'Der fünfte Stein' ist ein Sammelband eines dreibändigen Zyklus um den Schrein der Wahrheit.
Die Saga spielt in einer mittelalterlichen Welt, die sich nach einer nicht näher bezeichneten Katastrophe einer technisch deutlich höher entwickelten Zivilisation herausgebildet hat. Ein Konzept, das von vielen Autoren/innen verwendet wird.
In dieser Welt gibt es sogenannte Daimonen. Welche Voraussetzung jemand benötigt, um ein Daimon zu werden, ist mir bis zum Schluss nicht wirklich klar geworden. Sie sind eine Mischung aus Heiler und Gelehrtem - und sie besitzen die Fähigkeit in das Reich der Geister einzudringen. Ein gefährliches Talent.
Die Handlung ist um die fünf Schreine - der Schrein der Wahrheit ist einer davon - und fünf magische Steine herum aufgebaut. Jeder der Stein - man ahnt es schon - korrespondiert mit einem der Schreine. Schaaraoch - einst jemand, der ein Daimon werden wollte, strebt nach der Macht der Schreine und Steine...
Meinung
Micha Pansi beschreibt ihre Welt in ausschweifenden, nicht immer einfach zu lesenden Sätzen. Die Welt wird dadurch plastisch und der LEser kann sie sich gut vorstellen. Ihre Charaktere sind bodenständige Typen mit Ecken und Kanten, die sich im Rahmen der Handlung weiterentwickeln.
Mit den Daimonen und den Keren (hierüber werde ich nichts verraten) schafft sie besonders Wesen, die ihrem Weltentwurf Eigenständigkeit und Originalität verleihen. Die vielfältigen unterschiedlichen Glaubensvorstellungen sind allerdings verwirrend.
Wer epische Schlachten sucht, wird vom fünften Stein allerdings enttäuscht.
Ihre Auflösung ist überraschend. Dazu nur dieser ein Satz: Es gibt keinen eindeutigen, allesüberwältigend Sieg einer Seite. Ich fand das Ende gut - ich könnte aber jeden verstehen, der es anderes sieht.
Nun zu den Punkten, die mir weniger gut gefallen haben:
Pansi baut eine Vielzahl von Nebenhandlungen ein, die mal mehr und oft mal weniger mit der Haupthandlung verknüpft sind. Man merkt, dass ihr das Schreiben solcher in sich abgeschlossenen Nebenhandlungen Spaß macht - aber es nervt irgendwann und nimmt die sowieso nur mäßige Spannung.
Es gibt verschiedene Protagonisten, die mal mehr, mal weniger in die Handlung eingebunden sind und nur locker miteinander verbunden werden. Das könnte ein tolles Konzept sein - funktioniert hier aber nicht.
Ein Beispiel (hoffentlich ohne zu spoilern:
Xander ist in Band 1 eine Nebenfigur. in Band 2 eine der Hauptfiguren und in Band 3 taucht er so gut wie gar nicht auf.
Dieses Konzept führt - ähnlich wie bei George R.R. Martin - zu vielen losen Handlungssträngen, die nicht aufgelöst werden.
Fazit
Für Fantasy Fans durchaus eine ernstzunehmende Empfehlung - falls das Buch mal wieder in den Handel kommt. Aber kein Muss.











