Michael Knabe

 4,5 Sterne bei 39 Bewertungen
Autor von Shevon, Ishabel und weiteren Büchern.
Autorenbild von Michael Knabe (©Alex Jung (www.alex-jung.info))

Lebenslauf

Michael Knabe, 1971 geboren, arbeitet als Psychotherapeut. Er wohnte u.a. in der Schweiz, dem Allgäu, Oberbayern und Schottland. 1991 war er Sprecher der Schülerjury, die den Weilheimer Literaturpreis an Wolfgang Hildesheimer verlieh. Gleichzeitig versorgte ihn der Sohn seines Deutschlehrers mit zweifelhafter Lektüre aus dem Phantastik-Regal. 

Seit dem dreizehnten Lebensjahr treibt er sich in seinen phantastischen Welten herum und hat schon überlegt, einen Reiseführer für das Inselrund zu verfassen. Kennen Sie diese Taverne in Gurud mit Blick auf den Hafen? Müssen Sie mal besuchen.

Seit 2001 lebt, arbeitet und schreibt er in und um Freiburg. Er ist Mitglied des Deutschen Schriftstellerforums dsfo.de, wo er im Kollegenkreis an seinen Manuskripten feilt.

Im November 2019 erschien sein Roman »Shevon«, der erste einer Reihe um den Flüchtling Shevon al Yontar. In der Anthologie »Der Pakt der Seherin« (Hybrid Verlag 2019) ist er mit der Kurzgeschichte »Hades AG« vertreten: Ab jetzt gibt es W-Lan in der Hölle. 

Alle Bücher von Michael Knabe

Cover des Buches Shevon (ISBN: 9783946820970)

Shevon

 (20)
Erschienen am 13.11.2019
Cover des Buches Ishabel (ISBN: 9783967410686)

Ishabel

 (14)
Erschienen am 09.12.2020
Cover des Buches Rond (ISBN: 9783967412000)

Rond

 (5)
Erschienen am 27.04.2023

Neue Rezensionen zu Michael Knabe

Cover des Buches Rond (ISBN: 9783967412000)
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Rezension zu "Rond" von Michael Knabe

Interessantes Setting, aber ein paar Schwächen
Wanderdrachevor 2 Monaten

„Rond“ knüpft an „Shevon“ und „Ishabel“ an, erzählt dabei aber eine eigene Handlung. Shevon kommt allerdings wieder vor. Das Setting ist diesmal nicht mehr mediterran (es gibt allerdings einzelne Kapitel, die in Sabinon spielen), sondern der Roman spielt größtenteils auf einer grünen Insel.

 

Schreibstil:

 

Ich habe den Eindruck, dass der Schreibstil des Autors über die drei Bände hinweg routinierter geworden ist. Bei Band 1 hatte ich ja noch bemängelt, dass es immer wieder mal ausgetretene Formulierungen gibt – hier habe ich da nicht mehr viel bemerkt. Was mir immer noch fehlt, sind schöne Metaphern und manchmal sind mir auch die Gedanken des Protagonisten zu plakativ bzw. erklärend (z.B. Sätze wie „die Sache gefiel ihm mit jedem Atemzug weniger“ – den Widerwillen der Figur könnte man auch eleganter und bildhafter rüberbringen als durch eine solche Behauptung). Insgesamt ist die Sprache in dem Roman aber solide und ohne Stolpersteine.

 

4 Sterne

 

Charaktere:

 

Die Figuren haben ein paar Eigenheiten, wirklich an Tiefe gewinnen sie für mich jedoch nicht. Rond ist impulsiv und sorgt sich um seine Schwester, aber darüber hinaus sehen wir wenig, was ihn tatsächlich ausmacht. Ich hätte mir (und das habe ich beim Vorgängerband ja auch schon bemängelt) mehr Komplexität, mehr Ecken und Kanten, mehr unkonventionelle Eigenheiten gewünscht.

 

3 Sterne

 

Handlung und Struktur:

 

Ich habe hier ein ähnliches Problem wie bei Band 2. Band 1 hat von der Frage gelebt, wie sich die Beziehung der beiden Ziehbrüder entwickelt bzw. wie es zur Zerrüttung kam. So eine Frage kann einen Roman schon tragen. Die Frage von Band 2 („Wird sich die Prinzessin der Zwangsheirat entziehen“) trägt für mich eine Handlung über so viele Seiten genauso wenig wie „Wird es dem Protagonisten gelingen, die fremden Gefangenen zu befreien“. Andererseits waren einzelne Kapitel aber durchaus spannend, z.B. als eine Person beinahe im Fluss ertrinkt. Das sind die Kapitel, in denen emotional etwas auf dem Spiel steht. Shevon ist in Band 1 viel Schlimmes passiert, er war dabei dynamisch unterwegs, während Ishabel die ganze Zeit nur an statischen Schauplätzen in Hofgeplänkel verstrickt war, das streckenweise nicht zu viel führt. Auch in „Rond“, so mein Eindruck, bestehen viele Kapitel nur aus Gerede, ohne dass die Figuren tatsächlich aktiv handeln (Rond wird eigentlich in der ersten Hälfte des Buches nur mitgezogen und beobachtet, erst in der zweiten tut er auch etwas). Dass ich hier nicht so wirklich drin war, lag zudem sicherlich auch daran, dass mir die Charaktere nicht genug Tiefgang hatten und ich entsprechend nur wenig Bezug zu ihnen hatte.

 

3 Sterne

 

Tiefgang:

 

Mir ist aufgefallen, dass bisher jeder der drei Bände der „Flüchtlings-Chroniken“ mal mehr oder weniger zentral thematisiert, wie Frauen unterdrückt werden, ohne dabei irgendwie klischeehaft oder auch voyeuristisch zu werden. Das finde ich auf jeden Fall gut gemacht und wichtig. Darüber hinaus geht es auch um die Unterdrückung eines Landes, das sozusagen kolonialisiert wurde.

 

4,5 Sterne

 

Worldbuilding:

 

Hier geht es auf die Regeninsel Falun. Die Covergestaltung legt nahe, dass wir es hier vielleicht mit ein paar keltischen Anklängen zu tun haben. Es ist auf jeden Fall so, dass die Welt, in der die Flüchtlings-Chroniken spielen, größer und komplexer wird. Falun ist eine levanische (also römische Provinz), sodass die Bezüge zur römischen Antike hier wieder spürbarer wurden als bei Band 2, was mir gefallen hat.

 

4,5 Sterne

 

„Rond“ hat mir besser gefallen als „Ishabel“, aber schlechter als „Shevon“. Der Schreibstil ist solide, es werden interessante Diskurse verhandelt und das Setting ist in der High Fantasy unkonventionell. Spannungsbogen und Charaktere nehmen mich aber nicht ganz mit.

 

Gesamtwertung: 3,8 Sterne, macht gerundet 4 Sterne

Cover des Buches Ishabel (ISBN: 9783967410686)
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Rezension zu "Ishabel" von Michael Knabe

Schwächere Fortsetzung
Wanderdrachevor 2 Monaten

Ähnlich wie „Shevon“ ist das Buch abgeschlossen und damit auch allein lesbar. Der Protagonist aus dem Vorgängerband spielt jedoch wieder eine tragende Rolle. Für mich hat der Roman insgesamt aber schlechter funktioniert als Band 1.

 

Schreibstil:

 

Der Schreibstil schien mir ein wenig glatter als beim Vorgängerband. Manchmal werden aber auch Ereignisse zusammengefasst – das finde ich ungünstig, da gäbe es elegantere Lösungen. Bilder, die im Gedächtnis bleiben, gibt es leider auch nicht. Insgesamt wirkt der Text aber solide.

 

4 Sterne

 

Charaktere:

 

Band 1 hat sehr von der Figurenkonstellation gelebt. Die Beziehung zwischen Shevon und Regul wurde ausführlich entwickelt und gab Raum für Ambivalenzen. Genau diese größte Stärke des Buches kommt in Band 2 nicht mehr zum Tragen. Hier geht es mehr um Handlung, wodurch die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander auf der Strecke bleiben. Die meisten Figuren wirkten eher stereotyp und auch Protagonistin Ishabel gewann für mich kaum an Kontur. Schade.

 

3 Sterne

 

Handlung und Struktur:

 

Wie sich der Konflikt zwischen den Figuren entwickelt, war in Band 1 spannend. In Band 2 haben wir es mehr mit Hofintrigen zu tun. Für mich haben hier die interessanten Fragen gefehlt, die mich am Ball bleiben lassen. Vieles war auch erwartbar.

 

3 Sterne

 

Tiefgang:

 

Der Roman thematisiert die Emanzipation einer Frau innerhalb patriarchaler Strukturen. Das verläuft auf jeden Fall glaubhaft und ohne Klischees. Und auch, dass nicht immer alles ist, wie es scheint, wird verhandelt.

 

4 Sterne

 

Worldbuilding:

 

Tatsächlich hat mir auch hier Band 1 besser gefallen. Bei Band 2 bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das Setting zuordnen kann, vielleicht auch Südeuropa? Das Königreich ist nicht wirklich orientalisch, hat aber ein paar entsprechende Einflüsse.

 

4 Sterne

 

„Ishabel“ hat für mich tatsächlich schlechter funktioniert als der Vorgängerband. Der Roman war immer noch flüssig zu lesen, aber da die Figuren für mich nicht wirklich gezündet haben, hat mir einfach das Interessante gefehlt. Ich werde mir den Folgeband „Rond“ dennoch ansehen und hoffe, dass dieser zu den Stärken von „Shevon“ zurückfindet.

 

Gesamtwertung: 3,6 Sterne, macht gerundet 4 Sterne

Cover des Buches Shevon (ISBN: 9783946820970)
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Rezension zu "Shevon" von Michael Knabe

Fantasy im alten Rom
Wanderdrachevor 2 Monaten

Der Roman bedient ein wenig ausgetretenes Setting und setzt den Fokus auf die Beziehung zwischen Protagonist und Antagonist.

 

Schreibstil:

 

Insgesamt liest sich das Buch flüssig. Was mir allerdings fehlt, sind schöne Sprachbilder. Es werden manchmal auch konventionelle Formulierungen verwendet, wodurch der Text nicht immer ganz glatt wirkt. Stolpersteine gibt es aber nicht. Ich gebe gerade noch 4 Sterne.

 

4 Sterne

 

Charaktere:

 

Die Figuren bringen genug Eigenheiten mit, damit man ihnen durch die Handlung folgen möchte. Positiv ist auch, dass im Lauf der Handlung die Schattenseiten bzw. Verfehlungen des Protagonisten aufgedeckt werden. Allerdings ist mir der Bösewicht doch ein wenig zu eindimensional böse (da helfen auch die Szenen, in denen das ein wenig aufgebrochen wird, nicht). Ansonsten fehlen mir auch ein wenig die Ecken und Kanten der Figuren, die sie nachhaltig im Gedächtnis bleiben lassen.

 

4 Sterne

 

Handlung und Struktur:

 

Die Handlung ist konfliktreich aufgebaut. Es gab immer wieder Kapitel, die die Ereignisse der Vergangenheit (11 Jahre) früher darstellen und dazu dienen, die Beziehung zwischen dem Protagonisten und dem Antagonisten zu entwickeln. Ich bin nicht unbedingt ein Freund von Rückblenden, aber nachdem hier eine eigene Handlung entwickelt wird, die zum Romangeschehen in der Gegenwart beiträgt, fand ich es gut.

 

4 Sterne

 

Tiefgang:

 

Der Roman zeigt auf, wie sich Menschen abhängig von ihrem sozialen Umfeld entwickeln, zeigt Schattenseiten der „Guten“ und problematisiert das Denken der privilegierten Schicht (z.B. in Bezug auf Sklaverei). Damit gibt es durchaus einige interessante Fragen, die der Roman stellt.

 

4,5 Sterne

 

Worldbuilding:

 

Die Welt erinnert stark an das alte Rom. Manchmal hätte ich mir mehr Magie gewünscht, sodass man sagen könnte, hier wäre mehr möglich gewesen. Andererseits muss man auch festhalten, dass es nur wenig High-Fantasy-Bücher gibt, die sich überhaupt mit einem solchen Setting auseinandersetzen und das verdient Beachtung.

 

4,5 Sterne

 

Insgesamt hat das Buch für mich gut funktioniert. Ein wenig Luft nach oben sehe ich noch beim Schreibstil und darüber hinaus hätte es mir gefallen, wären die Figuren unkonventioneller gewesen. Wer gerne High bzw. Low Fantasy in einem unkonventionellen Setting sucht, kann hier aber auf jeden Fall zugreifen.

 

Gesamtwertung: 4,2 Sterne, macht gerundet 4 Sterne

Gespräche aus der Community

Wir verlosen 10 eBooks des High-Fantasy-Romans "Ishabel" von Michael Knabe. Es ist der Folgeband von "Shevon", kann aber auch unabhängig vom ersten Teil gelesen werden.

93 BeiträgeVerlosung beendet
Michael_Knabes avatar
Letzter Beitrag von  Michael_Knabevor 3 Jahren

Deine Rezension ist mir zu jedem Zeitpunkt herzlich willkommen! Danke für Deine Mühe - und ich freu mich riesig, dass Dir "Ishabel" so gut gefallen hat.

Was, wenn deine Heimat von einem Tag auf den anderen untergeht? Was, wenn alles, was du für zivilisiert gehalten hast, roher Gewalt zum Opfer fällt? Was, wenn sich die Gewissheit darüber, wer zu den Guten gehört, immer weiter auflöst? Wozu wirst du dich bekennen?

Für die spannendsten Bewerbungen gebe ich 10 eBooks und zwei Taschenbücher heraus - bitte teilt mir kurz mit, welches Format Ihr wünscht.

134 BeiträgeVerlosung beendet
Jenny_Colditzs avatar
Letzter Beitrag von  Jenny_Colditzvor 4 Jahren

Und entschuldige bitte vielmals das ich es vergessen hatte in der Leserunde zu teilen. Aber wie das Leben manchmal so spielt. Dieses Jahr war für uns alle anstrengend genug. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und werde es bestimmt mitverfolgen.

Zusätzliche Informationen

Community-Statistik

in 32 Bibliotheken

auf 2 Merkzettel

von 2 Leser*innen gefolgt

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