Cover des Buches Dem Tod auf der Spur / Der Totenleser (ISBN: 9783548374994)
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Rezension zu Dem Tod auf der Spur / Der Totenleser von Michael Tsokos

Vergesst die Idee vom perfekten Mord

von pelznase vor 11 Jahren

Rezension

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pelznasevor 11 Jahren

Nach einer Lesung mit Sebastian Fitzek und Michael Tsokos stand für mich fest, dass ich über Kurz oder Lang auch eines von Tsokos’ Büchern lesen würde. Als mir dieser Doppelband kürzlich begegnete, habe ich die Gelegenheit beim Schopfe ergriffen. Ich war neugierig und für zwei Bücher ist der Preis unschlagbar.
Eigentlich hatte ich geplant, das Buch nebenbei zu lesen. Ein Kapitel wann immer mal ein kurzer Zeitraum zu überbrücken wäre.
Es spricht sicher für sich, dass daraus nichts wurde. Nichts werden konnte! Ich konnte das Buch schon nach dem ersten Kapitel kaum mehr aus der Hand legen.
Die einzelnen Fälle von denen Michael Tsokos berichtet, sind spannender als so mancher Krimi oder Thriller, die ich bisher gelesen habe. Viele sind so außergewöhnlich, dass man unbedingt wissen möchte, was dahinter steckt. Ein Unfall? Oder Mord? Oder gar Selbstmord? Genau dies ist die Frage, die es bei jedem Fall zu beantworten gilt.
Ich habe oft mitgeknobelt (bzw es versucht) und mir dann erklären lassen, was tatsächlich vorgefallen war. Und warum es auch gar nicht anders sein kann.
Dabei fand ich es ausgesprochen interessant, Einblick in die Arbeit von Gerichtsmedizinern zu bekommen. Das ist schon ein spezieller, aber eben auch seltsam faszinierender Job. Wobei manche Schilderungen in diesem Buch sicher nichts für Leser sind, die einen etwas sensiblen Magen haben Ich denke aber, das dürfte jedem Interessenten im Vorfeld klar sein. Solch ein Buch schlägt man halt auch mit der Hoffnung auf ein Schaudern hier da auf. Und vielleicht auch leicht sensationslüstern. So ging es mir auf jeden Fall.
Gefühlt gibt es für mich einen gewissen Unterscheid zweischen den beiden Bänden.
“Dem Tod auf der Spur” schildert tatsächlich nur die Fälle, berichtet von der Arbeit und den Methoden der Gerichtsmedzin, und beantwortet die Frage nach Mord, Selbstmord oder Unfall. Das ist kurz, knackig und hält so mit Leichtigkeit die Spannung und Neugier bei Laune.
“Der Totenleser” beleuchtet auch mal die Hintergründe, das Drumherum und die einzelnen Dramen um die Fälle genauer. Das fällt natürlich eine Spur ausführlicher, aber nicht weniger interessanter aus. Oft gibt es einem außerdem zu denken, denn ganz gleich ob Selbstmord, Mord oder ein Unfall…viele dieser Taten haben schließlich einen bestimmten Anlass, der auch mal dramatischer sein kann.
Mir hat “Dem Tod auf der Spur” trotzdem etwas besser gefallen. Daran ist wohl besagte Sensationsgier Schuld

So spannend und interessant das Buch ist, es beansprucht seine Zeit. Vor allem die Erläuterungen zu den Untersuchungen und Untersuchungsmethoden lassen sich nicht so leicht runterlesen. Es sei denn, man ist vom Fach. Aber wer nicht vom Fach ist und den Anspruch hat, zu verstehen was da erklärt wird, der braucht halt länger dafür. Ich habe sie mir gerne genommen. So entfalten die Schilderungen auch erst ihre gesamte Faszination, die mich im Nu erfasst hatte.

Ein Buch ganz ohne Mädchengesicht auf dem Cover! Wow!
Zugegeben, vom Inhalt gibt das Cover nichts weiter preis. Zu sehen ist halt genau die Person, die in diesem Buch von seiner Arbeit berichtet. Eigentlich schon unspektakulär. Da könnte ich mir auch deutlich Aufmerksamkeit heischendere Motive vorstellen, die aber gar nicht passen würde. Ich finde den Look des Buches völlig in Ordnung. Und etwas geheimnisvoll dunkel ist es doch.

Fazit: In Sachen Spannung kann dieser Doppelband es spielend mit den besten Krimis / Thrillern aufnehmen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen. Es wird sicher nicht mein letztes Buch von Michael Tsokos gewesen sein. Dafür fand ich es einfach zu interessant und faszinierend. Die Idee vom perfekten Mord kann man nach dieser Lektüre übrigens getrost begraben

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