Mian Mian

 3,1 Sterne bei 59 Bewertungen
Autor*in von Deine Nacht, mein Tag, Panda Sex und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Mian Mian, geboren 1970, bürgerlich Sheng Wang, lebt und arbeitet in Shanghai. 1997 erschien ihr erstes Buch La la la, das ebenso wie ihr Roman Candy von den chinesischen Behörden zensiert wurde und in zahlreichen Raubkopien kursierte. Ihre Bücher wurden in sieben Sprachen übersetzt und international gefeiert. 2002 wurde die Zensur gegen Mian Mians Bücher aufgehoben. Nicht nur als Schriftstellerin, auch als DJ und bekannte Partyveranstalterin ist Mian Mian eine Schlüsselfigur der Nacht- und Clubszene Shanghais.Bücher bei Kiepenheuer & Witsch:La la la, Deine Nacht, mein Tag, Panda Sex

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Mian Mian

Cover des Buches Deine Nacht, mein Tag (ISBN: 9783462034219)

Deine Nacht, mein Tag

 (26)
Erschienen am 22.09.2004
Cover des Buches La La La (ISBN: 9783462029505)

La La La

 (11)
Erschienen am 30.10.2000
Cover des Buches Panda Sex (ISBN: 9783462041477)

Panda Sex

 (12)
Erschienen am 24.08.2009
Cover des Buches Candy (ISBN: 9780316055536)

Candy

 (5)
Erschienen am 14.12.2008

Neue Rezensionen zu Mian Mian

Cover des Buches Panda Sex (ISBN: 9783462041477)
Zen-Colas avatar

Rezension zu "Panda Sex" von Mian Mian

Entweder sinnlos oder mir zu hoch, jedenfalls sehr wirr ...
Zen-Colavor 10 Jahren

Die Bezeichnung Roman trägt »Panda Sex« meiner Meinung nach völlig zu Unrecht; vielmehr ist es vom Stil her eine Mischung aus Schauspiel und Drehbuch.
Allerdings handelt es sich hierbei um ein sehr, sehr wirres Drehbuch. Sollte ich jemandem wiedergeben, worum es geht, müsste ich gestehen, dass ich höchstens eine Ahnung vom Inhalt bekommen habe ...
»Irgendwelche ziellosen und beziehungsunfähigen Leute ohne Namen sprechen irgendwo in Schanghai (ich mag diese Schreibweise nicht; sie wird aber im Buch verwendet) sehr verworren und pseudo-philosophisch über Liebe und Sex« - soweit meine Inhaltsangabe.

Die Sprache ist recht ungewöhnlich: vollkommen eckige und leidenschaftslose, kurze und dennoch holprige Sätze reihen sich aneinander, ohne dass sich dem Leser eine Handlung erschließen würde. Das ist für einen Roman sehr unschön zu lesen, hat man sich allerdings an den Stil gewöhnt, schleicht sich langsam das Gefühl ein, man würde ein Schauspiel lesen. Gelingt es einem, sich das alles als Theaterstück vorzustellen, entfalten die stakkatoartigen Sätze teilweise doch eine recht eigentümliche Wirkung.
Gleichermaßen interessant wie verwirrend ist es, dass hin und wieder die gleichen Passagen in völlig unterschiedlichen Kontexten und an gänzlich anderen Stellen von verschiedenen Personen gesprochen und somit wiederholt werden.

Die Namensbezeichnungen der Akteure scheinen dabei sogar in expressionistischer Nähe zu stehen. So heißen sie ABC, K, Der Schauspieler oder Die Sponsorin. Selbst die vermeintlichen Namen Mei Mei und Jie Jie entpuppen sich, wenn man sie übersetzt, als reine Relationsbezeichnungen: Kleine und Große Schwester.

Da es sehr schwer ist, den Stil exakt zu beschreiben, hier zwei Auszüge; keine, die besonders aus dem Rahmen fallen würden, sondern gänzlich repräsentative:

ABC fährt, der Schauspieler sitzt neben ihr.
ABC: Schon nach elf? Wie schnell die Zeit vergeht! Die Straßenlampen sind schon aus.
ABC: Ich mag es, auf der oberen Fahrbahn zu fahren, wenn die Lichter aus sind. Jetzt erscheint Schanghai etwas leerer.
Schauspieler: Wie in den 1990ern. Ich liebe das Schanghai der Neunzigerjahre.
Was lachst du?
ABC: Weißt du, was ich an den Neunzigern am meisten mag? [...]

* * *

Jie Jie: Wenn wir Beziehungskisten doch bloß so neutral wie ein Essen behandeln würden!
Jie Jie: Die Liebe ist ein Gefühl, du liebst jenen Menschen, und jener Mensch bist du.
Mei Mei: Liebe sollte auch dann noch Liebe sein, wenn man zu Ende geliebt hat.

Mei Mei: Liebe ist so, wie wenn du dich im Spiegel selbst erblickst. Nur weil du selbst nicht in der Welt im Spiegel existierst, kannst du dich dort sehen.
Mei Mei starrt alleine vor sich hin.

(Die Namen plus Doppelpunkt stehen wirklich so im Buch - unentwegt -, auch wenn kein Wechsel der Sprecher kommt.)

Vielleicht verkenne ich das Buch irgendwie, zumal sich mir weder dessen Anliegen noch Sinn erschlossen hat, aber mehr als wohlwollende zwei Sterne sind für mich absolut nicht drin.

Cover des Buches La La La (ISBN: 9783462029505)

Rezension zu "La La La" von Mian Mian

Lalala - die Welt geht mir am A**** vorbei!
Ein LovelyBooks-Nutzervor 11 Jahren

Die Erzählerin beschreibt das Nachtleben Shanghais, das mit dem ihrem eng verwoben ist. Vielleicht eine ungesunde Symbiose, doch sie ist der Musik, den Männern und den Drogen hoffnungslos verfallen. Im essayistischen Stil geht sie auf verschiedene Höhe- und Tiefpunkte ihres Lebens ein, um dennoch immer wieder vor den gleichen Fragen zu stehen: Freiheit oder Kontrolle? Selbstliebe oder Hass? Grenzen oder Grenzüberschreitungen? Ein Einblick in ein selbstzerstörerische Person, in eine verzehrende Stadt und in ein immerzu hungriges Land, das nicht weiß, wohin der Wind es weht.

Ja, was ist das für eine Inhaltsbeschreibung? Eigentlich gar keine, und trotzdem das, was mir am Treffendsten erscheint, da ich es schwierig finde, die 4 Essays bzw. Kurzgeschichten zusammenzufassen. Die Autorin Mian Mian schreibt nach eigenen Angaben seit ihrer Jugend und wenn man ihr Buch autobiografisch liest, dann dient ihr eigenes Leben als Vorlage - oder als Auslöser zum Schreiben, um sich quasi 'rein' zu schreiben.
Es geht immer wieder darum, dass die Erzählerin sich beeinflussen lässt - von Männern, später auch von harten Drogen. Ständig unruhig und auf der Suche nach neuen Abenteuern, streift sie wie eine Katze durch das nächtliche Shanghai und beschreibt dabei nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das der Menschen, die sie kennt. So wird ein ziemlich vielschichtiges Netz aus unterschiedlichen Stoffen gewoben: Geld, Kriminalität, Suche nach Ruhm und Glück, Neid und Ängsten.
Mir haben die krassen Gegensätze gefallen, mit denen sie Figuren und ihre Umgebungen aufzeigt, wie z.B. das naive Mädchen vom Land, das schließlichen ihren Mann erstickt. Oder der feinfühlige Musiker, der zum Frauenschläger wird, wenn er Alkohol trinkt. Dennoch ist der Schreibstil schwierig (im Gegensatz zum Zitat von der Brigitte auf dem Cover, das da heißt "...in einer Sprache, die leicht ist wie ein Hauch, ein Duft, eine Brise."). Naja, Ansichtssache. Es ist ein Buch, das man nicht unbedingt nachvollziehen muss, um es zu mögen. Ich finde es interessant, weil ich es in seiner Gestaltung und in Bezug zu chinesischer Literatur im Allgemeinen betrachte.
Wer jetzt aber bloße Unterhaltung sucht, dem ist dieses Buch nicht zu empfehlen.

Cover des Buches Panda Sex (ISBN: 9783462041477)
Todays avatar

Rezension zu "Panda Sex" von Mian Mian

Rezension zu "Panda Sex" von Mian Mian
Todayvor 12 Jahren

In diesem Buch geht es um Liebesbeziehungen, um Nähe, Bindung und Sex. Das Buch entführt in das Nachtleben Shanghais, in der Kunst-, Kultur- und Partyszene herrschen und auch der Sextourismus blüht. Hier treten verschiedene Figuren mit unterschiedlichen Erfahrungen und Einstellungen in Bezug auf Liebe und Sex auf. Die Figuren sind zerrissen von Sehnsucht. Und alle verbindet eines: Die Suche nach Nähe.
Das Buch ist so strukturiert, dass Dialoge und Wortfetzen zwischen verschiedenen Personen hintereinander, man könnte fast sagen "aufgereiht" werden. Das Ganze hat ein bisschen Drehbuch-Charakter (nur ohne Regieanweisungen). Das Buch ist in drei Teile und einen Schluss sowie jeweilige Kapitel aufgeteilt. Am Anfang der Kapitel stehen Ort und Zeit. Darauf folgen Dialoge zwischen unterschiedlichen Personen. Anfangen tut alles bei einer Beerdigung. Die eigentliche Handlung fand ich schwer nachzuvollziehen - sollte es denn eine gegeben haben. Der Leser wird im Dunkeln stehen gelassen - sei es in Bezug auf die Handlung oder auch die Figuren und deren Vergangenheit. Man bekommt nur "Fetzen" mit. Drei Sterne trotzdem. Denn das Buch hat mich dennoch fasziniert. Es schafft eine gewisse Atmosphäre einzufangen, die in der heutigen Zeit oftmals herrscht. Diese Zerrissenheit zwischen Nähe/Bindung und Sex oder auch Freiheit. Die Dialoge sind teilweise philosophisch über die Liebe gehalten. Ich habe mir sehr viele Zitate raus geschrieben...
Dieses Buch ist meiner Meinung nach nichts für ein seichtes und schnelles "Nebenbei-lesen". Es ist eher ein Buch zum Herbeiholen und wieder weglegen. Ein Buch zum Nachdenken. Eine tolle Handlung oder gute Personendarstellungen darf man hier jedoch nicht erwarten.

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