Rezension zu "Lina und die Akademie der Feen: Besuch aus Elfania" von Mia Meer
Ein LovelyBooks-NutzerIch lese nur selten Kinderbücher, aber nun habe ich einen guten Grund, dies öfter zu tun. Für meinen Beruf als Erzieherin bin ich daher auf der Suche nach Geschichten für Schüler ab der ersten bis zur vierten Klasse. Daher möchte ich euch zwei ganz besonders schöne Geschichten vorstellen.
Der Klappentext der beiden Geschichten um Lina und die Akademie der Feen gibt bereits sehr viel preis. Besonders als Erwachsener konnte ich mir den Verlauf der Geschichte vorstellen, denn für die Kinder war dieser durchaus überraschend. Ich habe das Buch gemeinsam als Projekt in meinem Abschlusspraktikum meiner Ausbildung – mit einer dritten Klasse – durchgeführt.
Band 1: Besuch aus Elfania
Eine waschechte Halbelfe kann das Leben einer Elfjährigen ganz schön auf den Kopf stellen! So ergeht es jedenfalls Lina Löwenstein. Seitdem die freche und äußerst ungewöhnliche Elfe Nyla Nektarinenblüte aus dem Malschrank ihres Klassenzimmers stieg, ist in Linas Leben nichts mehr so, wie es war: Ihre Mutter hält Lina für verrückt, weil sie ihrer Meinung nach Selbstgespräche führt, ihre neue Freundin Nyla will aus ihr einen singenden Superstar machen, und Leihomi Pauline verhält sich plötzlich sehr merkwürdig. Während Nyla alles Schokoladige vertilgt, dass sie nur finden kann, erfährt Lina alles über die Akademie der Feen, die die Elfe in Elfania besucht. Als plötzlich Nylas Libellenfreund Flapflap krank auftaucht, steht fest: Nyla muss so schnell wie möglich mit ihrem Freund zurück nach Elfania fliegen! Die Freundschaft zwischen den zwei Mädchen wird auf eine harte Probe gestellt. Was werden sie tun? Wann werden sie sich wiedersehen? Und warum sehen sich die beiden eigentlich zum Verwechseln ähnlich?
Band 2: Abenteuer in Elfania
Kaum ist Lina Löwenstein in Elfania angekommen, ist ihr Libellenfreund Flapflap schon wieder verschwunden. Na, bravo! Lina beschließt, auf eigene Faust die „Akademie der Feen“ zu erkunden. Zum Glück trifft sie schon bald auf Nylas beste Elfenfreunde: Dylan of Dorchester und Kiara vom Kirschbaum. Mit Dylans und Kiaras Hilfe fühlt sich Lina sogar stark genug, ihre neuen Schulfächer „Telepathieren“, „Transportation“ und „höhere Mathematik“ zu besuchen. Und alles könnte so schön sein, wären da nicht Adalberta Winsworth und dieser fiese Zauberer, die Schlimmes im Schilde führen. Als die drei Freunde erfahren, dass das Königspaar von Feenstein in ernsthafter Gefahr ist, hecken sie einen abenteuerlichen Plan aus. Zum Glück bekommen sie überraschende Hilfe von der Einhorndame Perisea und anderen alten und neuen Freunden.
Meine Meinung:
Ich habe den ersten Band zusammen mit den Kindern in meinem Abschlusspraktikum gelesen. Damals betreute ich gemeinsam mit meiner Anleiterin eine dritte Klasse und wo ich zu Beginn noch dachte, dass sie sich nicht für die Geschichte interessieren würden, besonders weil das eher in die Kategorie „Mädchen-Buch“ fällt, war ich positiv überrascht, dass es sogar eher den Jungen gefiel.
Wir haben das Buch gemeinsam im Unterricht gelesen und ich holte mir am Ende der Stunde die Meinungen der Kinder ein. Es war mir wichtig, dass wir uns darüber austauschen, denn ohne, dass wir Erwachsenen das vielleicht mitbekommen, werden die unterschiedlichsten Themen in dem Buch behandelt. Ein gutes Beispiel: Linas Mama hält sie für verrückt, weil Lina mit Nyla spricht. Ihre Mutter sieht Nyla natürlich nicht, also ist es für sie ganz klar, dass mit ihrer Tochter etwas nicht stimmt.
Ich habe die Kinder gefragt, was passieren kann, wenn ihre Eltern sie für verrückt halten.
Eine ernsthafte Antwort habe ich nicht erwartet. Die Kinder in meiner Klasse waren 8 und 9 Jahre und ich hatte gedacht, dass sie es vielleicht nicht wüssten. Ich war erstaunt, als eines der Mädchen sagte, dass Lina das Gefühl habe, ihre Mutter nehme sie nicht erst.
Wenn wir an unsere eigene Kindheit denken, dann hatten manche von uns doch sicherlich einen Freund oder eine Freundin gehabt, die es nicht gab. Ein Fantasiegespenst, das nur uns allein gehörte. Haben unsere Eltern uns ernst genommen? Oder wurden wir wegen unserer Fantasie belächelt?
Es war also eine spannende Zeit, in der ich den ersten Band mit den Kindern gelesen habe.
Wir haben wir über Lina und ihre Freundin diskutiert, sie konnten sich in der nächsten Stunde noch sehr gut daran erinnern, wo wir stehen geblieben waren und was als Letztes passiert war. Dazu muss ich sagen, dass ich das Buch oft erst nach zwei Wochen weiterlesen konnte, in den Ferien dafür aber täglich, wenn auch nicht mit allen Kindern.
Als ich Band 2 mit den Kindern lesen wollte, war mein Praktikum leider schon vorbei.
Ich habe es mir also hier zuhause gemütlich gemacht und das eBook voller Freunde gelesen. Denn natürlich wollte auch ich wissen, was im zweiten Band auf mich zu kommt.
Auch hier treffen wir wieder auf altbekannte Namen, aber nicht nur das: Lina muss sich selbst zur Akademie durchschlagen, denn Nyla ist plötzlich verschwunden. Zum Glück helfen ihr ja ihre Freunde Dylas und Kiara.
Aber wie würde die Geschichte ohne ein großes Abenteuer aussehen? Meiner Meinung nach langweilig. Gott sei Dank hat die Autorin genau an der richtigen Stelle die Spannung hochgeschraubt.
Was mir besonders gefiel, sind die detaillierten Beschreibungen der Charaktere und der Orte. Aus Sicht der Erwachsenen richtig niedlich. Aber aus der Sicht eines Kindes: Sehr gut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder sehr gut darin sind, sich die Orte genauestens fantasiereich vorzustellen.
Sicherlich, wir Erwachsenen können das auch. Aber bei Kinderbüchern?
Ich habe versucht, mich in ein Kind hineinzuversetzen und dadurch, dass ich als Kind einen Schrank voller Kinderbücher hatte, fiel mir dies gar nicht so schwer.
Aber dadurch, dass ich den ersten Band mit den Kindern gelesen habe und sie mir sogar erzählten, wie sie sich das Reich der Elfen vorstellen, musste ich neidlos anerkennen, dass ich viel zu sehr wie ein Erwachsener denke.
Daher bin ich der Meinung, dann wir Erwachsenen uns einfachmal unsere Kinderbücher – wenn sie noch vorhanden sind – zur Hand nehmen sollten.
Schaut sie euch an, versetzt euch in eurer kindliches Ich und habt Spaß daran, euch daran zu erinnern, wie gern ihr sie gelesen habt.
Für alle Väter und Mütter sind die Kinderbücher von Mia Meer sehr zu empfehlen.
Ich bedanke mich bei der Autorin für die beiden Exemplare.