Rezension zu "Raven of the Waves" von Michael Cadnum
Historische Romane sind mittlerweile hoch im Trend und es gibt derer mittlerweile viele - auch welche, die sich mit dem Thema Wikinger, Mittelalter und England beschäftigen.
Ich hatte daher nicht so viel erwartet, als ich mir dieses Jugendbuch bestellte, ich erwartete eher etwas Plattes, Einfaches, mit einfacher Moral für junge Erwachsene.
Ich wurde aber in vielerlei Hinsicht positiv überrascht. Zunächst einmal ist da die Darstellung der vielen Charaktere in diesem Buch - einzelen Personen werden treffend, stimmig und genau skizziert, keine Platitüden und auch keine Schwarz-Weiß-Malerei.
Die Geschichte selbst started liebevoll und sorgsam, ähnlich wie in Nancy Farmers "Drachenmeer". Norwegische Wikinger fahren nach England, um zu plündern. Ich hatte schon befürchtet, dass das ganze aufgrund der Zielgruppe verharmlosend dargestellt würde, doch ganz im Gegenteil - nach einiger Zeit wird der Überfall auf ein englisches Dorf sehr drastisch und ohne Beschönigung beschrieben - für Jugendliche fast ein wenig zu deutlich.
Auch die Hauptpersonen, ein junger Norweger und ein junger Engländer, sind keinesfalls nur einfach "gut", sondern haben ihre persönlichen Konflikte, denen sie sich stellen müssen.
Zu guter Letzt ist noch positiv anzumerken: offensichtlich hat sich der Autor auch mit den Sitten, Gepflogenheiten und der Sprache dieser Zeit auseinandergesetzt und so gelingt es ihm ein komplexes Bild einer spannenden Epoche zu entwerfen. Cadnum ist daher auch für Erwachsene absolut zu empfehlen.