Michael Brandner, der bisher eher als Schauspieler bekannt war, hat sich nun an einem Roman versucht. Dieser beinhaltet autobiographische Züge, aber auch fiktive Anteile. Der Autor nimmt uns mit in seine Kindertage, ab 1951 und lädt uns dann ein zu einer Reise durch Teile seines bisherigen Lebens und die Stationen, die er durchlaufen hat. Das Buch ist in fünf Staffeln eingeteilt. Während ich die Geschichte des kleinen Pauls, wie sein Alter Ego in dem Buch heißt, noch berührend fand und auch humorvoll und angenehm zu lesen, musste ich mich durch seine Sturm und Drang- Jahre des Erwachsenwerdens und Erwachsenseins eher durchkämpfen. Es waren einfach irgendwann die immer gleichen, sich wiederholenden Frauen-, Alkohol- und Drogengeschichten, die mich ermüdeten.
Der Schreibstil hat mir teilweise gut gefallen, besonders das erste Drittel des Romanes fand ich sehr gelungen. Zwischendrin empfand ich die Beschreibungen jedoch etwas zu selbstverliebt.
Michael Brandner
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Kerl aus Koks
Kerl aus Koks
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Der kleine Paul lebt in Bayern und genießt das pralle Leben bei Onkel und Tante und er hat immer eine Lederhosen an und er liebt das deftige Essen. Aber dann steht eine Frau vor der Türe, seine Mutter und die nimmt ihn mit, mit in den Ruhrpott. Ein ganz anderes Leben erwartet ihn hier und auch wenn er ganz viel Eis bekommt, so ist es mit der Mutter nicht immer einfach. Aber Paul findet Freunde, findet Ziele und wächst zu einem wilden jungen Mann heran, der die Frauen und das Leben und den Alkohol liebt. Aber dann kommt er von der Hausbesetzerszene ins Künstler Milieu und sein Leben wird abermals komplett auf den Kopf gestellt. Der bekannte und beliebte Schauspieler Michael Brandner legt mit Kerl aus Koks sein Roman Debut vor und das Buch ist einfach großartig. Ein toller Erzählstil und es fließt natürlich viel Michael Brandner mit ein und Paul wird so immer wieder zu seinem Alter Ego. Eine echte Roman Entdeckung und ich hoffe, da folgen jetzt noch mehr Bücher von Michael Brandner. Toll gelesen vom Autor.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich der beliebte Schauspieler Michael Brandner mit „Kerl aus Koks“ einen kleinen Lebenstraum erfüllt hat. Durch die Augen seines imaginären Sidekicks Paul Brenner lässt er hiermit sein eigenes Leben Revue passieren. Die Zeitspanne von 1951 bis 1994 ist erfüllt von Höhen und Tiefen, von mehr als einer lebensbedrohlichen Situation, von Armut und Hunger aber auch von einem Zusammenhalt im Ruhrpott, der seinesgleichen sucht. Sein erstes Trauma erlebt der kleine Paul, als er abrupt aus seinem vertrauten Heim in einer Pflegefamilie in Bayern gerissen wird, in dem es immer nach fluffigem Brot und Schweinsbraten riecht, denn seine Mutter hat andere Pläne. Sie hat „in den Pott“ geheiratet und präsentiert dem verdutzen Paul nicht nur eine zu enge Wohnung in einer der vielen Mietskasernen, sondern auch den neuen Mann Helmut, seines Zeichens Bergarbeiter. „Das ist jetzt dein neuer Vater!“ verkündet sich und Paul muss sich fügen. Doch schnell findet der Stiefsohn Gefallen an der Situation. Er liebt Menschen und ist bald umringt von ebensolchen, die ihm das Leben versüßen. Die Ruinen werden sein großer Spielplatz, begleitet von Fußball, Currywurst und den „Proleten“, wie seine Mutter Helmuts Familie abwertet bezeichnet. Er wird größer, muss in die Schule, die er recht lustlos absolviert. Er ist eben ein Träumer, ein kleiner Wildfang, ein kleiner Künstler aber hat das Herz am rechten Fleck. Welche Abenteuer er in seinem Erwachsenenleben bestreitet wird, wird an dieser Stelle nicht verraten. Lest selbst und lasst euch entführen in Pauls Welt. Langweilig wird es nicht, soviel kann ich versprechen!
Der verschmitzte kleine Kerl auf dem Cover ließ mich sofort zu dem Buch greifen und ich wurde nicht enttäuscht. Neben einer absoluten Leseempfehlung vergebe ich hier gerne vier glänzende Sterne.
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