Rezension zu "Kalter Krieg in Österreich" von Michael Hansel
Für dieses Buch zeichnen zwei kompetente Autoren verantwortlich: Bernhard Fetz, der 1963 geborene Direktor des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek, lehrt Germanistik an der Universität Wien. Der auch als Literaturkritiker bekannte Michael Rohrwasser ist an der Freien Universität Berlin Professor für Neuere Deutsche Literatur. In diesem Band geht es um die Frage, wie sich der „Kalten Krieg“ auf die Kunst, Kultur und Literatur in Österreich auswirkte. Dabei arbeiten die Autoren gut nachvollziehbar heraus, dass der „Kalte Krieg“ die kulturelle Identität in Österreich mehr beeinflusste, als man das aufgrund der Neutralität des Landes erwarten würde. Interessant ist die Darstellung der jeweiligen Rollen, die von den Sieger- und Besatzungsmächte UdSSR, USA, England und Frankreich gespielt wurden. Man erfährt viel, was den Aufbau und die Förderung kulturellen Institutionen im Nachkriegsösterreich und die damit verbundenen Interessen betrifft. Ein Buch, aus dem sich auch noch viel zum Verständnis des heutigen Österreich lernen lässt.