Cover des Buches Todesdrang (ISBN: 9783442479030)
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Rezension zu Todesdrang von Michael Hübner

Aktuell und fesselnd

von Crimehands-com vor 8 Jahren

Kurzmeinung: „Todesdrang“ ist ein verdammt unterhaltsamer Thriller, der sich irgendwann zu einem regelrechten Pageturner entwickelt

Rezension

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Crimehands-comvor 8 Jahren
Menschen, die in den 1990ern geboren wurden, kennen ein Leben ohne Internet nicht, sie saugen das Wissen darüber quasi mit der Muttermilch auf, kennen sich zumeist besser damit aus, als die Generation vor ihr. Sie wissen über Facebook Bescheid und übers Hacken. Dass das Internet zu einem großen Teil immer noch ein rechtsfreier Raum ist, betrachten Leute mit krimineller Energie als Sahnehäubchen auf dem Kaffee ihres Lebens. Im Prinzip sagt das Eingangszitat „Das Übel kommt nicht von der Technik, sondern von denen, die sie mißbrauchen“, das der Geschichte vorangestellt ist, alles darüber aus, was danach kommt – ein gnadenloser und brutaler Thriller, bei dem das Opfer im Vordergrund steht.

Dirk Bukowski ist 37 und mit Anke verheiratet, er hat einen fünfjährigen Sohn und ist stellvertretender Chef einer Bank – eigentlich führt Dirk ein ziemlich gutes und sorgenfreies Leben. Bis das passiert, was in der Einleitung dieses Beitrages steht. Bis er zum Opfer eines Wahnsinnigen wird, ab da geht es mit seinem Leben rasant bergab. „Todesdrang“ ist eines der wenigen Bücher, bei dem der Titel das hält, was er verspricht: einen Menschen mit dem schieren Drang zu töten. Der Antagonist ist ziemlich jung und hat die klassische Schule eines Serienmörders durchschritten – nach und nach lernt man auch ihn und seine Beweggründe kennen.

Wen man hingegen gar nicht kennenlernt ist Dirks Ehefrau. Sie heißt Anke, aber weder weiß man, wie alt sie ist, noch ob, und wenn, was sie arbeitet. Sie fängt innerhalb kürzester Zeit an, Dirk zu misstrauen, was von ihrer Warte vielleicht nachvollziehbar ist, für Außenstehende wie dem Leser allerdings nicht wirklich. Immerhin kennen sich die zwei schon zirka acht Jahre, da sollte man einander doch sehr gut kennen und einschätzen können. Darüber hinaus dürfte Dirk etwas mehr als „alles“ haben – nämlich ein paar Probleme mit Anke in den letzten Monaten, das wird zumindest kurz erwähnt. Möglicherweise rührt daher das schnelle Misstrauen Ankes. Der Sohn Kevin bleibt in der Geschichte weitestgehend farblos und tritt nur sporadisch in Erscheinung.

Was das negative in diesem Buch angeht, ist mir eine kleine Ungereimtheit aufgefallen, die allerdings in einem gesonderten SPOILER-Beitrag behandelt wird, da sie zu tief in die Geschichte hinein gehen würde. Ansonsten hätte ich mir mehr Kapitel gewünscht, denn bei "Todesdrang" enden die Kapitel nur dann, wenn ein Tag endet, und die Tage können mitunter über einige Seiten gehen. Aber vermutlich ist das Buch so konzipiert, dass man es recht schnell liest - dafür wiederum bin ich nicht konzipiert

Fazit: „Todesdrang“ ist ein verdammt unterhaltsamer Thriller, der sich irgendwann zu einem regelrechten Pageturner entwickelt, den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Es war mein erster Hübner und es werden definitiv weitere folgen.
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