Michael Wolffsohn

 4,4 Sterne bei 19 Bewertungen
Autor*in von Wem gehört das Heilige Land?, Zum Weltfrieden und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Michael Wolffsohn, Prof. Dr., geb. 1947, ist Historiker und Publizist. Von 1981 bis 2012 arbeitete er als Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München. Er hat zahlreiche Bücher, Aufsätze und Fachartikel verfasst und ist publizistisch und als vielbeachteter Vortragsredner tätig. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. kürte der Deutsche Hochschulverband Michael Wolffsohn 2017 zum Hochschullehrer des Jahres; und wurde 2018 mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Michael Wolffsohn

Cover des Buches Wem gehört das Heilige Land? (ISBN: 9783492979078)

Wem gehört das Heilige Land?

 (9)
Erschienen am 01.09.2017
Cover des Buches Zum Weltfrieden (ISBN: 9783423260756)

Zum Weltfrieden

 (2)
Erschienen am 01.05.2015
Cover des Buches Deutschjüdische Glückskinder (ISBN: 9783423349413)

Deutschjüdische Glückskinder

 (1)
Erschienen am 21.12.2018
Cover des Buches Israel (ISBN: 9783847400448)

Israel

 (1)
Erschienen am 25.01.2016
Cover des Buches Nie wieder? Schon wieder! (ISBN: 9783451072390)

Nie wieder? Schon wieder!

 (1)
Erschienen am 27.01.2024
Cover des Buches Deutschland, jüdisch Heimatland (ISBN: 9783492042444)

Deutschland, jüdisch Heimatland

 (0)
Erschienen am 01.10.2008

Neue Rezensionen zu Michael Wolffsohn

Cover des Buches Wem gehört das Heilige Land? (ISBN: 9783492979078)
udes avatar

Rezension zu "Wem gehört das Heilige Land?" von Michael Wolffsohn

Schon immer ein streitiges Land
udevor 23 Tagen

Nach dem Lesen ist mein Kopf voll von Amoritern, Kanaanitern, Assyrern, Babyloniern, Seleukiden, Hasmonäern, Makkabäern, Fatimiden, Seldschuken, Mamelucken, Philistern, Kaldäern, Israeliten, Hurritern, Kanaanitern, Moabitern, Hebräern, Ammonitern, Edomitern, Fatimiden, Osmajjaden, Drusen, Osmanen, Römern, Persern und wer weiß wem noch. Nur die Chinesen fehlen. Wem gehört also das Heilige Land? Eigentumsrechte besitzt niemand, meint Wolffsohn, und verlängert damit einen modernen Rechtsbegriff in die Frühgeschichte. Allerdings können sich die Palästinenser nicht auf die Philister (Palästina = Filistan) berufen, denn diese kamen aus Griechenland, während jene doch Araber sind. Aber weil Juden und Palästinensern das Land beinah gleich heilig ist, plädiert Wolffsohn für eine ganz spezielle Art Bundesstaat, in den auch Jordanien einbezogen wäre. Man darf ja noch träumen.

Cover des Buches Zum Weltfrieden (ISBN: 9783423260756)
TAndress avatar

Rezension zu "Zum Weltfrieden" von Michael Wolffsohn

Allheilmittel Föderalismus?
TAndresvor 9 Jahren

In seinem Buch „Zum Weltfrieden“ führt Michael Wolffsohn Krisengebiete und – staaten auf und als mögliche Lösung meistens Föderalismus. Zum einen nennt er territorialen zum anderen personalen Föderalismus.

Er behandelt verschiedene Kommunikationsgemeinschaften in einem Staat, nennt Krisenregionen wie den Balkan, Syrien, Iran und China und als Lösung folgt dann das Stichwort Föderalismus. Der Autor schneidet dann das Thema Einwanderer etwas allgemeiner an. Es folgen 2 Hauptkriegsursachen der Gegenwart und der Zukunft. Beim Thema Öl behandelt er die „Stream-Trassen“ nach Europa, beim Wasser verschiedene lebenswichtige Wasseradern wie das Nilbecken, den Jordan und den Niger.

Im Schlusswort beschäftigt er sich mit den Interventionen, auch den unterlassenen, wie zum Beispiel in Ruanda, sagt aber auch, dass kein Militär ein Nation-Building betreiben kann.

Das Schlüsselwort im Buch ist Föderalismus. Ob es wirklich das Allheilmittel für die Krisengebiete ist, wird sich vielleicht zeigen. Es sind zumindest sehr interessante Denkanstöße und insgesamt ist das Buch sehr gut zu Lesen und sehr interessant. Ich gebe dem Buch 5 Sterne, auch wenn für mich das Thema Somalia als aktuelles Beispiel für Föderalismus fehlt. Und auch Europa und Föderalismus, also ein Europa der Regionen vermisse ich im Buch. Trotzdem wird sehr viel in dem Buch behandelt und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Eine detailliertere Auseinandersetzung mit dem Buch findet sich wieder in meinem Blog: thomas-a-blog.blogspot.de

Cover des Buches Zum Weltfrieden (ISBN: 9783423260756)
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Rezension zu "Zum Weltfrieden" von Michael Wolffsohn

Weg vom traditionellen Staatenmodel und hin zu föderativen Systemen
WinfriedStanzickvor 10 Jahren



Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder hat dieser Tage in einem Interview dafür plädiert, in der Ukraine zur Stabilisierung der Lage ein föderalistisches System einzuführen:
„Ich glaube, dass das Abkommen von Minsk die große Chance ist, den Konflikt friedlich zu regeln. Dazu sind aber auch weitreichende Reformen in der Ukraine erforderlich – im Sinne eines Föderalismus wie in der Schweiz oder in Deutschland. Das bedeutet dann zum Beispiel auch, dass die Polizei regional organisiert ist.“

Fast zeitgleich bringt der neue israelische Präsident Reuven Rivlin in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung eine Föderation mit den Palästinensern ins Gespräch über die festgefahrene Debatte über eine Zweistaatenlösung.

Überall, wo im Augenblick in der Welt Konflikte schwelen oder offen ausgebrochen sind, sei es in Libyen, in Syrien und vielen Ländern Afrikas und Asiens zeigt sich Folgendes: Staaten zerbrechen, Bürgerkriege breiten sich aus. Terroristen wie Staatschefs stoßen in die Lücken vor, die sich durch scheiternde Staaten auftun, und nutzen sie. Viele Staaten sind gescheitert oder werden noch scheitern. Jede neue Krise löst hektische Aktivitäten aus, einen Tourismus der Friedens¬politik auf allerhöchstem Niveau, der zu keiner Lösung führt. Warum ist das so?

Michael Wolffsohn zeigt in seinem lesenswerten Buch, dass es damit zusammenhängt, dass sich das Völkerecht immer am Nationalstaatsgedanken orientiert hat. Doch die Grenzen vieler Staaten gerade von denen, um es aktuell immer geht, sind Ergebnis reiner Willkür. Oft mit dem Lineal gezogen nach Weltkriegen und Entkolonialisierung, ohne Rücksicht auf Stammesgrenzen, Religionen und Kulturen.

Wolffsohn zeigt das an Beispielen unzähliger Länder und Regionen  dieser Welt und macht einen großen Wurf, der noch unsere politische Vorstellungskraft zu sprengen scheint: Er will weg vom traditionellen Staatenmodel und hin zu föderativen Systemen.

Die vielen gedanklichen Abers, die sich mir beim Lesen immer wieder stellten, zeigten mir nur eines auf: wie stark mein politisches Bewusstsein mit dem Gedanken und der Idee eines souverän handelnden Nationalstaates verknüpft ist. Wie kann bei Wolffsohns Idee verhindert werden, dass es zu einer rückwärtsgewandten Kleinstaaterei kommt, in dem keine wirklichen obrigkeitlichen Aufgaben mehr zentral durchgeführt werden können?

Darüber hat das Buch die Debatte eröffnet. Ich wünsche ihm eine breite Diskussion.


 


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