Rezension zu Stunde Null von Michael Green
Rezension zu "Stunde Null" von Michael Green
von mabuerele
Rezension
mabuerelevor 13 Jahren
Der Roman gehört ins Genre "Endzeitthriller". Die grundlegende Idee fand ich gut. Mark Chatfield kehrt mit seiner Frau nach Neuseeland zurück. Sie scheint sich eine Grippe zugezogen zu haben. Aber sie stirbt bei der Ankunft. In Neuseeland erwartet die Passagiere das Militär und ein Quarantänezelt. Während alle anderen nach und nach an einer Art SARS-Virus erkranken, bekommt Mark nicht einmal Fieber. Das interessiert die Ärzte. Doch vor der "unangekündigten" Untersuchung kann er fliehen. Das öffentliche Leben ist mittlerweile zusammengebrochen. Mord und Raub sind an der Tagesordnung. Mark zieht sich mit seiner Familie auf seine Yacht zurück. Sie scheinen die einzigen Überlebenden zu sein ... Mark macht sich auf nach England, um nach seinen Bruder Paul zu suchen. Auch hier scheinen nur Vertreter der Familie Chatfield überlebt zu haben. Doch um welchen Preis... Der Roman lässt sich flott lesen, ist auch spannend geschrieben. Allerdings zeigt vor allem der Teil, der in England spielt, ein sehr vereinfachtes Strickmuster. Um den Preis, Nahrung zu erhalten, ist der Mensch bereit, jede seine anderen Ansprüche aufzugeben. Es gilt nur noch der Kampf jeder gegen jeden. Der Stärkste gewinnt. In Neuseeland wird im Buch manches Klischee bedient. Neben Mord, Raub und Vergewaltigung darf auch Kannibalismus nicht fehlen. Keines der Vorurteile wird ausgelassen. Schade! Glücklicherweise endet das Buch mit einem zarten Hoffnungsschimmer. Es scheint so, als sei eine Fortsetzung geplant. Allerdings hat der Autor auch manch interessante Idee entwickelt. Allein der Gedanke, weshalb nur Nachkommen der Familie Chatfield immun sind, ist völlig ungewöhnlich. Doch wenn es um das Überleben der Menschheit geht, ist die alleinige Fixierung auf den genetischen Pol etwas einseitig.