Das Buch hat mich schon angesprochen, bevor es rauskam. Einerseits wegen des Covers, das einfach aussah wie ein rieisiger Ammonit. Was sehr viel bedeutender war, war der Name - Helicoprion. Ein urzeitlicher Hai, welcher ziemlich abgefahren aussah von dem ich wusste, das kaum was bekannt ist. Also stand das Buch schon vor Erscheinung auf meiner Liste.
Das Buch fängt bereits spannend an, da aus Sicht des Hais berichtet wird.
Und dann tut der Helicoprion, was so ein Helicoprion halt so tut - fressen und jagen. Ziemlich unspektakulär, wenn man bedenkt, daß sich das Buch eigentlich um Luke Jansen dreht. So ein richtiger abgehalfteter Cop mit tragischem Background der sich vor allem eines zu Schulden kommen lässt: Er ist ein Arschloch. Zwar eines mit sehr viel Grips, aber ein doch recht unangenehmer Zeitgenosse, der nicht schlucken will, das die Todesopfer von einem normalen Tier angegriffen wurden. Er glaubt zwar auch nicht das Gefasel der Meeresbiologin die von einem Urzeithai berichtet, aber gut...
Egal an welcher Stelle des Buches man ist, es ist spannend. Die Charaktere sind einerseits recht eindimensional, aber entwickeln viel Tiefe im Laufe der Geschichte. Man wird immer wieder damit konfrontiert, das Jansen eigentlich ganz andere Probleme haben sollte, und wirklich sympathisch wird er auch irgendwie erst in der zweiten Hälfte vom Buch, wenn man das so nennen kann. Die bösen Jungs sind aber irgendwie auch nicht sympathischer. Und die gibt es, denn der Helicoprion ist halt irgendwie nur ein Tier das herumschwimmt.
Es gibt in dem Buch mehrere super interessante Plottwists (einer davon das eines meiner absoluten Lieblingsthemen aufgegriffen wird, aber, Spoiler!), welche gut durchdacht sind. Sie haben Hand und Fuß. Sie wirken glaubwürdig.
Weniger glaubwürdig wirken so manche Kampfszenen, welche möglichst dramatisch dargestellt werden. Ja, unser Protagonist ist kompetent, aber es braucht doch etwas mehr um gewisse Knochen zu brechen. Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt.
KLEINER SPOILER! Ein absolutes Plus war für mich tatsächlich, das es kein Liebesgeplänkel gab. Wir hatten einen männlichen Protagonisten, eine weibliche Protagonistin und die beide wurden Freunde. Das wars! Sie zergern sich trotzdem. Es gibt keine eiligen Liebesbekundungen, verzweifelte Kussszenen, ewiges Geschmachte... wir haben hier einfach einen Mann und eine Frau die irgendwie die Welt retten. Und davon tut das nur eine Hälfte freiwillig.
Absolutes Lesehighlight, uneingeschränkt zu empfehlen.