Rezension zu "Bilder im Kopf" von Michael Ballhaus
Michael Ballhaus war wohl einer der einflussreichsten Kameramänner die Deutschland hervorgebracht hat. Erst in Deutschland, wo er in den 60er und 70er Jahren unter anderem mit Rainer Werner Fassbinder drehte, später dann in den USA, wo er bedeutende Filme zusammen mit Martin Scorsese, Robert Redford, Mike Nichols und anderen bedeutenden Regisseuren auf die Leinwand brachte. In seiner Autobiographie erzählt er von seinem Werdegang – von den ersten Lebensjahren im Berlin des zweiten Weltkriegs, von der Jugend in Franken, den ersten Einsätzen als Kameramann beim Fernsehen bis hin zur großen Karriere in den USA. Seine Schilderungen sind immer mit einem gefühlten verschmitzten grinsen, mit großem Fachwissen, aber auch so einfach geschrieben dass man kein Kameramann sein muss um sie zu verstehen. Dabei platziert er einige Anekdoten aus seiner langen Schaffenszeit, die einen die Filme über die er da schreibt, mit anderen Augen sehen lässt.
Ich gestehe, ich habe Michael Ballhaus über viele Jahre als hervorragenden Meister seines Fachs geschätzt, seine Arbeit schon ab den 80ern verfolgt und einige Filme nur gesehen weil ich wusste, dass er für die Kamera verantwortlich war. Daher mag ich vielleicht voreingenommen sein, was dieses Buch betrifft. Aber: Es ist so warmherzig und voller Leidenschaft geschrieben, dass ich es innerhalb von drei Tagen durchgelesen habe, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Für mich eine 100 %ige Leseempfehlung und satte fünf von fünf Sterne.