Rezension zu "Der CaraWahn kommt selten allein" von Micha H. Echt
Kurzbeschreibung
Klaus Dipendenti beschließt aufgrund der Finanzkrise sein eigenes Sparprogramm.
Wo lässt sich besser sparen als am Urlaub? Gemeinsam mit seiner Frau Gertrude, kauft er sich einen Wohnwagen und beginnt das Abenteuer Camping.
Markus Bolso dagegen, ist Campingplatzbesitzer auf einem Campingplatz an der Nordsee.
Er bleibt t in Sachen Krise cool, bis seine Nachbarin Constanze sein Fahrwasser kreuzt. Plötzlich ist Markus nicht mehr so cool.
Das Jahr für alle voller Überraschungen und der Carawahn beginnt.
Meinung:
Micha. H. Echt ist nicht nur Autor dieses Romans, sondern auch Betreiber eines Campingplatzes und weiß daher genau, was einen echten Campingurlaub ausmacht. Er kennt die Freuden eines Campingurlaubes aber auch die Tücken, die ein Wohnwagen, Wohnmobil oder auch Zelt mit sich bringt.
Dies merkt man seinem Buch auch deutlich an.
Die Geschichte ist in zwei Erzählsträngen unterteilt. Zum einen begleitet der Leser, das Ehepaar Gertrude und Klaus während ihrer Campinganfänge und Besuchen auf verschiedenen Campingplätzen, und verfolgt dabei aufmerksam wie sie an ihren Campingerfahrungen wachsen.
Zum anderen bekommt der Leser durch Marcus Bolso Einblick in den Alltag eines Campingplatzbetreibers.
eide Erzählstränge sind sehr amüsant erzählt und besonders der von Gertrude und Klaus gefiel mir gut, da wir uns als leidenschaftliche Camper oft gerade in den Anfängen wieder erkannten.
Mit dem Handlungsstrang von Marcus Bolso bekam ich leider mit der Zeit etwas Schwierigkeiten, da er zwar recht amüsant geschrieben ist und später sogar etwas mehr Tiefe gewinnt, meiner Meinung nach aber zu viele Längen und übertriebene Liebesszenen auftauchten.
Keine Frage, die Tücken, mit denen er sich als Chef des Campingplatzes rumschlagen mussten, waren sehr interessant und ich hab auch nichts gegen Liebesszenen, aber diese waren derart übertrieben, dass es mich fast schon enttäuschte.
Dabei fand ich den Schreibstil und den Aufbau dieser Geschichte an sich wirklich gut.
Es gibt viele unterhaltsame und witzige Szenen, oftmals kleine selbstironische und teils bissige Dialoge und die Kapitel sind alle sehr kurz gehalten, wodurch sich die Geschichte auch zügig lesen lässt.
Des Öfteren habe ich einzelne Kapitel von Klaus und Gertrude meinem Mann vorgelesen, weil ihre Erlebnisse so herrlich nachvollziehbar waren.
Schmunzler und Lachanfälle, sowie Erinnerungen an die eigenen Campingerfahrungen waren also vorprogrammiert.
Leider fand ich aber auch einige Schreibfehler und eben diese übertriebenen Szenen.
Dafür konnten mich die Charaktere umso mehr überzeugen und Gertrude und Klaus schloss ich unglaublich schnell ins Herz.
Auch Marcus war mir bis auf kleine Ausnahmen sehr sympathisch und oft hatte er im harten Arbeitsalltag mein Mitgefühl.
Insbesondere bei Herrn Müller-Vielscheidt!
Und selbst die Nebenfiguren schienen zum Greifen nah und waren mir bis auf wenige Personen ebenfalls sympathisch.
Fazit
„Ein Carawahn kommt selten allein“ hat mir bis auf ein paar Ausnahmen richtig gut gefallen und ich wünschte, der Autor würde noch weitere Campinggeschichten veröffentlichen.
Dieses Buch eignet sich nicht nur als Urlaubslektüre oder für hart gesottene Campingfans, sondern auch für Leser, die einen kleinen Einblick bekommen wollen, warum Camping so besonders ist.
Und vielleicht bekommt manch ein Camper im Anschluss auch etwas mehr Verständnis für den Betreiber seines Campingplatzes. :-)