Michael Zöllner

 3,7 Sterne bei 142 Bewertungen

Lebenslauf

Michael Zöllner, geboren 1969 in San Sebastian. Studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Köln, daneben an der Düsseldorfer Kunstakademie freie Malerei und Buchgestaltung sowie Schriftentwurf in Den Haag. 1996 gründete er den Tropen Verlag, der Anfang 2008 Imprint von Klett-Cotta wurde. Er ist Verlegerischer Geschäftsführer von Klett-Cotta.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Michael Zöllner

Cover des Buches Der Brief des Grenzers (ISBN: 9783946834984)

Der Brief des Grenzers

(2)
Erschienen am 17.01.2020

Neue Rezensionen zu Michael Zöllner

Cover des Buches Der Brief des Grenzers (ISBN: 9783946834984)
denise7xys avatar

Rezension zu "Der Brief des Grenzers" von Michael Zöllner

denise7xy
Der Höhepunkt fehlte

Erster Satz

Mein allzeit geliebter Siegfried.

Meinung

Der junge Schmied Tilo wird Zeuge am Mord eines Stammesmitgliedes. Er reagiert schnell und tötet einen Teil der Täter, doch einer entkommt. Beschämt verlässt er sein Zuhause und die große Liebe und sucht sein Glück bei der römischen Legion, fernab der Heimat.

Tilo erzählt seine Geschichte selbst, als würde er ein Buch oder Brief schreiben. Dabei ist sein Satzbau ab und an etwas merkwürdig und nicht immer ganz flüssig zu lesen.
Nach einem kurzen Einblick in das germanische Leben, setzt Tilo auch schon zur Reise an. Seine Zeit in der Legion lässt ihn zum Kämpfer werden und führt ihn weit weg von Germanien. Die Geschichte heckt einige Zeitsprünge, mal klein, mal etwas größer und zeigt nur einige wichtige Momente in Tilos Leben. Es war interessant und teils auch spannend, aber dennoch fehlte etwas, um der Geschichte einen Höhepunkt zu geben.

Charaktere

Tilo selbst war sympathisch, mit guten Ansichten und Vorstellungen. Allerdings blieb er auf den wenigen Seiten zum größten Teil eher nichtssagend. Seine große Liebe Minna nahm viele seiner Gedanken und Gebete ein, aber über sie weiß der Leser rein gar nichts. Selbst zu seiner Zeit im Dorf sind die zwei kein Paar, es ist nur seine Schwärmerei für ein Mädchen über das nur der Name bekannt wird.

Fazit

Der Ansatz war gut und auch interessant, aber am Ende bin ich mir nicht sicher, was mir die Geschichte genau mitteilen wollte. 3 Sterne

Cover des Buches Die Festung der Einsamkeit (ISBN: 9783442542314)
Skruttens avatar

Rezension zu "Die Festung der Einsamkeit" von Jonathan Lethem

Skrutten
tiefe Einblicke

Mich haben die tiefen Einblicke in die Gefühlswelt des in Brooklyn aufwachsenden weißen Protagonisten beeindruckt. Weitgehend auf sich selbst gestellt muß er die Strategien entwickeln, um sich gegen Gewalt und Drogen zu behaupten. Auch das winzige Quäntchen Phantasie paßt in den Roman - verschiedene Figuren fliegen durch die Luft.

Ich lese weitere Bücher von Lethem!

Cover des Buches Chronic City (ISBN: 9780307277527)
TinaGers avatar

Rezension zu "Chronic City" von Jonathan Lethem

TinaGer
Chronic City

Jonathan Lethem beschreibt eine Männerfreundschaft, die sich dem Unmöglichen stellt. Perkus und Chase leben in Manhattan, im Herzen der amerikanischen Weltkultur und machen sich auf die Wahrheit zu suchen. Denn Manhattan ist nur ein Fake. Nein, Manhattan ist ein Hund. Nein, auch das nicht. Manhattan ist ein entlaufender Tiger. Ein mächtiger, Angst einflößender, übergroßer Tiger, der durch die Straßen streift und Schrecken in der Upper East Side verbreitet. Mit Tiger Watch können seine Spuren im Internet verfolgt werden. Die New York Times richtet extra eine zweite Ausgabe ein. Die Kriegsversion, für diejenigen, die dem Krieg folgen und die Friedensversion, für die schwachen Gemüter. Ja, auch in Manhattan herrscht Krieg zwischen den Pessimisten, die verstanden haben, dass da etwas falsch läuft und den Optimisten, die sich an die längst entrückte Oberfläche dieser Metropole fraglos anschmiegen.

Manhattan wird zu einem uneinnehmbaren Tigerstaat, der sich der Steuerung entzogen hat. Alles kann jederzeit so falsch wie richtig sein. Seine Bewohner geben sich den Strömungen hin, wie Plankton im Meer. Auch Janice, Chase Verlobte, hat dieses Schicksal ereilt. Sie treibt in einer Weltraumkapsel steuerunfähig im All. Sie schreibt herzzerreißende Briefe an Chase, die in der Friedensausgabe der Times gedruckt und ausgiebig kommentiert werden. So machtlos, wie Janice, so machtlos auch der Manhattaner ist, so taub und blind und fehlgeleitet ist er gleichermaßen, denn er glaubt die Zügel in der Hand zu halten. Nur die Wenigsten wissen die Wahrheit. Vielleicht ist es sogar nur Perkus, der den Durchblick hat und die chronischen Leiden der Stadt erkennt. Der weiß um die unbekannten Mächte, die Manhattan fest im Klammergriff halten, der alle Artikel des New Yorkers in Courier ausdruckt, um der geheimen Kraft zu entkommen, denn Typografie ist nur ein Mittel, um den Manhattaner die Sinne zu vernebeln, um ihn gefügig und klein zu halten. Auch der Kampf um Wohnraum ist ein beliebter Weg, um die Städter klein und willig zu halten. Perkus weiß Rat und zieht in ein elitäres Hundeasyl mitten in Manhattan. So geht die Revolution!

Doch auch Perkus ist nicht gefeit, über die Stadt und ihre Tricks zu stolpern. Denn immer neue Spielzeuge werden den Bewohnern gereicht, um sie in ihrem Goldfischglas bei Laune zu halten. Vasen sind der neuste Schrei! Auktionen und e-bay Versteigerungen halten die Menschen in Atem. Eine altertümliche Vase ist es, die es zu besitzen gilt. Darum dreht sich das ganze Streben, bis etwas Neues gereicht wird, eine neue Nebelkerze, um davon abzulenken, dass das Herzen New Yorks nichts weiter ist, als ein Fake.

Grandioser Roman. Urkomisch, kurzweilig und immer wieder zum Grübeln anregend. Vieles ist so knapp an der Grenze der Realität erzählt, es könnte fast wahr sein. Unbedingte Leseempfehlung. 

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