Spannung trotz konstrukiertem Plott
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
Der frühere FBI-Profiler Terry McCaleb ist nach einer Herztransplantation im Ruhestand, lebt auf einer einsamen Insel und hält sich mit Bootsvermietungen über Wasser. Bei einem bizarren Mord wird er zu Rate gezogen.
In einem zweiten Handlungsstrang ist Harry Bosch, erfolgreicher Ermittler beim LAPD und auf der Kippe zur gescheiterten Existenz, wichtiger Zeuge bei einem aufsehenerregenden Prozess gegen den arroganten Filmregisseur David Storey.
Beide Handlungsstränge verlaufen erst parallel und kreuzen sich als Terry McCaleb Hinweise findet, die auf Harry Bosch als Täter hindeuten. Dabei spielt ein Gemälde von Hieronymus Bosch eine zentrale Rolle.
Im weiteren Verlauf der Handlung bleibt Bosch eher passiv, während sich Terry McCaleb trotz gesundheitlicher Probleme kaum bremsen kann. Dadurch wird der Profiler zur Hauptperson, was mir nicht so recht gepasst hat, denn ich wurde einfach nicht warm mit ihm. Ein wenig mehr Harry Bosch wäre mir lieber gewesen.
Anfangs verläuft die Geschichte eher spannungsarm, bekommt aber mehr Schwung ab dem Punkt, an dem sich beide Handlungsstränge verbinden und langsam zu einer Gesamtlösung kommen. Die wirkt dann allerdings etwas überkonstruiert.
Mein Fazit: Angenehme Krimi-Kost, die erfreulicherweise trotz bizarrem Mordfall nicht ins Gruselige (anfangs hatte ich mal die Befürchtung) abdriftet und - trotz gemächlichem Beginn - in der zweiten Hälfte durch Spannung zu fesseln weiß.
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