Rezension zu Der scharlachrote Prinz (Tb. 1978) von Michael Moorcock
Rezension zu "Der scharlachrote Prinz (Tb. 1978)" von Michael Moorcock
von rallus
Rezension
rallusvor 12 Jahren
Mythologie meets Breughel-Gemälde Eigentlich leben die Vadhaghs seit Jahrhunderten in Frieden und können sich den philosophischen Fragen und den schönen Künsten hingeben. Doch ihre eigene Arroganz und Ignoranz führt dazu dass die tierischen Mabden sich erheben und die Rasse der Vadhaghs dahinschlachten. Nur Corum Jhaelen Irsei bleibt verstümmelt zurück und er lernt das Töten und das Hassen, aber auch das Lieben. Allerdings sind seine Ziele nichts, verglichen mit dem ewigen Streiten des Chaos und der Ordnung, denen viele fantastische, mythische bunte Gestalten dienen. Er macht sich auf den Weg um seine Rasse zu rächen und seine Liebe zu gewinnen. Moorcocks Corum lehnt sich an Eric von Melniboné an, wobei er nicht dessen selbstzerfleischenden Charakter besitzt. Moorcock ist hier schon fast leichtfüßig, ironische Gestalten beleben seine Welten, philosophische Gedanken vertiefen seine Dialoge. Dass er kreative Welten erschaffen kann, wissen wir, Witz kannten wir aus dem schwermütigen, dramatischen Elric noch nicht. Beiden ist gemein, dass sie Spielball im größeren Treiben sind und das Zünglein an der Waage darstellen, welches sich zur einen so wie zur anderen Seite neigen kann. Doch was Gut und was Böse ist, läßt sich nicht klar feststellen; was ist Chaos und Ordnung? Trotzdem das Buch Corum schon Ende der 70er Jahre geschrieben wurde, unterhält es besser als manche dröge Vampir Platitüde. Volle Punktzahl! Nachtrag: Moorcock war auch bekannt als Hawkwind Sänger und Texter