Michael Görmann

Wenn demnächst die Verbrennungsmotoren aus den Autos verschwinden werden, steigt vermutlich der Wert von so manchem Oldtimer gehörig an. Und während bei einigen Zeitgenossen das Automobil als die Ursache für den baldigen Untergang der Menschheit gilt, lieben und verehren viele andere es. Dieser gewichtige und brillant gemachte Bildband ist eine Ode an das Auto, seine Vergangenheit und Gegenwart, wenngleich das Gestrige überwiegt. Gezeigt werden zunächst einige hochwertige private Sammlungen von Oldtimern, wunderbar fotografisch in Szene gesetzt und kurz kommentiert.

Zwischendurch erfährt man auch etwas über einzelne Modelle aus der Vergangenheit in deutlich größerer Ausführlichkeit. Allein dieser Teil des Buches hätte schon für einen Bildband völlig ausgereicht. Aber es kommt noch besser. Nach den Collections kommen die Events, die Connections und die Photography. Immerhin besitzt dieses Werk 400 prall gefüllte Seiten auf Hochglanzpapier.

Natürlich möchten Besitzer von Oldtimern ihre Wagen auch zeigen. In Sachsen zum Beispiel gibt es eine jährlich stattfindende Oldtimer-Tour, die hier nicht erwähnt wird, weil sie wohl zu klein ist. Hier finden nur die großen Treffen Eingang, beispielsweise der Gumball 3000 oder die Mille Miglia. Am Ende dieses Kapitels findet man übrigens eine klassifizierte Zustandsbeschreibung von Oldtimern: von makellos, über den guten Zustand zum gebrauchten Zustand. Dann zum verbrauchten zum restaurierungsbedürftigen Zustand. Alles mit Erklärungen und Fotos.

Unter "Connections" findet der Leser und Betrachter dann schließlich zahlreiche Informationen aus der lebendigen Welt alter Automobile. Vom An- und Verkauf, über Versteigerungen, Versicherungen, der Verwaltung solcher Sammlungen bis sogar zu Leuten, die Modelle im Maßstab 1:2 anfertigen. Schließlich endet das Buch in einer Würdigung verschiedener Fotografen, die diese Welt mit ihren Bildern unvergesslich gemacht haben, darunter selbstverständlich der Meister Rene Staud.

Von den vielen Büchern über die Welt der Automobile dieses Verlages ist Classic Cars Review einer der Besten. Für die Freunde von Oldtimern ein Muss. Für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, sich in diese Welt zu begeben ebenso. Hervorragend ist das mindeste Urteil über dieses ungewöhnliche Buch.

Immer mehr Menschen und nicht nur Männer interessieren sich in den letzten Jahren für Oldtimerfahrzeuge. In vielen Orten haben sich dafür regelrechte Vereine gebildet, die gesellige Treffen, Reparatur- und Ersatzteileberatung und mehrmals im Jahr Rundfahrten und Ausstellungen ihrer Fahrzeige organisieren, auf die sie unendlich stolz sind und für die sie einen Großteil ihrer Freizeit opfern. Auch in meinem Wohnort gibt es seit etlichen Jahren einen solchen rührigen Verein.

Die Fahrzeuge, die sie stolz präsentieren, sind zwar alle älter als 25 Jahre, aber es ist auch nicht nur annähernd irgendeines jener Prachtstücke dabei, die der vorliegende schwergewichtige und prachtvoll ausgestattete Band aus dem teNeues Verlag zeigt.

Eine Augenweide für alle Liebhaber seltener und alter Sportwagen und Limousinen sind die hier auf 400 Seiten gezeigten Fahrzeuge. Es gibt aber auch für Autosammler wichtige weitere Kapitel, die den zweiten Teil des Buches ausmachen.  Da gibt es Hinweise und Beschreibungen von zahlreichen Events in ganz Europa, wo sich Liebhaber mit ihren Autos treffen und austauschen. Zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung dient auch das Kapitel „connections“, in dem es um die unterschiedlichen Formen des Kontaktes in der Szene der Autosammler geht.

Der vierte und letzte Abschnitt ist mit „Photography“ überschrieben. Hier zeigen vier renommierte Fotografen ihre sehr unterschiedlichen Verfahren und Techniken beim Fotografieren von Automobilen.

Sie suchen ein wertvolles Weihnachtsgeschenk für einen Autoliebhaber: hier ist es.