Michael Winterhoff

 3,8 Sterne bei 231 Bewertungen
Autorenbild von Michael Winterhoff (© Katrin Biller | www.kzwo.net / Quelle: Random House)

Lebenslauf

Michael Winterhoff, geboren 1955, zwei Kinder, ist Kinder- und Jugendpsychiater und Psychotherapeut. Er studierte Humanmedizin in Bonn und betreibt dort seit 1988 eine eigene Praxis. Als Sozialpsychiater ist der anerkannte Facharzt auch im Bereich der Jugendhilfe tätig.

Alle Bücher von Michael Winterhoff

Cover des Buches Warum unsere Kinder Tyrannen werden (ISBN: 9783442171286)

Warum unsere Kinder Tyrannen werden

 (141)
Erschienen am 07.12.2009
Cover des Buches Tyrannen müssen nicht sein (ISBN: 9783442172023)

Tyrannen müssen nicht sein

 (30)
Erschienen am 14.12.2010
Cover des Buches Lasst Kinder wieder Kinder sein! (ISBN: 9783442174102)

Lasst Kinder wieder Kinder sein!

 (15)
Erschienen am 16.12.2013
Cover des Buches Deutschland verdummt (ISBN: 9783328106555)

Deutschland verdummt

 (11)
Erschienen am 11.01.2021
Cover des Buches Mythos Überforderung (ISBN: 9783328101376)

Mythos Überforderung

 (9)
Erschienen am 09.05.2017
Cover des Buches SOS Kinderseele (ISBN: 9783442748815)

SOS Kinderseele

 (7)
Erschienen am 09.03.2015
Cover des Buches Persönlichkeiten statt Tyrannen (ISBN: 9783442172702)

Persönlichkeiten statt Tyrannen

 (5)
Erschienen am 19.09.2011
Cover des Buches Die Wiederentdeckung der Kindheit (ISBN: 9783579086620)

Die Wiederentdeckung der Kindheit

 (6)
Erschienen am 26.06.2017

Neue Rezensionen zu Michael Winterhoff

Cover des Buches Warum unsere Kinder Tyrannen werden (ISBN: 9783442171286)
Jorokas avatar

Rezension zu "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" von Michael Winterhoff

Der Autor hat bei vielem recht, aber ..
Jorokavor 10 Monaten

.. er bietet so gut wie keine Ideen zum Umgang mit den beschriebenen Problematiken an. Ein Ratgeber ohne Lösungsansätze?? Nun ja, indirekt kann man schon seine Schlüsse ziehen, aber ein gut durchdachtes Buch liegt hier meiner Meinung nach nicht vor. Zu viele Wiederholungen und Verallgemeinerungen. Dass jedoch ein Notstand an der "pädagogischen Front" herrscht, das mag ich umfassend unterschreiben. Natürlich gibt es auch extreme Formen der Vernachlässigung von Kindern in unserer Gesellschaft. Aber das umfassendere Problem ist das der "haltlosen" Kinder und Jugendlichen, die in ihrer Erziehung eben nicht die entwicklungsfördernden "Leitplanken" ihrer erwachsenen Bezugspersonen erleben durften und so meist recht orientierungslos durch ihren Alltag trudeln.

Michael Winterhoff beschreibt dies drastisch, fügt einige Fallbeispiele ein und hat seine 3 Grunderklärungsmuster für solch fehlgeleitete Entwicklung: Partnerschaftlichkeit, Projektion und Symbiose im Umgang der Eltern mit ihren Kindern. Doch auch im schulischen und erziehungshelfenden Bereich sieht er diese Mängel flächendeckend beim pädagogischen Personal.

Fazit: Gut, wenn dieses Buch eine überfällige Diskussion mit anzuregen vermag, auch wenn es insgesamt eher massenwirksam polemisch geschrieben wurde, denn die Missstände, die dem Buch zugrunde liegen, könnten zu einem umfassenden gesellschaftlichen Problem heranwachsen (bzw. sind schon mitten auf dem Weg dorthin).

Cover des Buches Deutschland verdummt (ISBN: 9783328106555)
Klusis avatar

Rezension zu "Deutschland verdummt" von Michael Winterhoff

Deutschland verdummt
Klusivor 4 Jahren

Michael Winterhoff ist kein Pädagoge sondern Kinder- und Jugendpsychiater. In seinem neuesten Buch knöpft er sich das deutsche Bildungssystem vor, was ich aus dem Grund interessant und wichtig finde, weil er tiefer schaut und quasi das Kind und seine Seele hinter dem Lehrplan sieht.

Was er über die Entwicklung der Schulbildung in Deutschland zu berichten weiß, ist für mich als Laien erschreckend. Der Autor schildert viele Fallbeispiele und lässt Lehrer und Erzieher zu Wort kommen. Einiges, was ich hier gelesen habe, war mir bereits bekannt, anderes habe ich ganz neu erfahren, und es hat mich ziemlich erstaunt, denn viele Methoden, die laut der Schilderungen aktuell im Unterricht angewendet werden, widersprechen dem gesunden Menschenverstand. Der Autor bekommt oft vorgeworfen, seine Ansichten wären veraltet. Das finde ich ganz und gar nicht, denn so manches, was er über Verhaltensauffälligkeiten von Kinder aus seiner Praxis berichtet, konnte ich in ähnlicher Form schon in meinem privaten Umfeld ebenfalls feststellen. Begriffe wie „Autonomes Lernen“ lese ich mit zwiespältigen Gefühlen und bin da ganz bei der Meinung des Autors, denn das kann meines Erachtens nur mit sehr guter Anleitung durch die Pädagogen funktionieren und nicht, indem man die Kinder wie kleine Erwachsene behandelt und sie quasi sich selbst überlässt. So beschreibt Michael Winterhoff beispielsweise, dass sich Kinder grundsätzlich nur Ziele stecken, die für sie eher einfach erreichbar sind. Den Ehrgeiz, sich ein Ziel zu stecken, das nur mit viel Mühe erreichbar ist, haben wohl die wenigsten Kinder im Grundschulalter, denn das ist eher eine erwachsene Denkweise.

Interessant finde ich hier auch die Tabelle zur emotionalen und sozialen Psyche des Kindes. Von der Geburt bis zum Teenageralter wird hier erklärt, was in den jeweiligen Zeitabschnitten für die Kinder und ihre Entwicklung relevant ist. Auch dazu kann ich mich der Meinung des Autors nur anschließen, denn Versäumnisse in einer Entwicklungsstufe können später nur schwer oder gar nicht aufgeholt werden. Ich finde es bedenklich, dass viele Kinder heutzutage in einem ständigen Zustand der Überforderung leben. Das geht schon bei der Spielzeugauswahl los, wenn dem Kind grundsätzlich Sachen angeboten werden, für die es eigentlich noch zu jung ist. Nicht umsonst steigt die Zahl der Kinder, die bereits in sehr jungen Jahren eine psychologische Behandlung und Betreuung benötigen. Nur kann der Psychologe zwar die Symptome lindern aber nichts am grundlegenden Problem ändern, für das eigentlich zum großen Teil unser Bildungssystem zuständig ist, ein wahrer Teufelskreis.

Zu erfahren, dass es Burnout bereits bei Kindern gibt und das gar nicht so selten, hat mich ziemlich erschüttert. Klar kann man die Schuld nicht ausschließlich den Schulen anlasten, denn in unserer modernen Gesellschaft gibt es noch ganz andere Probleme und Phänomene, die dafür mitverantwortlich sind, aber die Entwicklung, wie sie in diesem Buch beschrieben wird, sollte uns wirklich zu denken geben. Kinder brauchen eine verlässliche, solide Grundlage für ihre Entwicklung und Bildung. Hier sollte nicht so viel herum experimentiert werden, denn die Schäden für die Gesellschaft von morgen sind absehbar und nur schwer zu beheben.

Michael Winterhoff schreibt ausführlich und in klaren Worten, die man auch als Laie gut verstehen kann. Auch wenn er vielleicht manches verallgemeinert und einige der geschilderten Szenarien sich vermutlich an einer Schule in der Großstadt zugetragen haben, so ist es doch befremdlich, von Situationen zu lesen, dass Kinder während der Unterrichtszeit frei in den Gängen herumlaufen können oder dass Schülern, denen es im Klassenraum während des Unterrichts zu laut ist, empfohlen wird, einen Kopfhörer zu benutzen. Um seine Bedenken nachvollziehen zu können, muss ich kein Lehramtsstudium absolviert haben. Sein Buch ist lesenswert und liefert jede Menge an Lösungsvorschlägen und Denkanstößen. Es ist mir klar, dass der Unterricht im 21. Jahrhundert nicht mehr so aussehen kann und sollte wie noch vor hundert Jahren, aber man sollte sich bei allem Fortschritt nicht selbst überholen wollen, denn dieser Versuch geht schnell nach hinten los.

Cover des Buches Deutschland verdummt (ISBN: 9783579014685)
Babschas avatar

Rezension zu "Deutschland verdummt" von Michael Winterhoff

Hervorragender Sachstandsbericht zum Bildungsabstieg
Babschavor 4 Jahren

Der bekannte Autor und in Bonn niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiater nimmt sich in seinem vorliegenden Werk das prekäre Bildungssystem unseres Landes zur Brust und demontiert es hier umfänglich und nach allen Regeln der Kunst. In klaren, eindringlichen Worten stellt er die hiesige völlig verquere Bildungspolitik mit ihrer Vorgabe des „autonomen Lernens“ und des „offenen Unterrichts“, in dem Kinder allein ans Ruder des Lernschiffes gelassen werden und Pädagogen nur als „Lernbegleiter“ fungieren sollen, die lediglich im Notfall ins Steuer greifen mögen, als Quelle des Übels dar, an dem dann alle, Kindergärten, Erzieher, Lehrer, Eltern und zuvorderst die Kinder und Schüler seit Jahren leiden. 

Sachlich und nachvollziehbar prangert er die täglich und überall zu beobachtende Tatsache an, dass in dieser Situation bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere im praktischen Kindergarten- und Grundschulbetrieb, die Entwicklung und die für ein selbstständiges, erfülltes Leben zwingend notwendige Ausprägung emotionaler und sozialer Kompetenzen von Anfang an auf der Strecke bleiben und stattdessen in großem Umfang Menschen heranwachsen und dann ins Erwachsenenleben eintauchen, die lebensuntüchtig und hilflos auf dem psychosozialen Entwicklungsstand eines Kleinkindes verharren, dessen Denken ausschließlich selbstzentriert und empathielos um sich selbst kreist. Die desaströsen zusätzlichen Erschwernisse aus überambitionierten bzw. gleichgültigen Eltern mit völlig falschem Erziehungs- und Bildungsverständnis, aus verschiedensten Gründen unzureichender bzw. völlig fehlender Differenzierung der individuellen Leistungsfähigkeit von Kindern (Abi um jeden Preis), einer immer weiter abbröckelnden Pädagogenkompetenz und natürlich der weitgehend von politischen Interessen gesteuerten Bildungslandschaft tragen dann das ihre zum stetigen Niedergang bei. 

So weit, so schlecht. Alles irgendwie bekannte Themen, die Winterhoff hier brachial bearbeitet und anprangert. Aber das macht er so hervorragend, kompetent und vor allem fair gegenüber allen Beteiligten, dass man das Buch in einem weg liest und viele gute Denkansätze hieraus mitnimmt. Sein klares Votum, dass Kinder in ihrer Entwicklung eben nicht allein gelassen werden dürfen im Sinne eines „die lernen das alles von selbst“, sondern für ihre psychische und soziale Entwicklung unbedingt die Interaktion mit Erwachsenen brauchen, die Halt und Anleitung geben müssen (und damit aktive Lehrer und Eltern!), ist glasklar und nachvollziehbar. 

Ein hervorragendes Werk, dessen Lektüre jedermann (und -frau), dem/der auch in Zukunft an leistungsfähigen, empathischen und sozialkompetenten Menschen in unserem Land gelegen ist, unbedingt ans Herz zu legen ist. Und natürlich auch hilfreich zur eigenen (politischen) Meinungsbildung ist, wie es bei uns denn so weitergehen soll bzw. wie ich hier vielleicht selbst mal Einfluss nehmen kann. 

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Zusätzliche Informationen

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