Ford beschreibt die Zukunft als "grüne Hölle": Klimawandel und Nahrungsmittelknappheit führten Ende der 2020er zur Entwicklung eines "Düngemittels"(gentechnisch verändertes Hormon), das Flora und Fauna derart mutieren lies, dass die Welt sich in einen Dschungel, voller Würgepflanzen, übergroßer und aggressiver Tiere und menschenfeindlicher Bedingungen entwickelt hat. Über Sporen breitet sich diese "grüne Hölle" überall hin aus. Die Menschheit hat sich durch dieses als WASTE bezeichnete Mittel selbst ausgelöscht. Nur Kobi und sein Vater, ein Wissenschaftler, die sich in einer alten Schule verschanzt haben, haben überlebt. Als sein Vater, der regelmäßig sein Labor aufsucht und seinen Sohn dazu tagelang alleine zurücklässt, plötzlich nicht wieder zurückkehrt, macht sich Kobi - entgegen des ausdrücklichen Willens seines Vaters auf die Suche nach ihm. Dabei stößt er - wenig überraschend - auf die Gefahren seiner Umwelt, und - sehr überraschend - auf andere Überlebende.
Stück für Stück wird aus der "grünen Hölle" eine Zukunftsdystopie, die für Teenies und Erwachsene interessant und spannend zu lesen ist. Die Handlung beinhaltete einige Wendungen, ist frei von Längen, in klarer Sprache verfasst und inhaltlich schlüssig aufgebaut. Ford tritt in seinen Erzählungen nicht auf der Stelle, baut immer wieder actionreiche, dynamische Szenen ein, die die Protagonisten zu neuen Erkenntnissen führen.
Ob die Story so realistisch ist? Teils ja, teils nein: Aggressive mutierte Riesentiere, mutierte Kinder mit besonderen Fähigkeiten - eher nicht; Unternehmen, die alles für die Marktmacht tun und sich dabei als Retter der Menschheit aufspielen - sehr wohl.
Die Figuren sind gut charakterisiert, einige tiefergehender als andere, ihre Motive erschließen sich nicht sofort. Der Sinn des Titels erschließt sich mir allerdings nicht so ganz: Die "City" schon, aber warum "forgotten" - aus wessen Perspektive bzw. durch wen?
Ein Buch, dass man auch lese-fitten jüngeren Jugendlichen empfehlen kann, eine gute Diskussionsgrundlage zu brisanten Themen unserer Zeit.
Kleines Manko: Das Buch endet dann doch recht abrupt in einem etwas plumpen "Kliffhanger". Bei mir hat er aber funktioniert. Ich warte auf die Fortsetzung ...