Rezension zu "Liebe" von Michael Haneke
Liebe
Ein sehr ungewöhnliches Buch, das man schnell gelesen hat, da es ein anderes ist, als sonst, denn es ist eine Art Drehbuch, wo die einzelnen Szenen beschrieben sind, aber das gibt dem Buch seinen Kick, denn es ist einmalig so.
Der Inhalt setzt sich mit dem Thema Alt werden, Demenz und Liebe auseinander. Und obwohl das Buch Liebe heißt, kommt nicht einmal das Wort Liebe in dem Buch vor.
Wir erleben einen Mann, der seine Frau Anna pflegt, auch, wo es dann immer mehr bergab geht, aber leider kommt er dann auch nicht mehr so richtig klar, denn leider rutscht ihm auch mal die Hand aus und er schlägt seine Frau. Die Tochter ist ja ein Stück weg und kommt nur ab und zu mal vorbei und Georg ist mehr oder weniger auf sich gestellt, denn die Frau baut ja immer mehr ab. Das Ende ist eigentlich sehr traurig, denn er bringt seine Frau um, aber ist ihm das zu verdenken? Nein, ich glaube nicht, denn es ist ein sehr schweres Laster, wenn man ganz allein für die Pflege eines geliebten Menschen aufkommen muss.
Da das Buch so dünn ist und immer nach ein paar Seiten eine Art Szenenproben zu sehen ist, denn das sieht man mal, wie so etwas aufgebaut ist, denn da ist mehr dran als, man denkt. Aber es liest sich schnell, manchmal leider ein wenig verworren, da man nie so richtig die Hintergründe mit bekommt, denn die werden nicht besprochen, man kommt direkt nur mit dem Thema Alt werden in Berührung. Ich finde das Buch und das Thema als sehr gelungen, denn es spiegelt die menschliche Verzweiflung so brisant wieder, wie es eigentlich ist und das Thema Demenz kommt auch hervorragend gelungen daher. Ein exzellentes Lesevergnügen, denn das Buch kommt in leisen und unsentimentalen Bildern. Ein Buch über Krankheit, Alter, Hinfälligkeit, Sterben und den Tod, alles Themen, die die meisten Menschen in ihrem Alltag verdrängen. Das Buch geht buchstäblich unter die Haut!