Cover des Buches Sommer der Liebe: Psychothriller (Profiler Tobi Miller) (ISBN: B08TV41LJW)
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Rezension zu Sommer der Liebe: Psychothriller (Profiler Tobi Miller) von Michael Seitz

Thriller mit den Themen RAF und Leben der freien Liebe in einer Kommune - spannend, aber leider teilweise auch etwas verwirrend

von jutscha vor 2 Jahren

Kurzmeinung: Thriller mit den Themen RAF und Leben der freien Liebe in einer Kommune - spannend, aber leider teilweise auch etwas verwirrend

Rezension

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jutschavor 2 Jahren

Profiler Tobi Miller ermittelt in Wien im Fall der Ermordung eines Mädchens, das in einer betreuten Wohngemeinschaft gelebt hat. Er stellt Parallelen zu einem Fall von vor 40 Jahren fest, als eine junge Frau aus einer Hippie-Kommune spurlos verschwindet. Damals war der Kunstmaler Heinrich Maier der Begründer der Kommune. Als in der Gegenwart ein weiteres Mädchen verschwindet, reist Miller bis nach Sizilien, wo ehemalige Mitglieder der Kommune leben und menschenverachtende Geschäfte tätigen, die nichts mehr mit den ehemaligen Idealen zu tun haben. Hier gerät der Ermittler in große Gefahr, denn seine Gegner haben keine Skrupel, Morde zum Schutz ihrer Macht zu begehen.

Die Machenschaften der ehemaligen RAF und den Mord um Hanns Martin Schleyer sind mir als Kind der 1960er natürlich ein Begriff. Daher habe ich mich riesig gefreut, dass ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen durfte.

Das Buch ist definitiv keine Geschichte zum Abschalten für zwischendurch. Hier muss man dranbleiben, um den Sinn und die Zusammenhänge zu verstehen. Es gibt zwei Lesestränge, einen in den 1970er Jahren und einen in der Gegenwart. Der Protagonist ist überzeugt, dass es einen Zusammenhang geben muss. Aber welchen? Mir war das auch sehr, sehr lange nicht klar.

Ich hatte so meine Probleme mit dem Schreibstil und habe relativ lange gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Was mich extrem irritiert hat, ist der Umstand, dass in der Kommune jeder einen Spitznamen hatte. Diese konnte ich teilweise bis fast zum Schluss nicht behalten und wusste oft nicht, wer gerade agierte. Das hat mich doch sehr in meinem Lesefluss behindert.

Zwischen den Kapiteln gab es immer wieder Briefe aus dem Gefängnis, deren Zusammenhang sich erst nach und nach erschließt. Dadurch erhält der Leser nochmal einen anderen Blick auf die Geschichte, was mir gut gefallen hat.

Insgesamt gesehen war es eine sehr gut recherchierte Geschichte mit RAF-Hintergrund. Leider haben mich die vielen unterschiedlichen Namen immer wieder verwirrt. so dass ich irgendwann dazu übergegangen bin, einzelne Passagen noch einmal zu lesen und aufzuschreiben, wer welchen Spitznamen und welche Funktion in der Kommune hatte. Hier wäre ein Personenregister sehr hilfreich gewesen. Mich hat es in meinem Lesefluss gestört, weil mir teilweise der Durchblick gefehlt hat.

Dennoch ist es eine Geschichte mit Niveau, für die man sich Zeit und Ruhe lassen sollte. Ich persönlich bewerte sie aufgrund meiner Probleme mit guten 3 von 5 Sternen und der Empfehlung, ein Personenverzeichnis einzupflegen.

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