Cover des Buches Die Rivalin (ISBN: 9783442314096)
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Rezension zu Die Rivalin von Michael Robotham

Du bist alles, was ich sein will. Aber ich werde es dir nehmen!

von JaHu_712 vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Zwei Frauen, die durch ein schändliches Verbrechen miteinander verbunden sind. Sehr berührend!

Rezension

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JaHu_712vor 5 Jahren

ACHTUNG SPOILER :-)

Agatha und Meghan, zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Die eine arbeitet in einem Supermarkt, ist alleinstehend und vom Schicksal schwer gebeutelt. Die andere führt eine glückliche Ehe mit einem Fernsehstar, hat zwei liebreizende Kinder, einen großen Freundeskreis und ein schönes Haus. Gemeinsam haben sie nur, dass sie beide schwanger sind und Anfang Dezember ihre Babys erwarten.

In Teil 1 des Buches lernt der Leser die beiden Frauen besser kennen. Er erfährt, dass Agatha dazu neigt, sich selbst und anderen etwas vorzumachen. Sie lebt in ihrer eigenen kleinen Scheinwelt und fühlt sich auf eine seltsame, beinahe besessene Art und Weise zu Meghan hingezogen. Meghan wiederum ist bei Weitem nicht so perfekt, wie Agatha sie gerne sehen möchte. Seit sie ihr drittes Kind erwartet, läuft es in ihrer Ehe nicht mehr rund und ein schlimmes Geheimnis lastet schwer auf ihr. Gerade die kleinen Macken und die großen Fehler der beiden Frauen machen sie mir so sympathisch. Selbst Agatha, die eine notorische Lügnerin zu sein scheint, hat viel Liebenswertes. Umso mehr, je tiefer ich beim Lesen in ihre traumatische Vergangenheit vordringen konnte. Die Tatsache, dass sie ihre Schwangerschaft nur vortäuscht, weil sie nach einigen Fehlgeburten keine eigenen Kinder mehr bekommen kann, ist verstörend. Und doch überwiegt mein Mitleid mit ihr.

Da ich selbst erst vor zehn Monaten Mutter geworden bin, hat der zweite Teil des Buches mich sehr bewegt und aufgewühlt. Denn Agatha hat einen furchtbaren Plan: Sie täuscht ihre Schwangerschaft vor und erschleicht sich langsam Meghans Vertrauen, mit der Absicht, Meghans Baby kurz nach der Geburt zu stehlen und als ihr eigenes auszugeben. Der beinahe perfekte Plan geht auf und Agatha kann alle täuschen. Während für Meghan durch den Verlust ihres Kindes eine Welt zusammenbricht, blüht Agatha als frischgebackene "Mama" förmlich auf. Doch dann wird das Baby schwer krank und sie befürchtet, wieder einmal alles zu verlieren.

Der Schmerz und die Verzweiflung beider Frauen ist so greifbar, dass ich trotz aller Verachtung für Agathas abscheuliche Tat mit ihnen beiden mitleide. Agathas Schicksal ist schrecklich und die Vorstellung, dasselbe durchleben zu müssen, ist herzzerreißend. Wie es für Meghan sein muss, ein Kind zur Welt zu bringen, dass ihr wenig später geraubt wird, möchte ich mir gar nicht ausmalen. Sie bangt um sein Leben und hofft zugleich, dass alles wieder gut wird.

Dem Autor ist es auf beeindruckende Weise gelungen, das Schicksal der beiden Frauen miteinander zu verknüpfen und ihr Innerstes - ihre Ängste und Sorgen, aber auch ihre Hoffnungen - greifbar zu machen.

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