Rezension zu "Faszination Haie – Wächter der Meere" von Michael Stavarič
Wusstet ihr, dass es in etwa 520 Haiarten gibt? Oder dass Haie nie ausgewachsen sind? Oder dass der Weiße Hai mit einer Beißkraft von bis zu 1,6 Tonnen zubeißen kann? Diese und viele, viele andere Fragen beantwortet der Autor Michael Stavarič in diesem Buch.
Dieses Buch ist kein Lexikon oder Nachschlagewerk im klassischen Sinne, sondern der Autor erzählt in einem Fließtext von der Welt der Hai. Deshalb ist es auch ratsam, das Buch von vorn nach hinten zu lesen. Dabei spricht der Autor seine Leserschaft immer wieder direkt an und bindet sich rhetorisch immer wieder in seine Erzählung mit ein.
Dadurch wird der Text aufgelockert und spricht auch junge Leser an. Allerdings sollte dieser meiner Einschätzung nach kein Erstleser mehr sein. Dafür sind die Texte zu anspruchsvoll. Ich denke, dass Leser ab vielleicht 10 oder 12 Jahren alleine mit diesem Buch zurechtkommen. Jungere Leser müssen das Buch zusammen mit ihren Eltern erkunden. Hinzu kommt, dass die ein oder andere Passage sehr emotional sein kann, wenn der Autor z.B. vom »Finning« berichtet. Auf der anderen Seite macht der Autor aber auch darauf aufmerksam, dass die »Schillerlocke« nicht nur ein Gebäck ist, sondern auch ein geräucherter Bauchlappen des Dornhais, der zu den bedrohten Tierarten gehört (und glücklicherweise (auch aufgrund seines zurecht hohen Preises) immer seltener auf der Speisekarte der Menschen steht).
Dabei helfen die Zeichnungen von Michèle Ganser enorm. Diese sind in Schwarz-Weiß gehalten und geben dem Buch so einen ganz besonderen Flair. Mir haben die Zeichnungen alle sehr gut gefallen und werden auch direkt in den Text eingebunden, wenn z.B. der Autor darum bittet, den Zahn eines Megalodon in Echtgröße zu zeichnen.
Für eine weitere Auflockerung sorgen Suchbilder, (anspruchsvolle) Zusatzinformationen für »Schlauköpfe«, ein paar Witze und Rätsel. Allerdings nehmen diese Elemente nur wenig Raum in dem Buch ein. Ebenfalls selten sind typisch österreichische Wörter in dem Buch zu finden. Hier muss evtl. Google nachhelfen, um herauszufinden, dass eine Brettljause ein steirisches Rezept für eine »Brotmahlzeit« ist.
Fazit
Ich finde, dass diese Art von Sachbuch sehr ansprechend ist, auch wenn es sich an eher ältere Kinder und Jugendliche richtet. Allerdings konnte auch ich als Erwachsener mich an den Texten und sehr schönen Zeichnungen erfreuen. Deshalb kann ich allen Tierfreunden dieses Buch nahelegen.