Was muss ein Vater getan haben, dass gleich drei seiner Töchter unabhängig voneinander beschließen, ihn umzubringen? Was hat er ihnen angetan, welche Schuld auf sich geladen?

Bernhard Stamms erwachsene Töchter planen jede für sich den Mord an ihrem Vater. Jede der Töchter kommt zu Wort, aus wechselnden Perspektiven erfährt man viele Details aus ihrer Kindheit, die Beziehungen untereinander und wie eine jede auf die ein oder andere Weise vom Vater benutzt wurde. Einem Vater, der sich damit rechtfertigte nur das Beste für seine Töchter zu wollen, insgeheim aber nur nach eigenem Gutdünken handelte. Die heile Familienwelt bekommt einen Riss, die Fassade bröckelt und offenbart menschliche Abgründe.

Einen großen Teil der Story nimmt die Beschreibung der Kindheit ein und die Enthüllung der Geheimnisse. Die ganze Zeit habe ich überlegt, wer den Vater nun getötet hat. Doch das bleibt bis zum überraschenden Ende unklar.

Der Autor charakterisiert seine Protagonisten sehr gut, ich konnte mir ein gutes Bild von den Personen machen, die Gefühle der Töchter nachvollziehen. Und trotzdem konnte ich keine richtige Nähe aufbauen, fühlte mich wie ein Betrachter am Rande der Geschichte. Konnte trotz der Enthüllungen nicht wirklich mitleiden und mitfühlen.
Die Geschichte an sich stimmt jedenfalls sehr nachdenklich.

Fazit: Insgesamt ist das Buch eine interessante Familiengeschichte die dunkle Geheimnisse ans Licht bringt, für mich aber weniger ein Krimi.