Michael Holm ist ein Sänger, den ich früher oft im Fernsehen gesehen habe. Daher war für mich klar, dass ich die Autobiografie anfordern werde. Für mich ist es ein schönes Buch, aber leider ohne Ecken und Kanten.
Worum geht es?
Michael Holm umreißt sein Musiker- und Liebesleben von seinen Anfänger als Kind bis heute. Schwerpunkte sind seine Karriere als Sänger, sein Wandel zum Produzenten und Musikverleger, ein Projekt "Cosco", sein Comeback als Produzent von "Guildo Horn".
Wie hat mir das Buch gefallen?
"Rückkehr nach Mendocino" hat sich angefühlt, als ob einem der Künstler in einer Bar sein Leben erzählt: Er ist wertschätzend und betont eher das Positive. Negatives wird erwähnt, aber nicht ausgebreitet. Oft lese ich "Darauf kommen wir später noch zurück", was nett ist, aber ein bisschen füllend wirkte. Holm versucht spannend zu erzählen, aber nicht tief reflektiert.
"Michael Holm" wirkt im Buch wie ein Mensch, der dankbar ist für sein Leben. Aber keiner, der mit sich kämpft und grübelt. Während man bei anderen Künstler:innen innere Konflikte spürt und zum Nachdenken angeregt wird, war das hier nicht der Fall. Dadurch fühlte ich mich als Leser:in dem Künstler auch nicht so nah.
Ich hab eine Menge gelernt, über den Prozess des Musik-Machens, aber irgendwie war es zu glatt. Mir fehlte an einigen Stellen die Leidenschaft. Aber wahrscheinlich dachte Holm, dass das für den Leser/ die Leserin nicht spannend ist.
Gut ist, dass Holm überwiegend chronologisch erzählt, nur machmal abdriftet. Ich habe gut den Überblick behalten.
Interessant fand ich, mit wie vielen Künstler:innen Holm vernetzt war, besonders Giorgio Moroder, und dass er keine Kritik an ihnen übt, sondern eher witzig erzählt. An manchen Stellen wirkte er ein bisschen zu selbstbewusst, aber das war ok. Über die Arbeit eines Musikverlages erfährt man manches. Aber ich hätte man an diesen Stellen mehr Erklärungen gewünscht, weil mir das Basis-Wissen fehlt.
Zur Entstehung von Songs liest man ein paar Zeilen, aber magisch war's nicht. Denn vieles ist einfach Zufall.
Fazit
"Rückkehr nach Mendocino" ist ein nettes Buch, das mich nicht aufgeregt hat. Aber irgendwie hat es mich enttäuscht, weil es nicht so tief in den Musiker und Menschen "Micheal Holm" eintaucht. Es fühlt sich genauso an wie die schicken Promo-Fotos, auf denen man Holm immer gleich gucken sieht.
Michael Kernbach
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Michael Kernbach
Michael Holm war bzw. ist ein großer Künstler, ein Schlageinterpret Deutschlands. Er nimmt uns mit auf eine Tour durch seine Karriere und sein Leben
Seine Lieder gehen nicht mehr aus dem Kopf, wenn man sie gehört hat. Er ist einer der erfolgreichsten Interpreten überhaupt. Doch er hatte nicht nur große Hits. In diesem Buch erzählt er von seinen vielen Leben, von Auftritten als er noch jung war. Von seinen Anfängen bei der legendären Plattenfirma Hansa Musik von Peter Meisel und davon war bei der ZDF-Hitparade passierte. Dieses Buch ist eine unvergessliche Zeitreise durch die Welt von Schlager, und Popmusik der alten BRD.
Meine Meinung
Seit ich dieses Buch gelesen habe weiß ich wieder, warum ich nie gerne Biographien gelesen habe. Auch wenn ich die vorliegende unbedingt lesen wollte, denn sie handelt von einem Künstler den ich immer gerne hörte. Jedoch fielen im Laufe des Buches viele Namen, die ich noch nie gehört hatte, die mir also absolut unbekannt waren, verständlicherweise, was aber dem Interesse keinen Abbruch tat. Aber es gab auch viele Personen, die mir etwas sagten und von welchen ich die Lieder auch sehr gerne gehört habe. Was mich in dem Buch jedoch am meisten störte waren die Sätze in englischer Sprache, die gar nicht oder kaum übersetzt worden sind. Denn nicht nur ich, sondern mit Sicherheit noch viele Menschen, die Michael Holm mochten bzw. mögen, sind der englischen Sprache nicht mächtig. Natürlich werden das im Laufe der Zeit immer weniger, aber es gibt sie noch, die Nicht-Englisch-Könner. Wenn das in einem Buch, satzmäßig, einmal oder auch zweimal passiert, dann geht es ja noch, aber hier kam es öfter vor und ich stand dann da, wie der Ochs vorm Berg, und musste das dann eben einfach überlesen. Michael Holm hat in diesem Buch sehr ausführlich über sein Leben und Wirken geschrieben, auch das zog sich manchmal eben doch ein bisschen. Auch wenn es im Grunde doch ganz interessant war zu erfahren, wie er gelebt und was er alles außerhalb seines Beruflebens getan hatte. Auf jeden Fall hat mir diese Autobiographie letztendlich doch noch gut gefallen und ich habe auch viel Neues über den Künstler erfahren. Doch für das Nichtbeachten der nicht Englisch sprechenden Menschen, gibt es leider einen Stern Abzug. Daher von mir zwar eine Empfehlung, überhaupt für Fans des Künstlers aber eben nur vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.
Michael Holm wird in diesem Jahr 80 und ich freue mich ganz besonders, dass er seine Biografie geschrieben hat. Ich liebe seine Musik und höre diese heute noch sehr gerne. Sein Lied “Alle Wünsche kann man nicht erfüllen” ebnete mir damals den Weg nach Berlin.
Schon das Vorwort von Michael Kernbach über Michael Holm, den “Gentleman “ der alten Schule fand ich sehr warmherzig.
Eine Knochenarbeit als Ferienjob auf einem Bauernhof mit 15 Jahren brachte ihm das Geld für die erste Gitarre ein. Im eingeschlossenen Westberlin bekam er seine erste Wohnung mit Außentoilette. Er hat immer hart gearbeitet für seinen Erfolg, das fing schon als Praktikant bei einer sehr bekannten Plattenfirma an.
Es ist eine wahre Freude, die Stationen seines Lebens kennenzulernen. Die Hitparade am Samstagabend habe ich nie ausgelassen, Michael war fast ein Stammgast dort. Und er war der bestgekleidete Sänger mit seinen Schals, so fand ich das immer. Schön was er so alles über die Hintergründe der Sendung erzählt. Überhaupt die Erwähnung der Stars von damals weckten Erinnerungen in mir. Dass er für viele von ihnen auch Lieder komponierte, war mir bis dato fremd. Bei “Meilenweit” für Martin Mann war ich sehr erstaunt, der Michael war ein begnadeter Schreiber. So wie ich herauslese, hat er auch viele Talente entdeckt. Die Bilder der Erinnerung mit vielen Stars fand ich toll. Ebenso die Fotos von seinen Eltern und Geschwistern.
Seine sensationelle Karriere und das Karussell seines Lebens liest sich spannend weg. Mit Musik kann man was reißen, wenn man es von Herzen will!
Das Abtauchen in seine Geschichte hat mich beeindruckt. Ich nehme an, er hat über die Jahre Tagebuch geführt, denn wie kann man in seinem Alter das noch alles behalten? Die vielen Namen und Plätze. Ich hatte sehr unterhaltsame Stunden mit “Rückkehr nach Mendocino” und empfehle das Buch gerne weiter.
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