Michael Töteberg

 4,2 Sterne bei 334 Bewertungen
Autor*in von Falladas letzte Liebe, Good bye, Lenin! und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Michael Töteberg, langjähriger Leiter der Medienagentur des Rowohlt Verlags, veröffentlichte u. a. Monografien über John Heartfield, Marieluise Fleißer, Fritz Lang und Rainer Werner Fassbinder. Mit Hans Fallada beschäftigt er sich seit vier Jahrzehnten, so edierte er unter dem Titel Ewig auf der Rutschbahn Falladas Briefwechsel mit dem Rowohlt Verlag und gab eine sechsbändige Werkausgabe heraus.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Michael Töteberg

Cover des Buches Falladas letzte Liebe (ISBN: 9783351038946)

Falladas letzte Liebe

(5)
Erschienen am 15.11.2021
Cover des Buches Fritz Lang (ISBN: 9783644012509)

Fritz Lang

(4)
Erschienen am 14.09.2021
Cover des Buches Romy Schneider (ISBN: 9783644014763)

Romy Schneider

(3)
Erschienen am 22.03.2022
Cover des Buches Ich gehe in ein anderes Blau (ISBN: 9783498003920)

Ich gehe in ein anderes Blau

(2)
Erschienen am 18.02.2025
Cover des Buches Film-Klassiker (ISBN: 9783476021724)

Film-Klassiker

(1)
Erschienen am 10.08.2006
Cover des Buches Rainer Werner Fassbinder (ISBN: 9783644565715)

Rainer Werner Fassbinder

(1)
Erschienen am 26.08.2016
Cover des Buches Federico Fellini (ISBN: 9783644005723)

Federico Fellini

(0)
Erschienen am 19.11.2019
Cover des Buches Fritz Reuter (ISBN: 9783499502712)

Fritz Reuter

(0)
Erschienen am 01.01.1979

Neue Rezensionen zu Michael Töteberg

Cover des Buches Ich gehe in ein anderes Blau (ISBN: 9783498003920)
H

Rezension zu "Ich gehe in ein anderes Blau" von Michael Töteberg

Hermann_Bahns
Brinkmann ist doof

Ja, man könnte flapsig sich diesem Autor nähern. So, wie er selbst gern Banales, scheinbar Läppisches aus dem Alltag verwendete für Verse oder Prosa, um sie als aufregend, ungewöhnlich, interessant zu neu arrangieren und zu verwandeln in Gedichtgebinde, in uferlose Prosakaskaden, die, man muß es sagen, heute Teil der Literaturgeschichte der 60er und 70er Jahre sind, quasi schwergewichtig und teilweise auch heute noch schwer verdaulich sich in manche Köpfe frißt.

Früh  gehaßt in seiner Heimat Vechta. Er war ein Fremdkörper, Stachel im Fleisch einer katholisch verseuchten Gegend, in der man stumm, aber empört war aufgrund seiner Frechheiten. Der Roman "Keiner weiß mehr" wurde sofort nach Erscheinen als Pornographie klassifiziert. Er war ja auch auf dem Index der Zeit. Man mußte sich verpflichten, als Erwachsener, ihn nicht Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen. Heute ist er der "Große Sohn der Stadt", wissenschaftlich von der Universität verwaltet und ausgestattet mit beachtlichen Geldbeträgen einer erst kürzlich entstandenen Stiftung.

Im Grunde wiederholt sich hier etwas, was man als Einschüchterung durch Klassizität bezeichnen könnte. Jetzt hatte man ihn; man mußte ihn nicht mehr lesen.

Nach seinem Tod 1975 (so etwas ist immer spektakulär, auch wenn dieser Tod banal war: überfahren in London; der Autofahrer beging Fahrerflucht), wurde die literarische Welt aufmerksamer. Aber erst mit dem Erscheinen vor allem des Tagebuchs "Rom, Blicke" 1979 "wurde" er inkommensurabel. Der Zornige, hieß es, der Krakeeler, der Streithammel, die Nervensäge. Der Stachel im Fleisch entzündete das Gewebe. Er wurde einsortiert. Lexikonartikel, Dissertationen, ein Reclam-Bändchen mit ausgewählten Texten, ohne die scharfen Stellen, versteht sich, weil: für Schüler. Seine Bücher war keine Bestseller, aber Dauerseller, fast alle Bücher seid lieferbar (Rowohlt Verlag). Eine Ausgabe seiner Briefe ist in Vorbereitung.

Was er zu sagen hatte, kann also jeder nachlesen. In der nun erschienenen Biographie erfolgte die Ausbreitung des Lebens auf der Basis seines Nachlasses, der von den Autoren genutzt wurde. Viele Anekdoten, Klarstellungen, bisher dunkle Stellen in seinem Leben wurden erhellt. Das ist wenig spektakulär, es gibt kaum wirkliche Überraschungen, es wird referiert und viel zitiert, auf Reflexion wird eher verzichtet. Der Stoff ist das Buch. Diese Biographie Rolf Dieter Brinkmanns ist immerhin ein Anfang.

Cover des Buches Ich gehe in ein anderes Blau (ISBN: 9783498003920)
yellowdogs avatar

Rezension zu "Ich gehe in ein anderes Blau" von Michael Töteberg

yellowdog
Ein Kultautor

Rolf Dieter Brinkmann, jung gestorben, war ein wichtiger Deutscher Autor der siebziger Jahre.

In letzter Zeit war es eher ruhig um ihn und seine Bücher.

Diese Biographie bietet die Chance ihn wieder zu entdecken oder vielleicht sogar überhaupt erst kennen zu lernen.

Die Biografie ist relativ konventionell aufgebaut, das heißt es wird zeitlich von Kindheit bis zum tödlichen Autounfall erzählt. Für mich ist diese Form sehr in Ordnung.

 

Man spürt schon schnell, dass Brinkmann ein Erneuerer der Sprache war, der radikal und kompromisslos schrieb. Schon das Cover, auf dem er abgebildet ist, strahlt das irgendwie stark aus.

Er war streitbar, anscheinend auch manchmal exzentrisch und immer suchte er das Neue in seine Texten.

Solche Schriftsteller sind in heutiger Zeit eher selten.

Außerdem erfährt man in diesem Buch viel vom Literaturbetrieb dieser Zeit und das hat mich vielleicht am meisten am Buch überzeugt.

Cover des Buches Wolf unter Wölfen (ISBN: 9783499273766)
Argentumverdes avatar

Rezension zu "Wolf unter Wölfen" von Hans Fallada

Argentumverde
Was tust du, wenn du nichts tun kannst?

Am Morgen eines stickigen, schwülen Sommertages im Jahr 1923 erwacht ein junges Paar in einer Berliner Hinterhofwohnung. 24 Stunden später befindet sich Petra Ledig im Polizeigefängnis am Alexanderplatz und ihr Freund, der stellungslose Glücksspieler Wolfgang Pagel, mit zwei ehemaligen Kriegskameraden im Zug auf einer Reise ostwärts, zum Rittergut Neulohe. Dazwischen liegt ein dichtgedrängtes Geschehen mit beeindruckenden Schicksalen, bunten, lebensvollen Gestalten und unverwechselbaren Inflationsexistenzen. Wie nebenbei schildert Fallada mit dieser spannungsgeladenen Atmosphäre die Hektik jener Zeit, die außer Rand und Band geraten zu sein scheint.

Falladas Geschichte von Geld, Betrug, Egoismus und Unzufriedenheit mit der Politik, Massenarbeitslosigkeit und Lebensangst. Der Rausch des Geldes und der Liebe. Betrogene Hoffnungen und aussichtslose Träume. In Hans Falladas großem endzeitlichen Berlin-Roman Wolf unter Wölfen herrscht die brutale Objektivität des Dollarkurses. Die Entwertung des Geldes schreitet voran, und die Beziehungen, Familien, Gemeinschaften verlieren an Wert, bis der Mensch in der absoluten Auflösung aller Koordinaten auf sich allein gestellt scheint. Falladas "Wolf unter Wölfen" ist als komplexe Gesellschaftsstudie ein Meisterstück, wenn auch ein stark pessimistisches, das von allen Menschen das schlechteste annimmt; sich differenziert an der Verzweiflung der Menschen abarbeitet, ohne mit Moralisierungen zu winken.

Mein Fazit: Ein intelligenter Roman, der gefühlt gerade immer mehr an Aktualität gewinnt. Dabei hängt alles mit allem zusammen. Egal wie düster der Roman wirkt,so gelingt es Fallada immer den Leser mitzureißen, durch seine verschiedenen, teils fast skurrilen Charaktere und die Komplexität nie langweilig zu werden und aus der Bedeutung aller Einzelfiguren ein dicht verwobenes und schlüssiges Gesamtbild zu weben, dass dem Leser geradezu lebensecht vor Augen steht. In meinen Augen lohnt es sich unbedingt, diesem Buch Zeit zu widmen.

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