Rezension zu "Der Kinderzug" von Michaela Küpper
In abwechselnden Kapiteln erzählen die Protagonisten ihre Geschichte. So lernt man die Lehrerin Barbara kennen, die mit ihren Schützlingen nach Usedom geschickt wird. Sie können ihr Glück kaum fassen, dass es sie so gut getroffen haben.
Neben Barbara lernt man auch zwei ihrer Schützlinge kennen. Gisela und ihre kleine Schwester Edith. Gisela muss bald im Lager Tagebuchführen und ist der einzige Charakter der in ICH-Form erzählt wird. Gisela ist mir besonders ans Herz gewachsen mit ihrer frischen und direkten Art.
Und da gibt es dann noch Karl. Der Junge, der es schade findet, dass er zu jung ist um in den Krieg zu ziehen. Karl und seine Gruppe ist ebenfalls auf Usedom aber haben so mit den anderen nichts zu tun. Karl hat es nicht einfach. Schicksalschläge ereilen ihn und der neue Lagermannschaftsführer will aus den Jungs "echte Männer" machen. Er zieht die Ideologie der Nationalsozialisten wie ein Schwamm auf.
Die Autorin hat einen aufwühlenden, tragischen und einfühlsamen Roman über die Kinderlandverschickung im zweiten Weltkrieg geschrieben. In jedem einzelnen Charakter konnte ich mich hineinversetzen und mir ihre Welt vorstellen. Sie hat glaubwürdige Charaktere erschaffen. Sie sind voller Hoffnung, Angst und Verzweiflung.
Mir war zwar Kinderlandverschickung ein Begriff aber ich wusste nicht wirklich was dahinter steckte. Dieser Roman zeigt deutlich, dass nicht alles so lief wie geplant. Barabara und ihre Schützlinge durchliefen eine wahre Odysee und mein Respekt wuchs für die Lehrerin die sich unerbittlich für die Kinder einsetzte und sie beschütze.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, da es ein Thema behinahltet, welches ich sonst in keinem anderem Buch bisher gelesen habe. Außerdem finde ich die Recherchearbeiten zu diesem Buch sehr spannend und interessant. Ich kann dieses Buch nur weiter empfehlen.