Michael Stein

 3,5 Sterne bei 34 Bewertungen
Autor*in von Mini, Japans Kurtisanen und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Michael Stein

Cover des Buches Mini (ISBN: 9783940004017)

Mini

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Erschienen am 31.01.2008
Cover des Buches Drunter und Drüber Ein Puzzle (ISBN: 9783754915387)

Drunter und Drüber Ein Puzzle

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Erschienen am 29.10.2021
Cover des Buches Heike Monogatari (ISBN: 9783717525691)

Heike Monogatari

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Erschienen am 25.10.2023
Cover des Buches Verhexte Weihnacht (ISBN: 9783757582234)

Verhexte Weihnacht

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Erschienen am 26.08.2023
Cover des Buches Information Ergonomics (ISBN: 9783642439032)

Information Ergonomics

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Erschienen am 13.04.2014

Neue Rezensionen zu Michael Stein

Cover des Buches Kopfkissenbuch (ISBN: 9783717524885)
dunkelbuchs avatar

Rezension zu "Kopfkissenbuch" von Sei Shonagon

Ein Bild der japanischen Hofgesellschaft um das Jahr 1000
dunkelbuchvor einem Jahr

Sei Shonagon hat mit ihren skizzenhaft verfassten Gedanken und Anekdoten (heute würde sie wahrscheinlich einen Blog schreiben) ein Bild der japanischen Hofgesellschaft um das Jahr 1000 hinterlassen. Es ist interessant zu lesen, wie die damaligen Palastbewohner zwischen Hofetiketten, Festivitäten und religiösen Auflagen in den Tag hinein lebten. Das Rezitieren und Verfassen von Gedichten stellte einen Dreh- und Angelpunkt des Alltags dar und erstaunlicherweise herrschte am Hofe eine doch sehr lockere Sexualmoral. 

Buchbinderisch hervorragend gemacht. Haptisch sehr schöner Einband, leicht gepolstert, man könnte meinen, er sei aus Seide. Auch schönes Layout und interessante Kommentare. Es ist ein 'coffee table book' im besten Sinne: Mehr zum gelegentlichen Reinschauen geeignet, als zu kontinuierlicher, langer Lektüre. Hat was von einer Aphorismensammlung und Momentaufnahmen aus dem privilegierten Leben einer klugen und gebildeten japanischen Hofdame vor langer, langer Zeit.

Cover des Buches Kopfkissenbuch (ISBN: 9783717524885)
SaniHachidoris avatar

Rezension zu "Kopfkissenbuch" von Sei Shonagon

Genusslektüre.
SaniHachidorivor 2 Jahren

INHALT:

Im Kopfkissenbuch gibt es keine richtige Handlung, da es sich um eine Art Tagebuch handelt. Dennoch sind die Einträge nicht chronologisch sortiert, manchmal werden nur Listen von Dingen oder bspw. Bergen notiert.
Sei schreibt in ihr Kopfkissenbuch, was sie alltäglich beobachtet - sowohl in der Natur, im Alltag einer japanischen Hofdame und in der Kommunikation der Menschen um sie herum.
Die erwähnten Personen und Geschehnisse sind natürlich vor allem historisch interessant, dazu werden in den Anhängen, wie dem Glossar und dem Personenverzeichnis ausführliche Hilfestellungen geboten.
Besonders gut gefielen mir die Naturbeschreibungen oder auch die komplexe Kommunikation der japanischen Adligen in Briefen in gedichteter Form. Außerdem waren die zwischenmenschlichen Beschreibungen sehr spannend, vor allem dann, wenn es um Liebhaber von Sei ging. 

SCHREIBSTIL:

Der Leser kommt gar nicht umhin, eine gewisse Zuneigung zur Autorin zu entwickeln, so amüsant und frech sie manchmal schreibt. Bisweilen ist sie auch mal etwas arrogant oder spitzfindig, aber genau das macht sie so herrlich menschlich und zugänglich auch für moderne Gemüter. Ob das nun Äußerungen sind, die beschreiben, wie gern sie am Hof arbeitet, anstatt Hausfrau zu sein - oder auch die Freude über einen lang erwarteten Brief - sie zeigt sehr deutlich, dass sich so viel in unserem Gefühlsleben seit dem 10. Jahrhundert gar nicht geändert hat.

FAZIT:

Dieses Buch umfasst gut 500 Seiten von Seis Gedanken und Aufzeichnungen, die schon zu ihren Lebzeiten bekannt wurden und sie zu einer kleinen Berühmtheit machten. Die restlichen Seiten sind Anhänge, die teils unverzichtbar sind, wenn der Leser das komplette Verständnis für diese Zeit aufbringen möchte. Die wenigen biografischen Dinge, die man über Sei weiß, sind ebenfalls im Anhang nochmals zusammengefasst worden. Für mich war es kein Buch, was in einem Stück verschlungen wird, sondern eine wahre Genusslektüre. Ich bin gern vorm Schlafengehen nochmal in die Erlebnisse von Sei eingetaucht, weil sie so herrlich charmant in ihrer Erzählweise war.

Ein historisch interessantes Werk, welches aber keineswegs altbacken daherkommt. Die Schilderungen der Hofdame Sei Shōnagon, die im 10. Jahrhundert in Japan lebte und kein Blatt vor den Mund nahm, waren so amüsant und einnehmend, dass sich ihr kein Leser zu entziehen vermag. Ein wirklich schönes Genussbuch für zwischendurch.

Cover des Buches Die letzte Geisha (ISBN: 9783458358510)
Paperboats avatar

Rezension zu "Die letzte Geisha" von Sayo Masuda

Unerwünschtes Kind / Unglückliche Geisha
Paperboatvor 4 Jahren

Bestanden meine bisherigen Leseerfahrungen über die Geisha Japans aus Vertreterinnen der gehobenen Geishakreise, in denen Musik, Unterhaltung, Gesang und Tanz in einem hohen Kurs standen, so habe ich mit Sayo Masudas „Die letzte Geisha“ die Kehrseite des Gewerbes in einer unbedeutenden Provinzstadt kennengelernt.
Sayo kommt über verschiedene Ecken in ein Geisha-Haus, wohin sie verkauft wurde. Sie wird einigermaßen in den Unterhaltungskünsten einer Geisha ausgebildet, jedoch wird sehr viel mehr Fokus auf ihre Erotik- und Verführungskünste gelegt als auf intellektuelle und kulturelle Künste, womit sie sich sehr von den Kyoto- und Tokyo-Geishas unterscheidet. Die Ausbildung und Verpflegung wird ihr in Rechnung gestellt, so dass sie jahrelang gebunden ist ein unerwünschtes Schicksal mit abendlichen Engagements, deren Abschluss oft bezahlte intime Episoden bilden, abzubezahlen.
Masuda berichtet über Rivalität und Schikane, die unter den Geisha in ihrem Umfeld herrschen, aber sie findet auch Schwestern unter den Leidensgenossinnen. Mit 19 Jahren hat sie einen Mäzen dermaßen für sich vereinnahmt, dass er sie freikauft – wobei lediglich die Herrschaft wechselt, denn ab sofort ist sie die Mätresse eines Mannes. Diesem läuft sie weg und findet Zuflucht bei ihren ehemaligen Geisha-Schwestern, die es ebenfalls aus dem verhassten Gewerbe geschafft haben. Ihr gelingt es ihr kleines Brüdderchen ausfindig zu machen, dem sie zu einem guten Leben verhelfen möchte wie ihr es selbst verwehrt war.

Im Nachwort wird erwähnt wie in den 1930er Jahren Zeitungsartikel in ganz Japan darüber berichteten, dass ganze Dörfer und Schulklassen in ländlichen Gebieten rar an Mädchen waren. Sehr offensichtlich war es in prekären Verhältnissen lukrativer ein junges Mädchen zu verkaufen statt es durchzufüttern. Ausbeutung und die Rückstellung der eigenen Bedürfnisse macht die Frauen zu seelisch Verwundeten, von denen viele den Freitod starben und wahrscheinlich noch mehr sich nie von den Traumata erholten.
Ihre Autobiografie verfasste Sayo Masuda, die Zeit ihres Lebens nie die japanischen Kanji-Schriftzeichen gelernt hatte sondern lediglich die vereinfachte Silbenschrift (Lernstand eines Grundschülers), auf die Ausschreibung einer Zeitung für eine Kurzgeschichte. Masudas Text wurde begeistert als Fortsetzungsgeschichte veröffentlicht, bevor ein Verlag sich dazu entschloss ihre Biografie als Buch zu verlegen. Die Einkünfte aus dieser Buchveröffentlichung ermöglichten es Masuda ein kleines Restaurant zu eröffnen, das sie betrieb, bis sie im Alter von 83 Jahren verstarb.

Dies ist eine kraftvolle Geschichte der anderen Seite der Medaille. Ich liebe Geschichten über Japan und sauge alles Fiktive wie Nichtfiktive gierig auf. So hat mich Sayo Masudas Geschichte sehr interessiert und nach dem Ende bewegt zurückgelassen.

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