Cover des Buches Star Trek, Die nächste Generation, Die andere Seite (ISBN: 9783453196650)
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Rezension zu Star Trek, Die nächste Generation, Die andere Seite von Michael Jan Friedman

Rezension zu "Star Trek, Die nächste Generation, Die andere Seite" von Michael Jan Friedman

von Ameise vor 14 Jahren

Kurzmeinung: Dieses Buch erschien unter dem Titel "Crossover" als Hardcover im vgs-Verlag.

Rezension

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Ameisevor 14 Jahren
"Die andere Seite" bzw. "Crossover" (je nachdem, ob man die Heyne- oder die vgs-Ausgabe vor sich hat) ist ein ungewöhnlicher Star Trek-Roman. Immerhin trifft die TNG-Crew um Captain Picard auf die Classic-Crew, oder genauer gesagt auf diejenigen, die zu TNG-Zeiten noch am Leben sind: Botschafter Spock, der uralte Admiral McCoy und Captain Scott, der sich dank seines 75-jährigen Aufenthalts im Transporterstrahl der U.S.S. Jenolen deutlich besser gehalten hat. Der Inhalt lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Spock wird bei seiner Arbeit im romulanischen Untergrund zusammen mit seinen Anhängern gefangengenommen, und seine beiden alten Freunde eilen ihm zu Hilfe. Wie schon gesagt, der Roman ist ungewöhnlich, das bedeutet aber nicht, dass er gleichzeitig auch gelungen wäre. Das Positive erst mal vorweg: Ab Seite 300 wird das Buch auf einmal gut! Dann treffen die drei alten Haudegen aus der Classic-Serie nämlich endlich aufeinander, und dieses Wiedersehen ist wirklich witzig und rührend zugleich. Leider ist der Roman dann aber auch schon wieder zu Ende, denn insgesamt hat er bloß 314 Seiten. Die 299 Seiten vorher waren allerdings langweilig, ärgerlich und lächerlich - je nachdem, welchen der drei Handlungsstränge man vor sich hat. Die Spock-Handlung: Das ist der langweilige Teil. Okay, ich war noch nie von dieser Wiedervereinigungsgeschichte zwischen den Vulkanieren und den Romulanern überzeugt. In diesem Buch agiert Spock dermaßen passiv, dass die Passagen mit ihm eine regelrecht lähmende Wirkung entfalten. Es ging sogar soweit, dass ich die Spock-Kapitel am liebsten einfach überblättert hätte. Die ganze Zeit über tut er nichts weiter, als das Treiben um ihn herum zu beobachten und ab und zu mal ein paar erbauliche Ratschläge an seine Anhänger zu richten. Die McCoy-Handlung: Kommen wir zum ärgerlichen Teil. Das Sternenflottenkommando schickt die Enterprise D los, um Spock zu retten. Aus irgendeinem Grund ist man der Meinung, dass Spocks alter Kumpel McCoy dabei eine Hilfe sein könnte, aber der hat nichts Besseres zu tun, als in Nullkommanix Picard das Kommando zu entreißen und ein paar völlig bekloppte Entscheidungen zu treffen. Ich mag den Doktor wirklich sehr, aber in diesem Roman ging er mir zum ersten Mal seit der TOS-Folge "The Galileo Seven" so richtig auf den Keks. Die Scott-Handlung: Der lächerliche Teil, aber immerhin der unterhaltsamste. Auch Scott erfährt von Spocks Enführung, und was macht er? Er klaut ein Museumsschiff, das ein Schwestenschiff der guten, alten Enterprise 1701 ist, und macht sich ganz allein auf den Weg ins romulanische Imperium! Natürlich wird er recht schnell von den Romulanern in die Zange genommen, bis er glücklicherweise Hilfe von La Forge, Riker und Data erhält. Apropos - ja, die TNG-Crew ist auch noch da. Meistens machen Picard und Co. dasselbe wie Spock, nämlich nichts! Vielleicht habe ich von diesem Roman ein bisschen zuviel erwartet, aber zumindest mit einer besseren Charakterisierung der Figuren und einer weniger vorhersehbaren Handlung hätte ich rechnen können. Die letzten 14 Seiten, ein paar nette Insidergags und die freundlich-nervige Computerstimme der von Scott entführten U.S.S. Yorktown rechtfertigen noch einen Zusatzstern, aber mehr als zwei Sterne sind es leider nicht.
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