Michael Kumpfmüller

 3,9 Sterne bei 185 Bewertungen
Autor von Die Herrlichkeit des Lebens, Ach, Virginia und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Vom Wissenschaftler zum preisgekrönten Schriftsteller: Michael Kumpfmüller, 1961 in München geboren, studierte Germanistik und Geschichte unter anderem in Tübingen und Berlin. Im Anschluss an seine Promotion über "Stalingrad als deutscher Mythos" verließ Kumpfmüller den Wissenschaftsbetrieb und begann seine Laufbahn als Journalist und Schriftsteller. Bereits 1993 erhielt Kumpfmüller den renommierten Walter-Serner-Preis für die Kurzgeschichte „Die Mitwisserin“. Sein Debütroman „Hampels Fluchten“ erschien 2000: Die Geschichte um den titelgebenden Bettenverkäufer, der sich kurz nach dem Mauerbau auf der Flucht vor seinen Gläubigern in die DDR absetzt, wurde in den Feuilletons kontrovers diskutiert. Übersetzungen unter anderem in das Englische, das Niederländische und das Französischen folgten. Drei Jahre später legte Kumpfmüller den Roman „Durst“ vor, der jedoch weitgehend unbeachtet blieb. Erst seinem Werk „Nachricht an alle“, 2008 in Romanform erschienen, war mehr Aufmerksamkeit vergönnt. Das Manuskript des Romans wurde noch vor Veröffentlichung mit dem von Günter Grass gestifteten Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet. 2011 ließ Kumpfmüller den Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“ folgen, dessen Übersetzung in das Französische einen Preis bekam. Michael Kumpfmüller lebt seit 1986 in Berlin. Er war mit der österreichischen Schriftstellerin Eva Menasse verheiratet, die beiden haben einen gemeinsamen Sohn.

Alle Bücher von Michael Kumpfmüller

Cover des Buches Die Herrlichkeit des Lebens (ISBN: 9783596520398)

Die Herrlichkeit des Lebens

(78)
Erschienen am 24.07.2014
Cover des Buches Ach, Virginia (ISBN: 9783462049213)

Ach, Virginia

(30)
Erschienen am 13.02.2020
Cover des Buches Durst (ISBN: 9783462305944)

Durst

(21)
Erschienen am 06.06.2012
Cover des Buches Die Erziehung des Mannes (ISBN: 9783596195268)

Die Erziehung des Mannes

(14)
Erschienen am 24.08.2017
Cover des Buches Hampels Fluchten (ISBN: 9783462305951)

Hampels Fluchten

(11)
Erschienen am 06.06.2012
Cover des Buches Wir Gespenster (ISBN: 9783462003444)

Wir Gespenster

(9)
Erschienen am 15.08.2024
Cover des Buches Nachricht an alle (ISBN: 9783596158089)

Nachricht an alle

(8)
Erschienen am 01.10.2009
Cover des Buches Tage mit Ora (ISBN: 9783462051049)

Tage mit Ora

(5)
Erschienen am 16.08.2018

Neue Rezensionen zu Michael Kumpfmüller

Cover des Buches Wir Gespenster (ISBN: 9783462003444)
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Rezension zu "Wir Gespenster" von Michael Kumpfmüller

Karola_Dahl
Das Leben als Geist nach dem Tod – kreative Romanidee

Die Annäherung zwischen Andrä und Lilli als Geister ist in der Covergestaltung elegant umgesetzt.  Um diese zwei Hauptfiguren in der Rolle als Geister geht es in diesem kreativen, unklar aufgeklärten Krimi: Lilli charakterlich eher naiv, in ihrer neuen Rolle unerfahren und dagegen Andrä als starker, hilfsbereiter Routinier, der sich um neulich Verstorbene und Selbsthilfegruppen kümmert. Die skurrilen Nebenfiguren wie Karl & Karl, der Fahrrad liebende, junge Ivo oder die 15-jährige Solveig tauchen ebenso sympathisch in dieser geisterhaften Parallelwelt auf. In drei Teilen geht es um die Zerbrechlichkeit des Lebens In bedächtigem Erzähltempo, denn Geister  haben alle Zeit und Geduld der Welt. In dieser Langsamkeit werden die Toten mit all ihren Sorgen und Problemen genauso ernst genommen wie die lebenden Freunde und Verwandten. Mit philosophischen Anklängen wird die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod als Geister in einem Zwischenreich mit normalen Bedürfnissen beschrieben.  Die Annäherung zwischen Andrä und Lilli während ihrer Suche nach ihrem Mörder  entwickelt sich zu einer leisen Liebesgeschichte mit zärtlichen Momenten, die schließlich tröstlich im siebten Himmel (settimo cielo) endet. Die Aufklärung von Lillis Tod versandet im letzten Drittel. Die kreativen Figuren in diesem fantasievollen Setting einer Zwischenwelt gefallen.

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Cover des Buches Wir Gespenster (ISBN: 9783462003444)
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Rezension zu "Wir Gespenster" von Michael Kumpfmüller

parden
Zwischenreich - ein Leben nach dem Tod?

ZWISCHENREICH - EIN LEBEN NACH DEM TOD?

In den frühen Morgenstunden blickt Lilli auf einen leblosen Körper zu ihren Füßen. Nur langsam beginnt sie zu verstehen, dass es ihr eigener ist, der da zwischen den Bäumen des Stadtparks liegt. Während die Hinterbliebenen trauern und die Ermittler mit zunehmender Ratlosigkeit die Spuren sortieren, erhält sie Unterstützung von überraschender Seite. Andrä, ein ehemaliger Kommissar, der viele Jahre zuvor während eines Einsatzes starb, nimmt sich ihrer an. Behutsam navigiert er sie durch die Welt der Gespenster, die unserer erstaunlich ähnlich ist. Die Toten streiten, lieben und vergnügen sich, besprechen ihre Probleme in Selbsthilfegruppen und beobachten mit belustigter Verwunderung das Treiben der Lebenden. Dabei kommen Lilli und Andrä der Lösung des Falles nicht näher, einander aber schon. Als ein Junge, der den Täter gesehen haben will, überraschend stirbt und sich zu ihnen gesellt, gerät alles ins Rutschen. (Verlagsbeschreibung)

Ich mag es, wenn mir als Vielleserin mal ein Roman unterkommt, der "anders" ist. Und tatsächlich erfüllte sich hier die Hoffnung, wobei es vor allem die außergewöhniche Atmosphäre war, die mich begeisterte. Ich genoss die Ruhe, das Fließende, das Unaufgeregte - ein wenig, als wäre man in dem Traum eines anderen gefangen, wäre eingetaucht in die Zeitlosigkeit.

Wer hier einen Krimi im Zwischenreich erwartet, der wird enttäuscht sein. In bedächtigem Erzähltempo schwebt zwar durchgehend die Frage im Raum, was denn nun geschehen ist mit Lilli, doch spielt das für sie selbst, da sie jetzt als Geist umherwandelt, kaum noch eine Rolle. Vieles hat seine Bedeutung, Dringlichkeit verloren. Irgendwie erlebt Lilli alles wie in einer Art Traumzustand, und wie in Träumen wechseln auch hier die Szenen oft abrupt - was in einer Szene bedeutsam erscheint, ist gleich in der nächsten schon wieder vergessen. Nur gelegentlich wird Lilli aus ihrer traumartigen Lethargie gerissen.

Was sich hier womöglich etwas langweilig und inhaltsarm liest, beinhaltet jedoch noch ganz andere Themen. Die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, philosophische Anklänge ohne dabei zu ernst zu werden, amüsante Szenen, die die Erzählung auflockern (Selbsthilfegruppen für Geister haben beispielsweise durchaus Unterhaltungswert), eine leise unaufdringliche Liebesgeschichte, und ja, immer wieder auch die Suche nach Lillis Mörder. 

Nicht alle Fragen werden gelöst, kleine Logiklücken gibt es auch, manches bleibt im Ungefähren - doch es gibt auch Antworten, und das Ende hat mir sehr gefallen: versöhnlich, tröstlich, passend. 

Mir hat der Roman sehr gut gefallen - atmosphärisch, von der Idee her, sprachlich, und hinsichtlich der Verbindung von nachdenklich und leicht. Was bleibt, ist vielleicht weniger die Erinnerung an die Handlung des Romans als vielmehr ein Gefühl. Eine außergewöhnliche Erfahrung...


© Parden

Cover des Buches Wir Gespenster (ISBN: 9783462003444)
_Dark_Rose_s avatar

Rezension zu "Wir Gespenster" von Michael Kumpfmüller

_Dark_Rose_
Leider war das Buch nicht meins

Lilli ist tot. Sie weiß, dass etwas anders ist, als sie auf den leblosen Körper einer Frau im roten Kleid hinabblickt, aber es dauert, bis sie versteht, dass sie das ist. Sie ist die Frau und sie ist tot. Doch was ist mit ihr passiert? Irgendwann wird ihr Körper gefunden, die Polizei taucht auf und die Spurensicherung, ihr Körper landet in der Gerichtsmedizin und Lilli muss das alles verarbeiten. Unterstützt wird sie dabei von Andrä, einem ehemaligen Kommissar, der viele Jahre zuvor während eines Einsatzes starb. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, was mit Lilli passiert ist.

 

 

Ich fand die Idee mega. Ich meine zwei Geister, die versuchen herauszufinden, wer einen von ihnen ermordet hat, das ist echt krass. Leider war die Umsetzung aber nicht wirklich meins.

 

Ich hatte von Anfang an Probleme damit, in das Buch hineinzufinden. Irgendwie kam ich nicht an die Protagonisten heran. Sie waren wenig greifbar und ich schaffte es nicht, eine Verbindung mit ihnen einzugehen. Das lag wahrscheinlich auch mit am Schreibstil, der mir arg zu schaffen machte.

 

Wahrscheinlich hätte ich erst die Leseprobe lesen und mich nicht einfach vom Klappentext und der Idee verführen lassen sollen, denn der erste Satz allein zeigt schon, in welche Richtung der Schreibstil geht:

 

„Anfangs schaut sie nur, ohne sich groß zu wundern, da sie ja nur schaut, am Boden die Frau sieht, um sich herum das bunte Laub, die Bäume, ein Stück Himmel ganz blau und wieder die Frau, die ohne jede Bewegung ist, wie tot, was sie nur eben so feststellt und weiter schaut.“

 

Mir war das zu verkopft, zu „literarisch“, ich wollte lieber zum Punkt kommen. Ähnlich erging es mir auch mit der Handlung. Es gab tolle Momente und interessante auch philosophische Gedanken – schließlich geht es um das Leben nach dem Tod, das sich jeder von uns irgendwie anders vorstellt, von dem aber jeder hofft, dass es existiert.

 

 

Fazit: Mich konnte das Buch aber leider überhaupt nicht packen. Ich hatte einen „richtigen“ Krimi erwartet, dass die beiden wie richtige Ermittler agieren, die Lösung des Falls voranbringen, nur halt eben mit ihren beschränkten Mitteln als Geister. Doch das Buch konnte sich in meinen Augen nicht so richtig entscheiden, in welche Richtung es gehen wollte und hat mich zunehmend verwirrt.

 

Die Idee fand ich super, aber die Umsetzung ging in eine ganz andere Richtung, als ich erwartet hatte.

 

Ich kann dem Buch leider nur 1 Stern geben. Vielleicht lag es an mir, aber mich hat das Lesen mehr angestrengt als unterhalten.

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Zusätzliche Informationen

Michael Kumpfmüller wurde am 21. Juni 1961 in München (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

in 301 Bibliotheken

auf 45 Merkzettel

von 7 Leser*innen aktuell gelesen

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