht antut, mal aus der anderen Perspektive zu sehen. Der Autor hat den Spies umgedreht und gezeigt, dass es auch anders hätte kommen können, hätte die Evolution irgendwann in der Vorzeit mal einen anderen Abzweig genommen. Interessant aber auch die Parallelen innerhalb der Gesellschaft der Affen zu unserer. Auch dort gibt es verschiedene Fraktionen, die verschiedenen Lehrmeinungen, mal mehr, mal weniger fortschrittlich, anhängen und auch hier gibt es die Leugner, die sich jeder neuen Entwicklung verweigern und jene, die bereit sind ihr bisheriges Weltbild zu überdenken.
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, immer natürlich auch das Ende aus den Filmen im Hinterkopf und war neugierig darauf, wie der Autor dies im Original gelöst hat. Ab einem gewissen Punkt konnte man es schon erahnen, in letzter Konsequenz konnte es nicht anders enden. Für mich ist das Buch ein wiederentdeckter Klassiker mit viel Stoff zum Nachdenken über unser Handeln, was mich allerdings stört ist hier tatsächlich die Covergestaltung, diese nackte Frau auf dem Titel hätte für mich nicht sein müssen.