Antonia lebt für ihr Studium und verbringt ihre Zeit vorwiegend mit Lernen. Als ihre besten Freundin Judit ihr Fabian vorstellt, wirbelt dieser Tonys Leben durcheinander. Fabians Ruf als Frauenheld ist legendär. Bereits von der ersten Minute an bringt Fabian Tony mit seiner Arroganz und Frivolität auf die Palme. Er scheint ein wahres Vergnügen daran zu finden, sie auf 180 zu bringen. Doch nach und nach muss Tony feststellen, dass sie mehr für ihn empfindet. Als sie sich endlich eingesteht, sich in Fabian verliebt zu haben, erklärt dieser ihr, wie sehr er sie als gute Freundin schätzt. Um Fabian zu zeigen, dass sie mehr als nur eine gute Freundin ist, verführt sie ihn. Doch um ihn für mehr als ein paar Nächte an sich zu binden, muss sie danach wieder zu ihrer normalen Freundschaft zurückfinden; ein Vorhaben, das Tony alles abverlangt, da die Sehnsucht nach Fabian jeden Tag größer wird.
Schon der Klappentext lässt vermuten, was sich letztlich hinter „Das Schicksal, das dem Menschen zugeteilt ist“ von Michaela Santowski verbirgt: eine Liebesgeschichte für Frauen.
Letztlich stehen die junge Tony und der charmante Frauenheld Fabian im Mittelpunkt der Geschichte. Tony ist zwar eine selbstbewusste Frau, allerdings ist ihr ihr beruflicher Erfolg (bzw. das Studium) wichtiger als Männer und Partys - bis sie Fabian kennenlernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Doch Fabian ist ein Weiberheld mit Bindungsangst und nicht mehr als für einen One-Night-Stand zu haben. Tony gibt nicht auf und so geht es letztlich hin und her zwischen Freundschaft und Erotik, weil sich beide ihre Gefühle nicht eingestehen können/wollen. Es macht Spaß den Roman zu lesen und mit den beiden mitzufiebern und tatsächlich wurde die Geschichte auch nicht langweilig, obwohl ich manchmal nur noch den Kopf schütteln konnte. Aber gut unterhalten wird man auf jeden Fall. Zwar gibt es auch die ein oder andere kitschige Szene und die Handlung an sich ist definitiv nicht neu erfunden, aber so bekommt man leichte Kost für Zwischendurch.
Leider passen weder der Romantitel noch das Buchcover zum Inhalt. Das Cover ist sehr farblos und zeigt einen jungen Mann (Fabian?), allerdings kann ich mir beim besten Willen das „Underground“-Schild nicht erklären, weil von London nie die Rede ist. Auch der Titel ist zu lang und nichtssagend, zumindest für meinen Geschmack und passt nicht zu einem reinen Liebesroman. Naja, von beidem sollte man sich nicht täuschen bzw. abschrecken lassen, denn der Inhalt kann überzeugen.
Leider sind mir aber beim Lesen extrem viele Rechtschreibfehler aufgefallen. V.a. die typische „das/dass“-Problematik und das ständige Fehlen von Satzzeichen (v.a. Kommata) lenken immer wieder vom Lesefluss ab. Es wäre echt super, wenn zwei oder drei Korrekturleser oder ein Lektor/eine Lektorin den sprachlichen Teil überarbeiten könnten, denn das würde den kompletten Roman definitiv aufwerten und dann könnte ich ihn mir sogar als Printausgabe (vielleicht eines kommerziellen Verlags?) in einer Buchhandlung vorstellen.
Fazit: Eine schöne Liebesgeschichte für Frauen ab ca. zwanzig Jahren, die vom Alltag abschalten wollen oder sich ein herbstliches nass-kaltes Wochenende versüßen wollen. Bis auf kleine Kritikpunkte echt sehr gut gelungen und deshalb gibt es verdiente 4 Sterne von mir.
Ein schöner Liebesroman - leichte Unterhaltungskost für Zwischendurch