Cover des Buches Die unendliche Geschichte - Das Hörspiel (ISBN: 9783867427234)
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Rezension zu Die unendliche Geschichte - Das Hörspiel von Michael Ende

Nach Phantásien und zurück

von Aglaya vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Nicht gar so gut wie das Buch, aber dennoch empfehlenswert

Rezension

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Aglayavor 9 Jahren

„Die unendliche Geschichte“ ist schon seit rund 20 Jahren eines meiner Lieblingsbücher und ich habe es in dieser Zeit schon sicher 10 Mal gelesen, wenn nicht noch mehr. Zur Ergänzung zu meiner Hardcover-Ausgabe aus den 80er Jahren habe ich mir vor kurzem nun auch die Hörspielvariante gekauft. Es handelt sich dabei um die neue Einspielung vom WDR von 2014 (es scheint auch eine ältere Hörspielversion zu geben, zu der sind die Bewertungen aber ziemlich bescheiden). Im Unterschied zu einem Hörbuch wird das Hörspiel nicht nur von einer Person vorgelesen, sondern von (gemäss Klappentext) rund 40 Schauspielern gesprochen und mit Musik und Geräuschen untermalt.


Die Handlung der „unendlichen Geschichte“ fasziniert mich bei jedem Lesen (oder dieses Mal hören) erneut, die detailreich gezeichneten Figuren haben schon lange ihren festen Platz in meinem Herzen erobert. Die lange Suche Atrejús nach dem Menschenkind und die ebenso lange Reise dieses Kindes auf der Suche nach sich selbst lässt wohl kaum einen fantasybegeisterten Leser kalt. Wer wünschte sich als Kind nicht, er könne in das Buch auf seinem Schoss eintauchen und die dort geschilderten Abenteuer selbst erleben (oder wünscht es sich auch als Erwachsener noch)? Dass das von Michael Ende geschaffene Land (oder Universum?) Phantásien viel zu gross für eine „unendliche Geschichte“ von rund 500 Seiten ist, musste der Autor auch selbst feststellen und in der Originalversion bei Ausschweifungen öfters anmerken „doch dies ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden“ (in der Hörspielversion wird dieser von Ende so oft verwendete Satz, der so manchem Leser nach der x-ten Wiederholung nur noch auf den Geist ging, erst im Abspann gesagt, dafür dann einige Male am Stück).


Da ich das Buch sehr gut kenne ist mir natürlich sofort aufgefallen, dass das Hörspiel merklich gekürzt wurde (was dazu geführt hat, dass mir bei Artax‘ Tod zum ersten Mal in meinem Leben keine Tränen in den Augen standen), dem Team um den WDR ist es aber dennoch ziemlich gut gelungen, die Stimmung des Buches rüberzubringen (ausser in der erwähnten Sterbeszene, die dann einfach doch zu kurz war). Viele der Sprecher haben mich überzeugt, aber es gab auch einige, bei denen ich die Stimme unpassend zur Rolle fand (Artax, Fuchur, Gmork, die kindliche Kaiserin). Schön fand ich die akustische Gestaltung der Wechsel zwischen der „realen Welt“ und Phantásien, die im Buch durch verschiedene Schriftfarben, im Hörspiel durch verschiedene Sprecher markiert werden.


Empfehlen möchte ich die Hörspielversion der „unendlichen Geschichte“ in erster Linie denjenigen, die wie ich das Buch schon kennen und lieben. Wer die Geschichte noch nicht kennt, dem würde ich lieber das Buch empfehlen, da es noch etwas ausführlicher ist und auch die Stimmung noch etwas besser rüberbringt. Für Fantasy-Fans jeden Alters ist „Die unendliche Geschichte“ eine wunderbare Erzählung, die nicht verpasst werden sollte.

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