Rezension zu "Der mutige Weg zum Wir" von Michael Grewe
Ein sprachlich und atmosphärisch dichter Beziehungsroman, passagenweise einer Tagebucherzählung nicht unähnlich, blickt in das Alltags- und Seelenleben seiner Protagonisten. Ob mitunter Autobiographisches des Autors mitschwingt, bleibt diskret im Verborgenen.
Beziehung, Arbeit, Freund- und Feindschaft, Generationenvertrag - Ohne Umschweife und unnötige Metaphern führt die Erzählung durch das Pandemiejahr 2020 und seine Verwerfungen. Unausgesprochenes tritt zu Tage; Beklemmung bahnt sich ihren Weg; Versäumtes wird real; Verlangen und Verlangtes ringen miteinander. Mut, Wille und Optimismus obsiegen.
Das Erstlingswerk von Michael Grewe ist ein Stück gesellschaftlicher Zeitgeschichte; ein Roman, der mit zunehmender zeitlicher Distanz zur kollektiven Pandemieerfahrung in Deutschland und Europa noch weiter an Referenz- und Erinnerungswert gewinnen wird.