Rezension zu "Wie Mönche und Nonnen leben" von Petra Altmann
Die Autorin hat in diesem Buch Antworten auf viele Fragen zum Klosterleben gesammelt. Benediktinermönche aus der Abtei Münsterschwarzach und Benediktinerinnen aus dem Kloster in Köln-Radeberg standen ihr Red und Antwort. Viel Wissenswertes über die Mönche und Nonnen, den Mikrokosmos Kloster, den Kontakt nach aussen, die Generationen im Kloster und auch das Gastsein im Kloster.
Erster Eindruck: Ein schönes Cover mit einer karg eingerichteten Klosterzelle. Mir gefällt, dass es im Anhang Kurzporträts mit Fotos von den Gesprächspartnern der Autorin gibt.
Ich bin sehr an Religions- und Glaubensthemen interessiert, insbesondere, wieso jemand sich bewusst dafür entscheidet, ins Kloster zu gehen. Daher war ich sehr gespannt auf die Antworten auf Fragen wie z.B.
- „Warum geht man ins Kloster, und was ist eigentlich eine Berufung?“
- „Was passiert, wenn man wieder aus dem Kloster austreten möchte?“
- „Warum nimmt man im Kloster eigentlich einen neuen Namen an?“
- „Bereut man manchmal, ins Kloster gegangen zu sein?“
- „Wie werden junge Menschen auf das Klosterleben vorbereitet?“
Beeindruckend, dass Sr. Maria-Gertrud erst mit 67 Jahren, als neunfache Gross- und vierfache Urgrossmutter ins Kloster eintrat. Sie wollte eigentlich schon Anfang 20 ins Kloster eintreten, aber es kam die Liebe zu ihrem Mann dazwischen. Ihre Mitschwestern sind zwischen 20 und 30 Jahren eingetreten. Bei den Mönchen ist der Eintritt ebenfalls meistens zwischen 20 und 30.
Ich war sehr überrascht, dass rund fünfzig Prozent der in Deutschland eingetretenen Ordensleute das Kloster wieder verlassen (Br. Stephan) – ein doch recht hoher Prozentsatz, wobei da auch die Novizen eingeschlossen sind. Im Kanonischen Jahr, dem ersten Noviziatsjahr, ist der Kontakt nach aussen sehr eingeschränkt, um sich voll auf das Glaubensleben konzentrieren zu können.
„Die Menschen sollten mehr Gelassenheit zeigen, nicht zu hohe Ansprüche an sich selbst stellen und das Wesentliche nicht aus dem Blick verlieren. Kleine Dinge können viel geben.“ (Sr. Bernadette)
Die porträtierten Mönche und Nonnen waren mir allesamt sehr sympathisch und ich bewundere sehr, dass sie sich für dieses Leben entschieden haben. Für mich könnte ich mir das nicht vorstellen. Ein interessanter Einblick hinter die Klostermauern – 5 Sterne dafür.