Cover des Buches #EGOLAND (ISBN: 9783841905963)
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Rezension zu #EGOLAND von Michael Nast

Perfekte Manipulation

von grashuepfer56 vor 6 Jahren

Kurzmeinung: perfekte Manipulation, Verstrickungen, geniale Romanidee

Rezension

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grashuepfer56vor 6 Jahren

Alles beginnt mit dem Selbstmord von Andreas Landwehr, einem von schriftstellerischen Ehrgeiz getriebenen Romanautor. In seinem Abschiedsbrief verfügt er, dass sein unvollständiges Manuskript seinem Freund Michael Nast übergeben wird. Diesem wird nach und nach klar, dass die unglaublichen Schilderungen tatsächlich passiert sind. Der ehrgeizige Schriftsteller Andreas Landwehr war in eine unheilvolle Dreiecksgeschichte voller Intrigen und Manipulationen verstrickt. Fasziniert und vom Sog der Geschichte erfasst beginnt Michael Nast mit der ausgiebigen Recherche der Ereignisse. Durch Gespräche mit den Protagonisten kann er das Manuskript vervollständigen und den Roman #EGOLAND verfassen.


Schon mit dem dramatischen Beginn wird das Interesse des Lesers geweckt. Die Charaktere spiegeln die Meinung Vieler über die heutige Gesellschaft wieder. Anfänglich war es schwer eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen und in die Handlung hinein zu kommen. Bei Perspektivwechsel war mir oft nicht sofort klar um welche Person es sich jetzt gerade handelt. Hier war Lesen echte Arbeit. Allerdings hat mich die Fähigkeit von Andreas Landwehr zur nahezu perfekten Manipulation absolut fasziniert, und mit Fortgang der Geschehnisse hat sich dann auch eine echte Spanung aufgebaut.


Michael Nast schreibt in diesem besonderen Roman sehr kritisch über die heutige Gesellschaft. Mit Recht, wie ich finde. Süchtig nach noch so kleinen Nachrichten aus den sozialen Netzwerken, von den Bloggern und Youtubern, leben Viele in ihrer eigenen armen digitalen Welt, ohne nennenswerte Kontakte zur realen Umwelt. Meiner Meinung nach eine beunruhigende Gesellschaftsentwicklung.


Zum Schluss noch ein kleiner Kritikpunkt: Die an manchen Stellen auftretenden Grammatik- und Wortstellungsfehler hätten sicher vermieden werden können. Sie sind nicht besonders relevant für den Inhalt dieser Geschichte, stören aber den Lesefluss.


Insgsamt ist dem Autor Michael Nast hier ein sehr lesenswerter und besonderer Gesellschaftsroman gelungen.

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