Cover des Buches Gormenghast - Der junge Titus (ISBN: 9783608939217)
Rezension zu Gormenghast - Der junge Titus von Mervyn Peake

Rezension zu "Gormenghast / Der junge Titus" von Mervyn Peake

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 13 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Inhalt: Gormenghast ist das schier unendlich große Anwesen des Grafen Goan, umgeben von dem Dörchen Gormenberg und den Untiefen des Krüppelwaldes. Dieses Anwesen ist in der Tat so groß, das manche seiner mit Spinnenweben durchzogenen Flügel beinahe in Vergessenheit geraten sind. Neben den Familienangehörigen des Grafen Goam finden ebenfalls unzählige Bedienstete hier ihre Unterkunft, unter anderem der mehr als fette Küchenmeister Swelter oder Nannie Slagg. Aus dem herschenden Alltagstrott wird die gesamte Burg gerissen, als der Tronfolger, der junge Titus, geboren wird. Doch scheint nicht jeder so erfreut, wie man nun denken möchte. Weder von seiner Mutter, Gräfin Gertrude, noch von seinem Vater, dem 76. Grafen Groan, kann er elterliche Gefühle erwarten. Stattdessen wird er in die Obhut von Nannie Slagg und einer Amme aus Gormberg gegeben. Auch für seine seltsame Schwester Fuchsia ist der Neuankömmling alles andere als eine Wonne. Lediglich dem jungen Steerpike, einme Küchengesellen, gelingt es durch Intelligenz und Gewitztheit an Stellung zu gewinnen und sogar Mitglieder der Grafenfamilie von sich abhängig zu machen. Der Burgalltag ist bestimmt von Mord, Intriegen und Hinterhalt, bis der junge Titus sein Erbe früher als gedacht antreten muss und somit frischen Wind in die Burggemäuer bringt. Meine Meinung: Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch durch die Empfehlung von HerraTulitikku. Spätestens bei dem Vergleich zu Tim Burtons Weltern war mein Interesse ungezügelt. Und ich wurde keinstenfalls enttäuscht. Herrlich absurd, großartiger Schreibstil, liebevoll-abstruse Charaktere, eine düstere Grundstimmung…alles was mein Herz begehrt! Besonders ins Herz geschlossen habe ich die verschrobene, große Schwester von Titus, Fuchsia, da ich mich so oft mit ihr identifizieren konnte. Doch jede einzelne der Figuren, und sei sie auch noch so hinterhältig und gemein, hat ihre Daseinsberechtigung und möchte nicht mehr gemisst werden, ist man erst ein Mal in den Mauern Gormenghasts gefangen. Erstaunlich scheint es schon fast, dass dieses Buch bereits 1946 geschrieben wurde, da es in keiner Situation verstaubt oder altbacken scheint. Trotz der immerhin 616 Seiten hat das Buch keine Längen aufzuweisen, jedoch nur, wenn man sich auf die teilweise langen Beschreibungen der Umgebung einlässt, was mir nicht schwer gefallen ist, da es sich hierbei nicht um Wiesen und Wälder handelt, sondern um ein labyrinthartiges, düsteres Gebäude. Fazit: Eine absolute Kaufempfehlung ohne Abstriche, für jeden Fantasy-Fan mit Hand zum Absurden!
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