Deadpool, der wohl unfreundlichste (Anti)Held aus der Nachbarschaft, konnte mich bisher durch seine Auftritte auf der großen Kinoleinwand und mit seiner dreckigen Art und Weise, der ein ganz spezieller Humor innewohnt, für sich begeistern. Nun möchte ich mit der neuen Marvel-Legacy Reihe und dem ersten Band »Deadpool killt Cable« von Gerry Duggan und Scott Koblish auch den Einstieg in das Deadpool-Comicverse wagen.
Die Dynamik zwischen Deadpool und dem kybernetischen Mutanten Cable hat mir sehr gut gefallen, es kommt keine Langeweile auf und ein actiongeladenes Panel jagt das Nächste. Die Zeichnungen von Scott Koblish sind sehr maskulin und kantig gehalten und sind oftmals von einer blutigen roten Farbgebung bestimmt, außerdem wird die temporeiche Story gut abgebildet. Es geht ganz schön derb zu, an blutigen Szenerien fehlt es auch nicht und Gerry Duggan haut jede Menge Sprüchen in klassischer Deadpool-Manier raus.
Als Neueinsteiger in die Deadpool-Comics blieben mir allerdings viele Hintergründe zu den einzelnen Akteuren verborgen und ich konnte sicherlich einige Bedeutungen nicht herauslesen. Klar ersichtlich hingegen ist, dass sich Deadpool von seiner Zeit als Avenger lossagt und wieder in alte Verhaltensmuster verfällt. Vielleicht hätte man für Neuleuser kleine Rückblenden einbauen können, um dem ganzen noch etwas mehr Nachdruck zu verleihen.
Fazit
Brutal und gnadenlos – Deadpool in Action, mit fiesen Sprüchen auf den Lippen und in einem erbittertem Kampf mit Cable verstrickt.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 18.02.2020