Rezension zu "Das Philosophenschiff" von Michael Köhlmeier
Da durch den Klappentext bereits die Handlung bis zur Mitte des Romans verraten wird, spare ich mir eine Erklärung zum Inhalt.
Leider war es genau dieser Klappentext, der mich zum Buch hat greifen lassen, es ist mein erstes Buch von Michael Köhlmeier.
Warum schreibt der Autor dieses Buch, wenn es ihm um die Geschichte geht, warum dann dieser Klappentext? Wenn es ihm um Philosophie geht, warum erzählt ein junges Mädchen, warum nicht z.B. ein Tagebuch von Lenin finden?
Während des Lesens hatte ich immer wieder das Gefühl, dass die Erzählung atemlos und besonders einer Hundertjährigen nicht angemessen ist. Kurze Sätze, eine exzessive Verwendung von Satzzeichen oder auch Sätze, die eigentlich gar keine sind. Ich fand es anstrengend!
Weder die Architektin, noch der Erzähler waren mir sympathisch und so konnte ich das Buch immer wieder weglegen, wenn mir der schon beschriebene Stil zu viel wurde. Ich habe bis zum Ende durchgehalten, immer in der Hoffnung auf eine Erklärung, die leider nicht kam.
Fazit: Ich habe die Idee des Buches scheinbar nicht verstanden. Die Unfähigkeit eines Regimes, welcher Art auch immer, gegensätzliche Meinungen zu akzeptieren bzw. zu integrieren, ist nichts Neues. Ob der Monolog von Stalin uns die Denkweise von Putin verdeutlichen soll, ich weiß es nicht. Außerdem war mir meine Zeit zu schade, die sicher vorhandenen Interviews mit dem Autor auf der Suche nach Antworten zu recherchieren.