Cover des Buches Splittergruppe Luginsland Teil 1,Verrückte Klettergeschichten aus der DDR (ISBN: B00MIZGA5O)
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Rezension zu Splittergruppe Luginsland Teil 1,Verrückte Klettergeschichten aus der DDR von Michael Diemetz

Rezension zu "Splittergruppe Luginsland"

von MrsAmy vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Zahlreiche Geschichten über Kletterabenteuer in der Sächsischen Schweiz. Leider nicht immer so unterhaltsam wie man es sich wünscht.

Rezension

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MrsAmyvor 9 Jahren

Michael ist Berliner und eines Tages sagt ein Freund zu ihm, er solle doch einmal mit in die Sächsische Schweiz zum Klettern fahren. Michael ist nicht wirklich begeistert, sagt aber dann doch zu. In der Annahme, es würde eh nie Zeit dafür sein. Doch schneller als gedacht befindet er sich mitten in einer der Sandsteinwände und fürchtet um nichts weniger als sein Leben. Doch schließlich hat er seinen ersten Gipfel erklommen und nach anfänglicher Skepsis und der festen Überzeugung, wirklich nie wieder Hand an den Felsen zu legen, hat es ihn auch schon gepackt: Das Kletterfieber. Bald schon fährt er jedes Wochenende gemeinsam mit seinen Freunden, die sich ebenso schnell wie er für den Sport begeistern konnten, in das Elbsandsteingebirge. Übernachtet wird dabei jedes Mal natürlich standesgemäß in einer Boofe. Keine Frage also, dass bei diesen zahlreichen Ausflügen ebenso viele Geschichten entstehen. Geschichten über Freundschaft, Mut, Angst und leider auch den Tod. Und genau diese bilden die Essenz von Michael Diemetz Buch „Splittergruppe Luginsland. Verrückte Klettergeschichten aus der DDR“

Das Buch von Diemetz ist chronologisch aufgebaut, jedoch finden sich wie der Titel vermuten lässt immer nur einzelne Klettergeschichten. Dabei kann man die sportliche Entwicklung von Michael und seinen Freunden mitverfolgen. Der Schreibstil ist angenehm und so lässt sich das Buch leicht lesen. Wer wenig Ahnung vom Klettern hat, für den werden einzelne Begriffe im Buch bzw. im beigefügten Glossar erklärt. Manche der Geschichten lassen den Rezipienten schaudern, andere schmunzeln und bei einigen – etwa, wenn die Kletterer mal wieder die Zeit vergessen haben und es am Felsen langsam dunkel wird – kann man nur staunen, dass diese Aktionen gut gegangen sind. Die meisten Geschichten allerdings sind nichts Besonderes. Gravierend ist vor allem, dass es keinen Spannungsbogen gibt. So liest man seitenweise von (gefühlten) immer gleichen Kletterausflügen und wird dann noch mit der Tritt- und Grifffolge in den angegangenen Routen konfrontiert. Das interessiert selbst mich als Kletterer nur mäßig und langweilt schnell. Wer allerdings gerne in der Sächsischen Schweiz klettert und sich dort an den Felsen auch ein wenig auskennt, denn dürften solche Geschichten gefallen – sind sie doch am Ende vor allem Anregungen für den nächsten eigenen Kletterausflug. Schade ist auch, dass sich – aber auch da macht das Buch keine falschen Versprechungen – die Handlung nur allein auf das Klettern und eventuell mal einen Bergurlaub konzentriert. Hätte man das normale Leben stärker mit einbezogen, wäre vielleicht tatsächlich auch eine durchgehende Handlung mit Höhen und Tiefen entstanden, die es vermocht hätte, den Leser wirklich zu fesseln. Von mir gibt es für dieses Buch drei Sterne und das Fazit, das es vor allem für Kletterer, die sich selbst in der Sächsischen Schweiz auskennen, zu empfehlen ist.

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