Witzge Mischung aus Erzählung und Comic
von mrs-lucky
Rezension
Paul ist auffällig klein für sein Alter und ein Einzelgänger. Der deutlich kräftigere Roy hat es auf ihn abgesehen und stopft Paul regelmäßig in sein Spindfach. Auch wenn Paul darunter leidet und regelmäßig zu Sitzungen bei der Schulpsychologin gehen muss, gibt Paul nicht preis, wer ihn so drangsaliert. Schließlich wird Paul dazu verdonnert, mit zwei weiteren Mobbingopfern, der großgewachsenen Molly und dem schrulligen Karl eine gemeinsame Gruppe zu bilden, einen Wachdienst. Unterstützung finden sie dabei durch den Hausmeister Mr. Dupree, der Paul auch vorher schon mit ausgefallenen und zum Teil verschlüsselten Hinweisen Hilfe angeboten hat. Die drei sind wenig begeistert, versuchen auf ihre Art ihre Probleme zu lösen und geraten dabei immer wieder in prekäre Lagen.
Micheal Fry vermittelt diese Geschichte in einer gelungenen Mischung aus Erzählung und Comic. Die gezeichneten Elemente ergänzen die Geschichte, lockern die Handlung auf und unterstreichen die witzigen Szenen. Das Buch wirkt einerseits stellenweise sehr überdreht und enthält viele Slapstick-Szenen, die der Zielgruppe der 10-12-Jährigen bestimmt gut gefallen, andererseits wird das ernste Thema Mobbing aufgearbeitet, und sowohl Pauls Oma als auch der Hausmeister Mr. Dupree überraschen mit ernsthaften, teils philosophischen Zitaten. Mir und meinem 11 Jahre alten Sohn hat diese Mischung gut gefallen, er hat beim Lesen immer wieder laut gelacht und musste mir besondern witzige Zeichnungen zeigen. Das Buch hat das Potential, auch Lesemuffel für das Thema Lesen zu begeistern.