Rezension zu "Jennifers dunkles Geheimnis" von Michael Kessler
Das Buch „Jennifers dunkles Geheimnis“ von Michael Kessler erzählt die Geschichte der jungen Jennifer, die von allen nur Jenny genannt wird und ihrem Sohn Lucas. Der Autor erzählt, wie die alleinerziehende Frau versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen. Die Jobsuche raubt ihr den letzten Nerv, denn niemand möchte eine sie einstellen. Und ihr Privatleben dreht sich nur um ihren Sohn, der das Resultat eines ONS ist, ihre Eltern und ihre beste Freundin Gabi. Nach einer weiteren Absage steht eines Tages ein attraktiver Bote vor der Tür, der ihr ihre Bewerbungsunterlagen zurückbringt. Jennifer verliebt sich auf den ersten Blick in den Mann und je mehr sie sich auf ihn einlässt, desto heftiger holt sie ihre Vergangenheit ein. Wird sie sich dieser stellen können?
Puh.. wo soll ich anfangen? Das Buch war für mich - gelinde gesagt - eine mittelschwere Katastrophe. Es klang vielversprechend und nach einer leichten Lektüre für zwischendurch.
Der erste Punkt, der mich verwundert hat, war die unvorteilhafte Formatierung. Die Kapitel waren nummeriert und zusätzlich unterstrichen - die Nummerierung befürworte ich, das Unterstreichen hat mich verwirrt. Ich war eigentlich der Ansicht, dass dies auf einen Hyperlink verweisen sollte - um zum Inhaltsverzeichnis zu springen oder ähnliches - und war dann etwas verwirrt, dass es nur zur „Hervorhebung“ dienen sollte. Weiters war es für mich ungewohnt, dass alles in einem durch ging - keine Seitenwechsel, alles erschien gleichzeitig, keinerlei Abgrenzungen. Auch innerhalb des Textes gab es keine Abschnitte, höchstens einen Zeilenwechsel, weshalb das Lesen für mich sehr mühsam war.
Da es sich um ein eBook handelt, war ich enttäuscht, das man über das Inhaltsverzeichnis nicht zu den jeweiligen Kapiteln springen konnte. Ich springe gerne vor und zurück, um manche Situationen oder Lieblingsszenen nachzulesen - dies war diesmal aber ziemlich schwierig, da ich weder über die Kapitelübersicht noch über den Vorlauf von Kapitel zu Kapitel springen konnte.
Die Protagonisten Jenny, ihr Sohn Lucas und ihr Freund/Verlobter/Mann Thomas rücken abwechselnd in den Vordergrund - dadurch, dass alles in einem durchgeht, wirkt das sehr unstrukturiert und chaotisch.
Sprachlich ist das Buch auch alles andere als ausgereift. Phasenweise wirkte es völlig lieblos, da die direkten Reden nur durch Namen, Doppelpunkte und Anführungszeichen eingeleitet. Der Schlagabtausch der Namen war mühselig, dazu kamen Rechtschreibfehler, Fehler in der Groß- und Kleinschreibung und dann noch Fehler in der Satzzeichensetzung. Der Text selbst trieft vor Adjektiven - alles wurde ausgeschmückt. Es wirkt gekünstelt und fadenscheinig - was wirklich hervorgehoben werden sollte, geht völlig unter, da es sich nicht abhebt.
Kurzum: die Formatierung war unvorteilhaft, der Schreibstil war lieblos, ohne Kreativität und nicht fesselnd. Schlussendlich kamen dann noch Rechtschreibfehler, falsch gesetzte Satzzeichen hinzu und die Handlung war definitiv anders als erwartet.
Die Kurzbeschreibung klang noch interessant, das Lesen war ein Kampf und mehrfach wollte ich das Buch abbrechen - ich hätte mir wirklich mehr davon erhofft!