Rezension
Aoibheannvor 8 Jahren
Bereits "Das Haus am Alsterufer" gefiel mir außerordentlich gut. Über eine Fortsetzung der Familiengeschichte aus Hamburg habe ich mich daher sehr gefreut. Auch hier ist es Micaela Jary wunderbar gelungen, mich an das Buch zu fesseln. Wie schon im ersten Band beschreibt sie nicht nur die Stadt zur damaligen Zeit sehr bildlich und toll vorstellbar, auch die Beschreibungen der Personen im Dornhainschen Haushalt sind ihr wieder sehr gut gelungen.
Mir hat gut gefallen, dass die Fortsetzung direkt an das Ende des ersten Bandes angeknüpft hat und keine größere Zeitspanne dazwischen lag. Wie bereits im ersten Band erzählt die Autorin nicht nur die Geschichte einer gut situierten Hamburger Reederfamilie und ihrer Hausangestellten, sondern auch ein wenig die Geschichte einer Stadt.
Alle bereits bekannten Figuren sind wieder mit von der Partei. Die Patriarchin der Familie, Charlotte Dornhain. An ihrer Figur wird der Bruch zwischen den Generationen meiner Meinung nach besonders deutlich. Charlotte steht für eine mittlerweile vergangene, "untergegangene" Zeit; ihre Ansichten sind geprägt durch eine kaisertreue Erziehung.
Die drei Schwestern, Ellinor, Helene und Lavinia Dornhain. Die Dreiecksbeziehung zwischen Nele, Lavinia und Konrad nimmt natürlich viel Raum in der Geschichte ein, denn es ist ein zentraler Punkt in diesem Roman. Es war spannend zu lesen, welche Hoffnungen sich Nele und Konrad machten, welche Pläne sie schmiedeten - und wie Lavinia mit der ihr eigenen Rücksichtslosigkeit wieder einmal alles über den Haufen warf. Hatte man zu Beginn noch die Hoffnung, dass Lavinia durch ihren Einsatz an der Westfront erwachsener geworden wäre, so wurde im Verlauf klar - nein, das ist sie nicht. Gerade ihre Träumereien in Bezug auf ein Leben als Freifrau zeigen dieses deutlich. Dennoch gibt es Momente, in denen eine mutige, tatkräftige und durchaus praktisch denkende Lavinia auftritt.
Das Hausmädchen Klara war wieder einmal meine Lieblingsfigur. Das bescheidene Mädchen mit der bis dato unbekannten Herkunft lernt nun endlich ihren Hintergrund kennen und erschüttert die halbe Familie Dornhain. Die Autorin hat diese junge Frau so sympathisch gezeichnet, dass man einfach mit ihr mitleiden und sich mitfreuen muss. Genrell wurde das Hauspersonal mit Herz und Verstand ausgestattet, was auch die Köchin, den Fahrer und den Wach-Matrosen etc zu symphatischen Figuren macht.
Mit dem Ende bin ich dagegen nur so halb zufrieden. Zu viele Erzählstränge bleiben für mich noch offen. Aber vielleicht gibt es ja doch noch einen dritten Teil. Wünschen würde ich es mir. Obwohl des etwas offenen Endes vergebe ich volle fünf Sterne für dieses großartige Buch.
Mir hat gut gefallen, dass die Fortsetzung direkt an das Ende des ersten Bandes angeknüpft hat und keine größere Zeitspanne dazwischen lag. Wie bereits im ersten Band erzählt die Autorin nicht nur die Geschichte einer gut situierten Hamburger Reederfamilie und ihrer Hausangestellten, sondern auch ein wenig die Geschichte einer Stadt.
Alle bereits bekannten Figuren sind wieder mit von der Partei. Die Patriarchin der Familie, Charlotte Dornhain. An ihrer Figur wird der Bruch zwischen den Generationen meiner Meinung nach besonders deutlich. Charlotte steht für eine mittlerweile vergangene, "untergegangene" Zeit; ihre Ansichten sind geprägt durch eine kaisertreue Erziehung.
Die drei Schwestern, Ellinor, Helene und Lavinia Dornhain. Die Dreiecksbeziehung zwischen Nele, Lavinia und Konrad nimmt natürlich viel Raum in der Geschichte ein, denn es ist ein zentraler Punkt in diesem Roman. Es war spannend zu lesen, welche Hoffnungen sich Nele und Konrad machten, welche Pläne sie schmiedeten - und wie Lavinia mit der ihr eigenen Rücksichtslosigkeit wieder einmal alles über den Haufen warf. Hatte man zu Beginn noch die Hoffnung, dass Lavinia durch ihren Einsatz an der Westfront erwachsener geworden wäre, so wurde im Verlauf klar - nein, das ist sie nicht. Gerade ihre Träumereien in Bezug auf ein Leben als Freifrau zeigen dieses deutlich. Dennoch gibt es Momente, in denen eine mutige, tatkräftige und durchaus praktisch denkende Lavinia auftritt.
Das Hausmädchen Klara war wieder einmal meine Lieblingsfigur. Das bescheidene Mädchen mit der bis dato unbekannten Herkunft lernt nun endlich ihren Hintergrund kennen und erschüttert die halbe Familie Dornhain. Die Autorin hat diese junge Frau so sympathisch gezeichnet, dass man einfach mit ihr mitleiden und sich mitfreuen muss. Genrell wurde das Hauspersonal mit Herz und Verstand ausgestattet, was auch die Köchin, den Fahrer und den Wach-Matrosen etc zu symphatischen Figuren macht.
Mit dem Ende bin ich dagegen nur so halb zufrieden. Zu viele Erzählstränge bleiben für mich noch offen. Aber vielleicht gibt es ja doch noch einen dritten Teil. Wünschen würde ich es mir. Obwohl des etwas offenen Endes vergebe ich volle fünf Sterne für dieses großartige Buch.